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Kinder und Jugendliche lassen ihr Geschlecht nicht zu Hause ...

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fühlt sich als Frau, was als schmerzhafte Diskrepanz erlebt <strong>und</strong> von einigen medizinisch<br />

verändert wird. Unter Intersexualität wird eine <strong>nicht</strong> eindeutige Zuordnung<br />

einer Person <strong>zu</strong> einem bestimmten <strong>Geschlecht</strong> verstanden, was <strong>zu</strong> Aberkennung von<br />

Goldmedaillen an Olympischen Spielen geführt hat. Nicht so selten gibt es Bisexualität,<br />

also das Hingezogen sein <strong>zu</strong> beiden <strong>Geschlecht</strong>ern, wobei dann häufig eine<br />

Ausrichtung <strong>nicht</strong> gelebt wird, weil sie gesellschaftlich Tabu ist. Tragisch ist die<br />

sexuelle Ausrichtung Erwachsener auf <strong>Kinder</strong>, sog. Pädophilie, <strong>und</strong> auf <strong>Jugendliche</strong><br />

zwischen 11 <strong>und</strong> 15 (Ephebophilie), weil hier Konflikt mit dem Gesetz <strong>und</strong> Verlet<strong>zu</strong>ngen<br />

kindgerechten Umgangs mit Sexualität programmiert sind.<br />

Diese Vielfalt der sexuellen Ausrichtungen ist den Verfassern des sog. Weltkatechismus<br />

(Katechismus der Katholischen Kirche 1992 (3) offenbar unbekannt. Immerhin<br />

verurteilt er homoerotisch ausgerichtete Männer <strong>und</strong> Frauen <strong>nicht</strong> mehr,<br />

disqualifiziert jedoch homosexuelle Beziehungen <strong>und</strong> Handlungen. Katholische<br />

Priester, die ein Coming-out gegeben haben, müssen das Zelebrat abgeben <strong>und</strong><br />

evangelische Pastorinnen <strong>und</strong> Pastoren, die in Bayern in einer gleichgeschlechtlichen<br />

Partnerschaft leben, müssen dies der Gemeinde bekannt geben. Betreffend eine<br />

absolute Gleichstellung dieser Partnerschaften stimme ich der B<strong>und</strong>eskanzlerin<br />

<strong>zu</strong>, dass in Be<strong>zu</strong>g auf das Adoptionsrechts Bedenken an<strong>zu</strong>melden sind. Denn <strong>Kinder</strong><br />

brauchen beide <strong>Geschlecht</strong>er für ein harmonisches Aufwachsen.<br />

Fazit: Wenn Sexualität eine gute Gabe Gottes in die Mitte einer Person eingesenkt<br />

ist, <strong>und</strong> alle Menschen vor Gott gleich wertvoll sind, dann müsste das eigentlich für<br />

jede sexuelle Orientierung gelten. Allerdings müsst man im Kirchlichen Dienst <strong>und</strong><br />

in pädagogischen Feldern spezielle Anstellungsbedingungen für besondere Fälle<br />

treffen.<br />

Es ist kein Zufall, dass eine Mehrheit der <strong>Jugendliche</strong>n eine negative Meinung von<br />

der traditionellen Einstellung der Kirche hat. Sie fühlt sich „von der Kirche im<br />

Stich ge<strong>lassen</strong>“, deren Ansichten gelten als passé, uncool <strong>und</strong> megaout. Im Youcat<br />

gibt es eine Mischung traditioneller <strong>und</strong> offener Sexualmoral. Lust wird als positiv<br />

beurteilt, Selbstbefriedigung <strong>nicht</strong> pauschal verurteilt, wie bekanntlich im letzten<br />

Nebensatz des KKK Nr. 2352 auch <strong>nicht</strong>. (Sexualwissenschaftlich spricht beispielsweise<br />

Maika Böhm von Solosexualität <strong>und</strong> ordnet sie als legitime Ausdrucksform<br />

der Sexualität ein, wohlwissend, dass Sexualität auf Partnerschaft ausgerichtet<br />

ist.)

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