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Kinder und Jugendliche lassen ihr Geschlecht nicht zu Hause ...

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2. Das biblische Erbe betreffend Sexualität verlebendigen<br />

Wenn wir die Bibel <strong>zu</strong> <strong>ihr</strong>er Einstellung <strong>zu</strong> Leib <strong>und</strong> Sexualität befragen, erhalten<br />

wir zwar keine eindeutige Antwort, denn <strong>zu</strong> komplex, ja verwirrend, <strong>zu</strong> patriarchal<br />

auch in der Anlage. Immerhin scheint der Tenor im Alten Testament gewiss <strong>zu</strong>rückhaltender.<br />

Hin<strong>zu</strong> kommt, dass wir die Bibel <strong>nicht</strong> als Rezeptbuch für heute<br />

missverstehen sollten, gibt es doch einen „Wandel der Normen“ <strong>und</strong> der sozikulturellen<br />

Situationen. Gleichwohl gibt die Bibel <strong>zu</strong> lernen.<br />

Insgesamt ist eine bejahende Einstellung <strong>zu</strong> Leib, Leben <strong>und</strong> <strong>Geschlecht</strong>lichkeit<br />

<strong>nicht</strong> <strong>zu</strong> übersehen. In Liebe <strong>und</strong> Beziehung gibt es gar Leitvorstellungen <strong>und</strong> Leitbilder,<br />

aber auch verurteilte Einzeltaten, wie Gewalt, Vergewaltigung, Inzest, Ehebruch.<br />

Homosexualität wird durchwegs negativ konnotiert <strong>und</strong> abgelehnt (Gen<br />

19,1-25; Lev 18,22; 20,13; Röm 1,24-27; 1 Kor 6,9-11 <strong>und</strong> 1 Tim 1,9f), aber <strong>nicht</strong><br />

in der aktuell diskutierten Form einer Neigungshomosexualität. Es handelt sich eher<br />

um Verirrungen Heterosexueller. „Die Bibel ist kein systematisches oder gar einheitliches<br />

Lehrbuch <strong>zu</strong> Fragen des Glaubens <strong>und</strong> der Moral“ (Halter 1981, a). Auf<br />

einzelne Fragen gibt sie keine Antworten wie z. B. die Frage der Empfängnisverhütung.<br />

Zur Zeit des Alten Testaments gab es eine weitgehend polygame Eheordnung,<br />

nach der ausgerechnet Abraham, der „Vater des Glaubens“ für Juden, Christen <strong>und</strong><br />

Muslime, <strong>nicht</strong> gut dasteht (wegen der Magd Hagar). Zu erwarten sind aber aus der<br />

Bibel Perspektiven, Gr<strong>und</strong>haltungen <strong>und</strong> Tugenden, die <strong>zu</strong> gelingenden Beziehungen<br />

beitragen <strong>und</strong> Versöhnung angesichts gescheiterter Partnerschaften anbahnen<br />

können.<br />

Im Unterschied <strong>zu</strong>r damaligen mythologischen Redeweise wird Sexualität in der<br />

Bibel <strong>nicht</strong> vergöttlicht, sondern als geschaffene weltliche Wirklichkeit gesehen.<br />

Nicht der Mensch schafft Sexualität; sie ist ihm vielmehr geschenkt, in sein leibgeistiges<br />

Sein eingefügt <strong>und</strong> in seine Verantwortung <strong>zu</strong>r Gestaltung übergeben. Sexualität<br />

ist eine von Gott dem Menschen <strong>und</strong> allen Lebewesen <strong>zu</strong>gedachte Möglichkeit.<br />

Die sexuelle Vereinigung gehört <strong>zu</strong>r Schöpfungsordnung.<br />

Das Alte Testament bringt <strong>zu</strong>m Ausdruck, dass Gott der Schöpfer der Welt <strong>und</strong> des<br />

Menschen ist <strong>und</strong> dass er die Schöpfung gr<strong>und</strong>sätzlich bejaht. Im Neuen Testament

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