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Kinder und Jugendliche lassen ihr Geschlecht nicht zu Hause ...

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Leider hat die offizielle Katholische Kirche seit 1999 (Brief der Jugendkommission)<br />

keine hilfreiche Sprache in diesem Bereich mehr gef<strong>und</strong>en. Der Dialog mit der<br />

Jugend steht seit 14 Jahren still. Präventionsprogramme gegen Missbräuche greifen<br />

<strong>zu</strong> kurz! Die diözesanen Caritatsverbände, die KJG (Katholische Junge Gemeinde)<br />

<strong>und</strong> der BDKJ (B<strong>und</strong> der Deutschen Katholischen Jugend) bilden löbliche Ausnahmen.<br />

Es gibt zahlreiche Jahrestagungen <strong>und</strong> Fortbildungen <strong>zu</strong>m Thema, das auch im<br />

Zusammenhang mit Schwangerenberatung aufgegriffen wird. Dafür danke ich Ihnen<br />

herzlich! Wir haben vom christlichen Glauben jungen unsicheren Menschen so viel<br />

Hilfreiches <strong>zu</strong> bieten <strong>und</strong> sollen das Licht <strong>nicht</strong> unter den Scheffel stellen!<br />

Der Blickwinkel der Sexualpädagogik: Formalobjekt <strong>und</strong> Wissenschaftsverständnis<br />

Sexualpädagogik vor einem christlichen Hintergr<strong>und</strong> befasst sich mit Sexualität innerhalb<br />

gelingender Beziehungen. Sie reflektiert sexuelle Phänomene <strong>und</strong> intimes<br />

Handeln der <strong>Geschlecht</strong>er entlang des Lebenslaufes, wobei Sexualität im engeren<br />

<strong>und</strong> weiteren Sinn <strong>zu</strong> unterscheiden ist. Weil Sexualität kein bloßes Phänomen der<br />

Pubertät ist, keine befristete Zugabe (epitheton ornans), sondern das ganze Leben<br />

prägt, überlegt Sexualpädagogik verantwortlichen Umgang in der gesamten Lebensspanne.<br />

Um <strong>zu</strong> handlungsbezogenen Leitlinien <strong>zu</strong> gelangen, bezieht Sexualpädagogik<br />

Human- <strong>und</strong> Geisteswissenschaften, etwa die Entwicklungspsychologie, ein.<br />

Als Wissenschaft vor christlichem Hintergr<strong>und</strong> bedenkt sie theologische <strong>und</strong> ethische<br />

Aspekte <strong>und</strong> überlegt, was sie für eine <strong>zu</strong>kunftsfähige Gestaltung des Lebens<br />

bedeuten. Indem sie wissenschaftliche Kenntnisse integriert, handelt es sich um eine<br />

– wie die Religionspädagogik – interdisziplinäre Verb<strong>und</strong>wissenschaft. Sie begnügt<br />

sich <strong>nicht</strong> mit der Anwendung dogmatischer Katechismussätze für <strong>Kinder</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Jugendliche</strong>. Sie begnügt sich <strong>nicht</strong> mit der Repetition biblischer Zitate in freikirchlicher<br />

Manier, sondern integriert die Ergebnisse diverser Disziplinen für einen<br />

<strong>zu</strong>kunftsfähigen Umgang mit Sexualität in der pluralen Gesellschaft <strong>und</strong> im privaten<br />

Leben.<br />

Im aktuellen religionspädagogischen Diskurs bemüht sich die Sexualpädagogik um<br />

„geschlechterbezogene“ oder „sexuelle Bildung“. Und Bildung zielt auf Selbstbildung,<br />

Sinnfragen, Autonomie <strong>und</strong> Mündigkeit. Vor christlichem Hintergr<strong>und</strong> kann<br />

sexuelle Bildung als Ziel christlicher Mündigkeit verstanden werden <strong>und</strong> diese ist<br />

<strong>zu</strong> fördern durch die Arbeit an Kompetenzen, d. h. an kognitiven, emotionalen, wil-

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