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Kinder und Jugendliche lassen ihr Geschlecht nicht zu Hause ...

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Die Frohe Botschaft des christlichen Glaubens<br />

In den Fürbitten des kirchlichen St<strong>und</strong>engebetes vom Donnerstag in der dritten<br />

Woche heißt es in der Laudes:<br />

„Gott, du hast uns Menschen w<strong>und</strong>erbar erschaffen<br />

<strong>und</strong> noch w<strong>und</strong>erbarer erneuert;<br />

gib, dass wir dir allezeit danken.“ (St<strong>und</strong>enbuch III. i. J. 526)<br />

Eigentlich haben wir Christen in Be<strong>zu</strong>g auf unsere Leibhaftigkeit <strong>und</strong> <strong>Geschlecht</strong>lichkeit<br />

eine Frohe Botschaft <strong>zu</strong> verkünden: Gott hat uns erschaffen als sein Abbild<br />

– als Mann <strong>und</strong> Frau (Gen 1,27); beide hat er gesegnet <strong>und</strong> ihnen den Auftrag <strong>zu</strong><br />

Liebe <strong>und</strong> Fruchtbarkeit gegeben (Gen 1,28). In schöner Weise spricht die ältere<br />

Schöpfungserzählung von Adam <strong>und</strong> Eva, dass sie Vater <strong>und</strong> Mutter ver<strong>lassen</strong> <strong>und</strong><br />

„ein Fleisch sein werden“ (Gen 2,24).<br />

Damit hat Gott dem Menschen die <strong>Geschlecht</strong>lichkeit als gute Gabe anvertraut. Darin<br />

enthalten sind die bipolare Anziehungskraft <strong>und</strong> die Zeugungsfunktion. In Jesus<br />

Christus sehen Christinnen <strong>und</strong> Christen die Schöpfung Gottes erneuert. Der Leib<br />

wird in der Bibel hochgehalten. Er gilt als „Tempel des Heiligen Geistes“ (1 Kor<br />

6,19). Kein W<strong>und</strong>er, sagt der Psalmist: „Ich danke dir, dass du mich so w<strong>und</strong>erbar<br />

gestaltet hast“ (Ps 139,14). Doch diese frohe Botschaft hat das Christentum lange<br />

Zeit verraten.<br />

Freilich, mit dieser Gabe ist die Aufgabe verb<strong>und</strong>en, mit Sexualität gut, würdig,<br />

menschengerecht um<strong>zu</strong>gehen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> gestalten. Hier intervenieren Freiheit <strong>und</strong> Verantwortlichkeit<br />

des Menschen. Deshalb ist der Umgang mit Sexualität eine große<br />

Herausforderung für jede Person. Ja, es geht um eine lebenslange Aufgabe, die auch<br />

scheitern kann. Die christliche Botschaft meint in Be<strong>zu</strong>g auf Sexualität<br />

- Freiheit, <strong>nicht</strong> Instrumentalisierung, <strong>nicht</strong> Vergewaltigung<br />

- sinnvolles Leben in Fülle, Verbindlichkeit <strong>und</strong> Dauer<br />

- Quelle tiefer Lebensfreude, statt kurzfristiger Lustgewinn durch Missbrauch<br />

<strong>und</strong> Gewalt.<br />

Eberhard Schrockenhof diagnostizierte die frühere Sexualmoral <strong>und</strong> Sexualpädagogik<br />

so, dass sie das ganze Leben umstellt hat mit einer Unmenge von Geboten, Verboten<br />

<strong>und</strong> schweren Sünden. Doch dies ist heutigen jungen Menschen keine Hilfe<br />

mehr. Zwar erfahren <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendliche</strong> durchaus auch Scheitern, Fehler,<br />

Misstritte, Taten, durch die andere an Leib <strong>und</strong> Seele beschädigt werden – was<br />

anthropologisch als Schuld <strong>und</strong> theologisch als Sünde qualifiziert werden kann.

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