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Kinder und Jugendliche lassen ihr Geschlecht nicht zu Hause ...

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Individualität <strong>und</strong> Beziehung. Liebesgefühle spielen gar keine Rolle. Klischeehafte<br />

Stereotypen werden mit einem defizitären Verständnis von Sexualität verb<strong>und</strong>en.<br />

Vielleicht kann <strong>Jugendliche</strong>n in diesen Fragen auch ein bisschen Privatsphäre gewährt<br />

werden. Viele haben viele gr<strong>und</strong>legende <strong>und</strong> technische Fragen, die sie dann<br />

im Internet, früher bei Dr. Sommer im Bravo klären. Heute gibt es auch vernüftige<br />

Auskunftsmöglichkeiten im Internet. Beispielhaft sind www.sextra.de von<br />

ProFamilia, www.loveline.de vom BzgA.<strong>zu</strong> erwähnen.<br />

5. <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendliche</strong> mit Behinderungen <strong>und</strong> das Thema Sexualität<br />

Noch ein schwieriges <strong>und</strong> heißes Thema deshalb, weil überdurchschnittlich viele<br />

Übergriffe <strong>und</strong> Missbräuche in diesem Bereich bekannt <strong>und</strong> empirisch nachweisbar<br />

sind.<br />

Ganz selbstverständlich haben auch <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendliche</strong> mit Handicaps sexuelle<br />

Bedürfnisse. Im sexualpädagogischen Diskurs wird ihnen das Recht auf ein sexual<br />

befriedigendes Leben <strong>zu</strong>gebilligt, zwar je nach Handicap anders, aber nach Möglichkeit<br />

bis <strong>zu</strong>r Ehe <strong>und</strong> Nachkommenschaft. Spräche man Menschen mit Behingrun<br />

das Recht auf Sexualität ab, die wichtig ist für Selbstwert, Identität, Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Wachstum, man würde die Würde dieser Personen tangieren. Behinderung<br />

ist keine Minusvariante, niemals Minderwertigkeit, sondern Andersheit <strong>und</strong> heute<br />

in einem Zusammenhang der Förderung <strong>zu</strong> sehen, <strong>nicht</strong> des Defizites.<br />

Die Frage, die <strong>zu</strong>nehmend gestellt wird, bezieht sich auf die Hilfestellungen für<br />

sexuelle Aktivitäten bei bestimmten Formen der Behinderungen <strong>und</strong> bei schwerstmehrfachbehinderten<br />

Personen. (Früher hat man besonders Mädchen <strong>und</strong> Frauen<br />

mit Behinderungen als geschlechtsneutral erzogen <strong>und</strong> <strong>ihr</strong>e <strong>Geschlecht</strong>lichkeit einfach<br />

ignoriert.) Es ist die Frage der sogenannten Sexualassistenz, die unterschieden<br />

wird in passive <strong>und</strong> aktive Sexualassistenz. Diskutiert wird über die Unterstüt<strong>zu</strong>ngsangebote<br />

im Sinne größtmöglicher Autonomie von beeinträchtigten Personen<br />

<strong>und</strong> der Garantie an gesellschaftlicher Teilhabe. Wichtig ist stets, dass die Initiative<br />

bzw. der Wunsch nach einzelnen Formen sexueller Erfüllung von der betreffenden<br />

Person aus gehen. Frauen sind insgesamt <strong>zu</strong>rückhaltender <strong>und</strong> weniger direkt als<br />

Männer; ihnen ist die eher weibliche Form der Sexualität wichtig, also Vertrauen,<br />

eine Ansprechpartnerin <strong>zu</strong> haben, ganzheitliches Erleben der Gemeinschaft.

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