TZI und NLP – zwei Konzepte im Vergleich und ihre ... - KIBB

hinaus liegt der Einfluss, den Perls schwerpunktmäßig auf das NLP hatte, in seiner
Verwendung von Sprache und Fragetechniken, mittels derer er seine Klienten
in das Hier-und-Jetzt lenkte. Der Fokus auf das Hier-und-Jetzt ist ebenfalls ein
zentrales Element der TZI-Struktur.
Das Anliegen der Familientherapeutin Virginia Satirs war, Familien bei der Entwicklung
von Kommunikationsstrukturen zu unterstützen, die es jedem Mitglied
ermöglichen, sich vollwertig zu entwickeln. Genau dies will auch Ruth Cohn, was
sie in Form der Postulate und Hilfsregeln formuliert hat. Mittels der Beachtung dieser
Regeln soll die Interaktion in einer Gruppenarbeit günstig beeinflusst werden.
Aber nicht nur das – auch der Bezug und die Bewusstheit für die eigene Person
und das eigene Kommunikationsverhalten wird damit geschult und optimiert. Dies
ist gleichfalls der Aspekt, den Richard Bandler und John Grinder von Virginia Satir
übernommen haben. Das Hauptaugenmerk der NLP-Begründer lag dabei auf den
verbalen und nonverbalen Kommunikationsmustern und der Umgang damit mittels
bestimmter Fragetechniken.
Interessanterweise hat Ruth Cohn ihr Konzept aus ihrer Eigenbeobachtung heraus
entwickelt. Wie in Kapitel 3.1.3.2 dargestellt, hat sie sich und ihr Vorgehen analysiert
und herausgefiltert, wie sie dies konkret tut. Daraus ergab sich die Struktur
des gleichseitigen Dreiecks mit dem Globe als umfassenden Kreis. Sie hat damit
sozusagen Selbstmodelling betrieben genau in der Weise, wie auch Bandler und
Grinder Therapeuten als Modelle heranzogen.
4.1.2. Die Haltung und das Menschenbild
Die TZI und das NLP legen ihrem Konzept eine bestimmte Haltung dem Menschen
gegenüber zugrunde. Von Richard Bandler ebenso wie von Ruth Cohn sind
Zitate überliefert, in denen sie darauf hinweisen, dass es um mehr geht als nur
methodisches Vorgehen. Richard Bandler: „Es gibt ein Merkmal, das mehr als alles
andere diejenigen auszeichnet, die wirklich wissen, was NLP ist. NLP ist nicht
eine Reihe von Techniken, sondern eine Einstellung“ (vgl. Kapitel 3.2.6).
Der Autor des Buches „Humanistische Psychologie“ Helmut Quitmann führte einen
Briefwechsel mit Ruth Cohn persönlich, in dem sie sich mit der Haltungsfrage
auseinandersetzten. Er gibt daraus wieder: „TZI sei für sie (Ruth Cohn) „ebensowenig
nur-Haltung und Philosophie als nur-Methode! Jedenfalls dann, wenn man
Methode nicht im ursprünglichen Sinn des ‚Methodos’, dem Weg ansieht. TZI ist
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