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<strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>276</strong> 9. April 2014 Seite 5<br />
Erster Verkaufsoffener Sonntag des Jahres<br />
lud zum Stöbern und Entdecken ein<br />
<strong>Bad</strong> Driburg begrüßt den Frühling<br />
In der <strong>Bad</strong>estadt nutzten zahlreiche Besucher den<br />
ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres für einen<br />
ausgedehnten Einkaufsbummel. Unter dem Motto „Hier<br />
blüht ihnen was“ hatte der <strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong> Einzelhandel<br />
damit die Veranstaltungssaison 2014 eröffnet. Ob<br />
Fahrräder, Reisegepäck, Literatur für Hobbygärtner,<br />
Schuhe oder die neuesten Modetrends - bei frühlingshaften<br />
Temperaturen und Sonne satt genossen Groß<br />
und Klein den freien Tag, um sich von den Fachhändlern<br />
des Werberings beraten zu lassen. Die empfingen<br />
ihre Kunden außerdem mit kleinen Überraschungen,<br />
bunten Blumengrüßen und einem Tütchen mit Sonnenblumensamen.<br />
„Damit ist auch ein kleiner Wettbewerb<br />
verbunden“, erklärt Werbering-Vorsitzender Klaus-<br />
Jürgen Egeling. Die größten Sonnenblumen sollen im<br />
Herbst prämiert werden. „Bei dem schönen Wetter zieht<br />
es viele nach Draußen und zum Bummeln in die<br />
Innenstadt“, freuten sich die Fachhändler über die gut<br />
besuchte Einkaufsmeile. Auch außerhalb der Geschäfte<br />
erwachte die <strong>Bad</strong>estadt an diesem Sonntag aus dem<br />
Winterschlaf: Ein Kinderkarussell sorgte für leuchtende<br />
Kinderaugen und das „Querbeet“-Orchester brachte<br />
Musik in den sonnigen Nachmittag. So war der Winterblues<br />
beim Frühlings-Shopping in <strong>Bad</strong> Driburg<br />
schnell vergessen.<br />
Jetzt beginnt die Fahrrad-Saison: Claudia Elsheimer<br />
vom gleichnamigen Fahrrad-Shop hat passend<br />
zum Frühling blumiges Zubehör bis hin zum (Sonnen-)Schirm<br />
im Angebot.<br />
Jubiläums-Kunstmarkt im <strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong> Autohaus ein großer Erfolg<br />
Frühlingserwachen bei Humborg<br />
Am vergangenen Wochenende zog<br />
es wieder zahlreiche Besucher in die<br />
Ausstellungs- und Verkaufsräume des<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong> Autohauses Humborg.<br />
Bereits zum zehnten Mal hatte Melanie<br />
Humborg hier einen Kunst- und<br />
Handwerkermarkt organisiert.<br />
Vom Teddybären über kunstvoll<br />
gefertigte Schmuckstücke und bunte<br />
Vogelhäuschen bis zum österlichen<br />
Blumengesteck – an den Verkaufsständen<br />
fanden sich viele schöne<br />
Dekorations- und Geschenkideen.<br />
„35 Künstler aus der Region und<br />
darüber hinaus stellen hier ihre Arbeiten<br />
aus“, freute sich Melanie Humborg,<br />
die die beliebte Veranstaltung in<br />
den Räumen des Autohauses vor zehn<br />
Jahren ins Leben gerufen hat, über die<br />
große Resonanz.<br />
Der erste Kunst- und Handwerkermarkt<br />
fand 2004 noch in der Adventszeit<br />
statt. „In der Zeit vor Weihnachten<br />
gab es aber so viele andere Veranstaltungen,<br />
dass wir den Termin schon im<br />
Jahr darauf in das Frühjahr verlegt<br />
haben“, erinnert sich die Organisatorin,<br />
die auch mit einem eigenen Verkaufsstand<br />
vertreten war.<br />
Mit frisch gebackenen Waffeln,<br />
dampfendem Kaffee und deftigen<br />
Organisatorin Melanie Humborg lockte den Frühling nach <strong>Bad</strong> Driburg.<br />
Bernhard Vogel liest im Gymnasium St. Xaver<br />
Kleinigkeiten war zudem für das leibliche<br />
Wohl der Kunstmarktbesucher<br />
bestens gesorgt. Der Erlös der Kaffeetheke<br />
soll in diesem Jahr der <strong>Bad</strong><br />
<strong>Driburger</strong> Speisekammer und der<br />
Nachmittagsbetreuung an der Katholischen<br />
Grundschule zugute kommen.<br />
Für die musikalische Unterhaltung<br />
der Kunstmarktbesucher sorgten<br />
wieder die jungen Nachwuchsmusiker<br />
des Jugendorchesters „Lautstark“<br />
unter der Leitung von Martin Rieckmann<br />
und erstmals auch das neu gegründete<br />
Blasorchester der Gesamtschule<br />
<strong>Bad</strong> Driburg-Altenbeken. Von<br />
den großen und kleinen Besuchern<br />
gleichermaßen bestaunt wurden neben<br />
den neuesten Fahrzeugmodellen<br />
außerdem die Vorführungen des <strong>Bad</strong><br />
<strong>Driburger</strong> Modellbauclubs.<br />
„Seid tapfer und nutzt die Chancen“<br />
„Die Zukunft hat viele Namen. Für<br />
die Schwachen ist sie das Unerreichbare.<br />
Für die Furchtsamen ist sie das<br />
Unbekannte. Für die Tapferen ist sie<br />
die Chance“. Mit diesem Zitat von<br />
Victor Hugo will Dr. Bernhard Vogel,<br />
CDU-Politiker, ehemaliger Ministerpräsident<br />
von Rheinland-Pfalz<br />
und Thüringen und Buchautor, vor<br />
allem jungen Menschen Mut machen.<br />
„Seid tapfer und nutzt die Chance“,<br />
lautet die Botschaft, die er den Oberstufenschülern<br />
des <strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong><br />
Gymnasiums St. Xaver gestern Vormittag<br />
mit auf den Weg gibt.<br />
„Wir leben in unübersichtlichen Zeiten,<br />
stehen gesellschaftlich und politisch<br />
vor großen Herausforderungen“,<br />
sagt Dr. Bernhard Vogel. Nicht nur<br />
wegen der Krise auf der Krim. „Es ist<br />
ein Irrtum zu glauben, mit dem Zerfall<br />
der Sowjetunion und dem Fall der<br />
Mauer sei das Ende der Geschichte<br />
gekommen. Europa wächst zusammen<br />
und es gilt angesichts der Krisenherde<br />
in der Welt mehr denn je, den<br />
Frieden für künftige Generationen zu<br />
sichern“, betont Vogel.<br />
Bereits am Donnerstagabend stellte<br />
der promovierte Politikwissenschaftler<br />
sein Buch „Mutige Bürger braucht<br />
das Land“ in der Aula des privaten<br />
Gymnasiums St. Xaver vor, das er<br />
gemeinsam mit dem Journalisten<br />
Günther Nonnenmacher schrieb und<br />
das Rückblick und Ausblick zugleich<br />
sein will.<br />
Mutige Bürger - das sind für Bernhard<br />
Vogel nicht nur diejenigen, die<br />
für ihre Sache und gegen Missstände<br />
auf die Straße gehen: „Mutig zu sein,<br />
das bedeutet für mich vor allem, sich<br />
zu engagieren, die Ärmel hoch zu<br />
krempeln und die Probleme anzupacken<br />
– dann können wir in Deutschland,<br />
Europa und der Welt mit den<br />
Herausforderungen der heutigen Zeit<br />
fertig werden“.<br />
Dazu zähle eine zunehmende Politikverdrossenheit.<br />
„Politik ist die<br />
Kunst, des Möglichen und nicht die<br />
Kunst, das Unmögliche möglich zu<br />
machen“, zitiert Vogel. Die große<br />
Koalition ist für ihn „die Ausnahme in<br />
unserem Demokratie-Verständnis“.<br />
Denn eine handlungsfähige Regierung<br />
brauche immer auch eine starke<br />
Opposition. Dies sei bei einer großen<br />
Koalition nicht immer garantiert.<br />
Auch liefen die Koalitionspartner<br />
Gefahr, ihr politisches<br />
Profil zu verlieren.<br />
Der Deutschen Einheit widmet<br />
Dr. Bernhard Vogel, der<br />
von 1992 bis 2003 Ministerpräsident<br />
in Thüringen war, ein<br />
längeres Kapitel in seinem Buch.<br />
„Der größte Mut der Menschen<br />
in den neuen Bundesländern lag<br />
darin, nach der Wende politische<br />
und gesellschaftliche Dinge<br />
anzupacken, mit denen sie<br />
keine Erfahrung hatten“, erinnert<br />
er sich.<br />
Die aktuelle Lage auf der Krim<br />
empfindet der CDU-Politiker<br />
als sehr prekär. „Zum einen,<br />
weil Moskau das Ende der Sowjetunion<br />
nie akzeptiert hat.<br />
Zum anderen, weil Putin ausspricht,<br />
was viele denken. Wenn<br />
wir in Deutschland und Europa<br />
falsch reagieren, dann bleibt es<br />
nicht bei der Krim. Darin be-<br />
steht die Gefahr“, so Vogel.<br />
Eine Lösung mit dem Hammer sei in<br />
jedem Fall das Falsche. Eine Ordnung<br />
sei nicht mit kriegerischen Mitteln<br />
wieder herzustellen. Das könne<br />
wiederum nicht bedeuten, dass andere<br />
gegen geltendes Recht verstoßen<br />
und völkerrechtliche Grenzen verletzen<br />
dürften. „Vielleicht lernen wir<br />
aber auch aus dieser Krise, dass man<br />
sich kümmern muss – Europa und die<br />
Welt brauchen mutige Bürger“,<br />
schloss Dr. Bernhard Vogel, der sich<br />
anschließend noch die Zeit für Gespräche<br />
nahm und auf Wunsch auch<br />
sein Buch signierte.<br />
Mutmacher: Dr. Bernhard Vogel las in<br />
der Aula des <strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong> Gymnasiums<br />
St. Xaver aus einem Buch „Mutige<br />
Bürger braucht das Land“.<br />
Der FINANZTIPP<br />
Deutsche Sparer verlieren<br />
viele Milliarden, weil sie auf<br />
niedrig verzinste Anlage-<br />
formen setzen. Dr. Ulrich<br />
Stephan, Chef-Anlage-<br />
stratege für Privat- und<br />
Firmenkunden der Deutschen<br />
Bank, empfiehlt da-<br />
gegen eine breite Streuung<br />
des Vermögens – und aktives<br />
Management.<br />
21 Milliarden Euro: Diese<br />
stolze Summe könnten die<br />
privaten Haushalte in<br />
Deutschland allein im Jahr<br />
2014 mit ihren Bankeinlagen<br />
verlieren, so eine Studie der<br />
Postbank. Das sind im Schnitt<br />
mehr als 260 Euro für jeden<br />
Einwohner der Bundesrepublik.<br />
Dr. Ulrich Stephan,<br />
Chef-Anlagestratege für<br />
Privat- und Firmenkunden<br />
der Deutschen Bank, erklärt<br />
den Grund: „Die Inflation in<br />
Deutschland ist zwar niedrig<br />
– ich erwarte für 2014 einen<br />
Anstieg der Verbraucherpreise<br />
von 1,3 Prozent. Doch<br />
das reicht bereits aus, um<br />
Sparbücher und Tagesgeldkonten,<br />
die sich fast gar nicht<br />
Effektiv sparen:<br />
der Deutschen Bank<br />
Finanzagentur Albert Kempf<br />
im <strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Was hilft jetzt gegen Niedrigzinsen?<br />
mehr verzinsen, zu entwerten.“<br />
Viele Sparer stehen damit<br />
vor einem Problem, wie Stephan<br />
betont: „Die Notenbanken<br />
der Industrieländer<br />
dürften ihre expansive Geldpolitik<br />
2014 fortsetzen, um den<br />
Konjunkturaufschwung mit<br />
billigen<br />
Krediten zu<br />
unterstützen.<br />
Das bedeutet,<br />
wir<br />
müssen bis<br />
auf Weiteres<br />
mit<br />
historisch<br />
niedrigen<br />
Z i n s e n<br />
leben.“ Die<br />
deutschen<br />
Sparer sollten<br />
deshalb<br />
umdenken,<br />
so der Anlagestratege:<br />
„Wer<br />
sich heute<br />
allein auf die<br />
sicheren Anlageformen der<br />
Vergangenheit verlässt wie<br />
Sparbücher und Tagesgeld,<br />
muss nach Inflation und Steuern<br />
reale Wertverluste befürchten.<br />
Auch Bundesanleihen erzielen<br />
oft keine positiven realen Renditen<br />
mehr. Gefragt sind jetzt<br />
effektive Anlagestrategien, die<br />
auch die Renditechancen der<br />
Kapitalmärkte nutzen.“ Stephan<br />
gibt vier Empfehlungen zur<br />
Anlage in Zeiten niedriger<br />
Zinsen:<br />
1.Kapitalmarktanlagen<br />
nutzen<br />
Anlagen an den Kapitalmärkten<br />
bieten bei entsprechender<br />
Risikobereitschaft<br />
höhere Renditechancen als<br />
reine Sparanlagen. Grundsätzlich<br />
geeignet sind zum<br />
Beispiel Aktien, Anleihen,<br />
Immobilien oder Rohstoffe. So<br />
kann zum Beispiel eine Beimischung<br />
von Aktienanlagen<br />
die Gesamtrendite eines<br />
Portfolios langfristig verbessern.<br />
„Selbst ein Anleger,<br />
der Anfang 2008 in deutsche<br />
Aktien investiert hätte, also zu<br />
einem denkbar ungünstigen<br />
Zeitpunkt kurz vor der Finanzkrise,<br />
hätte seitdem ein Plus<br />
von über 20 Prozent erzielt“, so<br />
Stephan. „Das ist keine Garantie<br />
für die künftige Wertentwicklung,<br />
zeigt aber das<br />
Renditepotenzial von Aktien. Ich<br />
erwarte, dass Aktien auch 2014<br />
zur positiven Entwicklung des<br />
Anlageportfolios beitragen<br />
können.“ Sparer sollten deshalb<br />
über Kapitalmarktanlagen<br />
nachdenken, wenn sie bereit<br />
sind, mögliche Kursrückschläge<br />
zu akzeptieren.<br />
Finanzagentur Albert Kempf<br />
-Selbständiger Finanzberater -<br />
Lange Straße 124 - 33014 <strong>Bad</strong> Driburg<br />
Telefon 05253/9359-90 - Telefax 05253/9359-91<br />
albert.kempf@db.com - www.deutsche-bank.de<br />
2. Vermögen breit streuen<br />
Anlagen, die attraktivere<br />
Renditen versprechen, sind<br />
stets auch mit höheren Risiken<br />
verbunden. Um das Risiko<br />
für das Gesamtportfolio zu<br />
vermindern, empfiehlt es sich,<br />
das Vermögen auf verschiedene<br />
Anlageklassen aufzuteilen,<br />
denn so können sich<br />
die Wertschwankungen einzelner<br />
Anlagen ausgleichen.<br />
„Je nach Gewichtung der einzelnen<br />
Anlageklassen lassen<br />
sich so die Anlageziele und<br />
das Risikoprofil eines<br />
Sparers sehr genau abbilden“,<br />
so Stephan.<br />
3. Geeignete<br />
Anlagelösungen finden<br />
Sparern, die sich an den<br />
Kapitalmärkten engagieren<br />
möchten, stehen viele Anlagelösungen<br />
zur Verfügung.<br />
Als Einstieg kann zum Beispiel<br />
ein befristeter Fondssparplan<br />
oder ein Multi-Asset-<br />
Fonds, der mehrere Anlageklassen<br />
kombiniert,<br />
gewählt werden. Für Sparer<br />
mit entsprechender Risikoneigung<br />
kann auch eine<br />
direkte Anlage in<br />
Aktienfonds interessant<br />
sein. In der<br />
Regel bieten dabei<br />
aktiv gemanagte<br />
Lösungen die besten<br />
Chancen, denn die<br />
Kapitalmärkte entwickeln<br />
sich dynamisch<br />
und sollten<br />
laufend beobachtet<br />
werden – zum<br />
Beispiel durch ein<br />
professionelles<br />
Fondsmanagement.<br />
4. Professionelle<br />
Beratung suchen<br />
Individuelle Anlageziele<br />
und Risikobereitschaft<br />
bilden die<br />
Grundlage jeder<br />
Anlagestrategie.<br />
Sparer, die höhere Renditen<br />
erzielen wollen, sollten mit<br />
ihrem Bankberater über ihre<br />
Erwartungen sprechen und<br />
sich umfassend über die<br />
Chancen und Risiken einer<br />
Kapitalmarktanlage beraten<br />
lassen. „Rezepte gegen den<br />
realen Wertverlust gibt es für<br />
fast jeden Sparer“, sagt<br />
Stephan. „Entscheidend ist es,<br />
jetzt zu handeln.“