- Antiquariats Messe Zürich Katalog
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Stand 32 ABC ANTIQUARIAT MARCO PINKUS<br />
Inhaber Götz Perll<br />
Zähringerstraße 31 • CH 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon: +41 (0) 44-252 71 45 • Telefax: +41 (0) 44-252 61 32<br />
E-mail: perll@abc-buch.ch • Internet: www.abc-buch.ch<br />
Helvetica • Deutsche Erstausgaben des 20. Jahrhunderts • Moderne Kunst<br />
Bibliophilie • Judaica • Exil • Politik und Arbeiterbewegung<br />
Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedict. Das deutsche Gaunerthum in seiner<br />
social-politischen, literarischen und linguistischen Ausbildung zu seinem heutigen<br />
Bestande. Leipzig: Brockhaus, 1858, 1862. 4 Teile in 3 Bänden, XVI, (2), 278; XI, (1)<br />
402, (1); XXIX, 543, (1); VIII, 628, (2) Seiten, mit zahlreichen Holzschnitt-Abbildungen<br />
und Tabellen im Text und auf Tafeln sowie Texten in hebräischen Buchstaben.<br />
Dunkelbrauner Halblederband mit Lederecken und Kaliko-Überzügen, der Rücken<br />
mit goldgeprägtem Titel und sparsamer Vergoldung. 8° 2’800.–<br />
Erst ein ganzes Jahrhundert später ist ein Buch von ähnlicher Bedeutung zu diesem<br />
Thema erschienen (Siegmund A. Wolf, Wörterbuch des Rotwelschen; 1956). Aber Avé-<br />
Lallemant (1809–1892) beschränkte sich nicht auf die Sprache, sondern schrieb eine –<br />
selbst heute noch spannend zu lesende – Sozialgeschichte der Unterwelt. Zum linguistischen<br />
Teil gehören ausführliche Erklärungen zu Rotwelsch und anderen Gaunersprachen<br />
sowie ein über 8000 Begriffe und 1200 Abkürzungen umfassendes Wörterbuch des<br />
Jiddischen mit Übersetzung und ausführlichen Deutungen und Kommentaren sowie<br />
namentlich Grundlagen zu einer Grammatik desselben. Neben Sprache, Literatur und<br />
Gesellschaft behandelt der Autor, von Haus aus eigentlich Jurist und Kriminologe, auch<br />
die Techniken, die das Gaunertum anwendete – vom „Pegern“ (das vorgängige<br />
Auskundschaften und Vergiften von „hinderlichen“ Hunden) über das Zinken, vom<br />
„Schottenfellen“, dem Ladendiebstahl, der schon damals zu den wichtigsten<br />
Verlustquellen für die Händler gehört haben soll, bis zum „Schränken“, dem gewaltsamen<br />
Einbruch –, sowie die Techniken, mit denen man sich vor den „Schränkern“ zu<br />
schützen versuchte. Hierzu gehört unter anderem ein ausführliches, mit Holzschnitten<br />
illustriertes Kapitel zur Geschichte des modernen Schlosses. 1914 erschien eine von Max<br />
Bauwer bearbeitete – und erheblich gekürzte – Neuausgabe, die auch mehrfach nachgedruckt<br />
wurde. Die vollständige Ausgabe ist sehr selten – Einband berieben, Kanten und<br />
Ecken etwas bestoßen. Durchgehend etwas stockfleckig<br />
XX e siècle, Cahiers d’Art, nouvelle série. Paris: 1951–1981, Mit den Heften 1–56 und<br />
der „Chronique du Jour“, dem (oft fehlenden) Supplement zu Heft 13, das 1959,<br />
anlässlich der zweiten Documenta, erschienen ist. Damit fast vollständige Folge dieser<br />
wichtigen und einflussreichen Kunstzeitschrift, die nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
von Gualtieri di San Lazzaro gegründet und herausgegeben wurde (ab Nummer 44 von<br />
Alain Jouffroy, Pierre Volboudt und Gilbert Lascault) und bis 1985 erschien. Originalkartoniert<br />
(bis Heft 24), Original-Pappband. 4° 15’000.–<br />
Es fehlen die letzten zwei Hefte; nicht dabei sind auch die Hefte 1–6 der ersten Serie,<br />
die – noch mit anderem Konzept – vor dem Weltkrieg erschienen sind. Jedes Heft mit<br />
80 bis 200 Seiten und mit jeweils zwei oder mehr Original-Lithographien oder<br />
Pochoirs, unter anderem von Joan Miro (9), Marc Chagall (5), Henri Matisse, Giorgio<br />
De Chirico, Hans Arp, Henri Laurens, Marcel Duchamp, Wassily Kandinsky, Max<br />
Ernst, Marino Marini, Fernand Leger, Jacques Villon, Georges Braque, Jean Dubuffet,<br />
Sonia Delaunay, Alberto Giacometti, Pierre Soulages, Jean Fautrier (wurde lose beigelegt<br />
und fehlt deshalb oft), Viera da Silva (3), Henry Moore, René Magritte, Victor<br />
Brauner, Man Ray und Renato Guttuso (2). Zu den Autoren gehörten, neben San<br />
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