Trödler Erotikmagazine (Vorschau)
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BUCHTIPP<br />
berger Rathauses am 14. Oktober 1928<br />
belegen. Das auf Rädern mitgeführte<br />
Pferd wurde vom Industrieschullehrer Arnold<br />
Viegelmann gestaltet. Zwei im Festzug<br />
erkennbare Werbeschilder für das<br />
Spielzeugmuseum tragen zudem jenes<br />
Motiv, das später zum Symbol für das<br />
Deutsche Spielzeugmuseum wurde: das<br />
Reiterlein, umgeben von einer die Stadt<br />
symbolisierenden Sonne. Das stilisierte<br />
hölzerne Pferd im Strahlenkranz gefiel offenbar<br />
so gut, dass es 1931 erstmals offiziell<br />
als Symbol für die Stadt Sonneberg<br />
verwendet wurde. Die 1931 erschienene<br />
Städtemonografie „Weltwarenstadt Sonneberg<br />
am Thüringer Wald“ trug auf ihrem<br />
grünen Leineneinband ein eingeprägtes<br />
und goldfarben hinterlegtes Sonneberger<br />
Reiterlein.<br />
Wahrzeichen der Stadt<br />
Nachdem die von Mai bis Oktober andauernde<br />
Spielzeugschau mit über 300.000<br />
Besuchern erfolgreich beendet war, zeigte<br />
man sie anschließend auf dem Weihnachtsmarkt<br />
in Berlin. Für Werbezwecke<br />
ließ der Veranstalter auch 20 monumentale<br />
Sonneberger Reiterfiguren anfertigen und<br />
ebenfalls nach Berlin transportieren, wo<br />
Im Hinblick auf das 50er-Jubiläum des Spielzeugmuseum<br />
wurde 1951 der Auftrag für die Anfertigung<br />
eines Reiters vor dem Rathaus an den Bildhauer<br />
Otto Keil vergeben, der am 9. Mai 1951 als<br />
Holzleichtkonstruktion in den Maßen 2,50 Meter<br />
Höhe und 3 Meter Breite aufgestellt wurde<br />
In der Bastelanleitung „Soldaten Werken“ von<br />
1942 wird eine Nachbildung des Sonneberger<br />
Pferdchens angeregt und – ganz im Zeichen der<br />
Zeit – als Zugpferd für Kriegsgerät eingesetzt...<br />
Angesichts von Massenarbeitslosigkeit in<br />
Sonneberg verfolgte die Stadtverwaltung<br />
1932 dann den Plan einer großen Gewerbeschau,<br />
um Produktion und Absatz von<br />
Spielzeug zu fördern. Das Reiterlein sollte<br />
das Wahrzeichen der Ausstellung werden<br />
und Arnold Viegelmann, der mit der Gestaltung<br />
der Werbemaßnahmen beauftragt<br />
war, modifizierte dafür die Gestalt<br />
des Reiterleins und schuf ein sich aufbäumendes<br />
und zum Galopp ansetzendes<br />
Ross mit Reiter. Diese Variante mit der<br />
Machtübernahme der Nazis in Verbindung<br />
zu bringen, hält der Autor für unberechtigt,<br />
obwohl es später Spekulationen für diese<br />
Interpretation der neuen Gestaltung gab.<br />
Jedenfalls wurde der neue Entwurf am 19.<br />
Januar 1933 bestätigt und zahlreiche Werbemittel<br />
– große und kleine Plakate, Faltblätter,<br />
Reklamestempel und Bieruntersetzer<br />
– mit dem neuen Logo hergestellt.<br />
Aufgrund der Massenarbeitslosigkeit in Sonneberg<br />
plante die Stadtverwaltung 1932 eine große<br />
Gewerbeschau, um den Absatz von Spielzeug zu<br />
fördern. Das Reiterlein wurde Wahrzeichen der<br />
Ausstellung. Arnold Viegelmann, der mit der Gestaltung<br />
der Werbemaßnahmen beauftragt war,<br />
modifizierte die Gestalt des Reiterleins und schuf<br />
ein sich aufbäumendes und zum Galopp ansetzendes<br />
Ross mit Reiter. Nach dem Entwurf entstanden<br />
Plakate, Faltblätter, Reklamestempel und<br />
Bieruntersetzer mit dem neuen Logo<br />
Nachdem die von Mai bis Oktober andauernde<br />
Spielzeugschau mit über 300.000 Besuchern erfolgreich<br />
beendet war, zeigte man sie auf dem Weihnachtsmarkt<br />
in Berlin. Für Werbezwecke ließ der<br />
Veranstalter auch 20 monumentale Sonneberger<br />
Reiterfiguren anfertigen und ebenfalls nach Berlin<br />
transportieren, wo sie vor dem Brandenburger Tor<br />
Aufmerksamkeit erregten<br />
sie vor dem Brandenburger Tor Aufmerksamkeit<br />
erregten. Weitere Stationen der<br />
Sonneberger Spielzeugschau waren<br />
Breslau (heute Wroclaw in Polen) und<br />
Beuthen. Aufgrund der gewaltigen Propaganda<br />
für die Spielzeugmessen wurde<br />
das Reiterlein weit über die Stadt hinaus<br />
als Symbol für Sonneberg und seine Spielzeugprodukte<br />
bekannt.<br />
Hoher Bekanntheitsgrad<br />
Im Jahre 1937 stellte der damalige Direktor<br />
des Spielzeugmuseums, Hermann<br />
Berg, fest: „Unsere Plakate mit dem Reiterlein,<br />
die in der Art unseres Briefkopfes<br />
gehalten sind, haben sich bestens bewährt<br />
umso mehr, als es sich um unser besonderes<br />
Wahrzeichen handelt.“ Da die<br />
Spielzeugproduktion im Zweiten Weltkrieg<br />
stark reduziert wurde, erlangte selbst gefertigtes<br />
Spielzeug eine größere Bedeu-<br />
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