17.04.2014 Aufrufe

Trödler Erotikmagazine (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12<br />

MAGAZIN<br />

von. In der Kunstabteilung wurden jedoch<br />

nach wie vor Kleinplastiken in Porzellan<br />

und Steingut (weiß und braun) gefertigt.<br />

Die kleinen Vogelfiguren in der Ausstellung<br />

sind der Beweis dafür.<br />

Das Ende der Teichert-Werke kam 1946<br />

mit der nachkriegsbedingten Enteignung.<br />

Das daraus hervorgegangene VEB Plattenwerk<br />

beschränkte sich auf Ofenkacheln,<br />

Wandfliesen und Baukeramik und<br />

konnte (oder durfte) nicht an die Firmentradition<br />

anknüpfen. Damit war die keramische<br />

Vorherrschaft der Staatlichen Manufaktur<br />

wiederhergestellt.<br />

Ein kleiner kunstkeramischer Betrieb soll<br />

nicht unerwähnt bleiben. Die aus Wien<br />

kommende Keramikerin Alice Ehmann betrieb<br />

seit Mitte der 1930er-Jahre ihre Firma<br />

in Meißen mit der Herstellung von Vasen,<br />

Leuchtern und Kleinfiguren, oft mit grünen<br />

Glasuren versehen (Beispiele in der Ausstellung).<br />

Die Ausstellungsstücke stammen zum<br />

überwiegenden Teil aus der Privatsammlung<br />

Thomas.<br />

Karl B. Thomas<br />

Telefon: 030/3212322<br />

Beliebte Badekappen; Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld, Gessertshausen<br />

Foto: YELLOMI<br />

■ Baden mit Blümchen<br />

Noch bis 12. Oktober gibt es im Schwäbischen<br />

Volkskundemuseum Oberschönenfeld<br />

die Ausstellung „Addiator, Hüftgürtel<br />

und Goggomobil – Verschwundene Dinge<br />

von A bis Z“ zu sehen. Vom Addiator bis<br />

zur Schreibmaschine, vom Hüfthalter bis<br />

zur Windelhose – zahlreiche Dinge sind in<br />

den letzten Jahrzehnten nahezu unbemerkt<br />

aus unserem Alltag verschwunden:<br />

Einige wurden durch den technischen<br />

Fortschritt überflüssig, andere durch den<br />

gesellschaftlichen Wandel aus unserem<br />

Alltag verbannt, und neue Erfindungen<br />

machen Altbewährtes überflüssig. Betroffen<br />

sind fast alle Bereiche des täglichen<br />

Lebens: Haushalt, Beruf, Technik, Markenprodukte,<br />

Werbefiguren. Vieles, was<br />

lange Zeit die Alltagskultur prägte, bleibt<br />

verschollen, manches taucht unverhofft<br />

nach Jahren wieder auf, etwa Radios im<br />

Retro-Look, der Telefonhörer fürs Handy<br />

oder die Schallplatte.<br />

Wie ein großes begehbares Lexikon präsentiert<br />

sich die Ausstellung. Von A wie<br />

Affenschaukel über B wie Blümchenbadekappe<br />

und C wie Compact-Cassette bis zu<br />

Z wie Zigarettenbilderalbum sind Besucherinnen<br />

und Besucher eingeladen, sich<br />

durch ein Alphabet der verschwundenen<br />

Dinge zu stöbern.<br />

Die Ausstellung gibt einen Einblick in die<br />

umfangreiche Sammlung des Schwäbischen<br />

Volkskundemuseums. Darüber hinaus<br />

wird sie ergänzt durch zahlreiche private<br />

Leihgaben. So gibt es eine Auswahl<br />

von bunten Blümchenbadekappen der<br />

1950er- bis 1980er-Jahre von einem Augsburger<br />

Privatsammler ebenso zu sehen<br />

wie eine Vielfalt an „Kaffeewärmern“ – wie<br />

sie bis vor wenigen Jahren auf keiner gut<br />

gedeckten Kaffeetafel fehlen durften –<br />

oder diverse Rechengeräte wie Addiator,<br />

Rechenschieber und mechanische Rechenmaschine.<br />

Die Bandbreite der Exponate<br />

reicht von der winzigen Nadel, mit der<br />

man Laufmaschen in Seidenstrümpfen repariert<br />

hat, bis zum stattlichen Goggomobil,<br />

dem erschwinglichen Auto der 1950erund<br />

1960er-Jahre, und von ganz Alltäglichem<br />

wie dem Reinigungsmittel IMI bis zu<br />

so Kuriosem wie der fahrbaren Badewanne<br />

für Haushalte ohne Badezimmer.<br />

Immer wieder ergänzen persönliche Erlebnisse<br />

die Objekte und lassen die Dinge<br />

des Alltags lebendig werden. Ein Beispiel<br />

ist die Mix-Kassette, die eine Spanierin<br />

ihrem deutschen Freund in den 80er-Jahren<br />

aufnahm und ihm auf diese Weise aus<br />

der Ferne eine Liebeserklärung machte.<br />

Telefon: 08238/300112<br />

■ Zelebriertes Scheitern<br />

Jeppe Hein, Modified Social Bench #P, 2008; Lentos Kunstmuseum Linz<br />

Courtesy Johann König, Berlin und 303 Gallery, New York<br />

Große Turbulenzen, aber auch die kleinen<br />

Fallen des Alltags – wie die tückische Bananenschale<br />

– sind zu berühmten Slapstick-Einlagen<br />

geworden. Bildende Künst-<br />

05 / 14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!