Trödler Erotikmagazine (Vorschau)
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MODE<br />
HANDSCHUHE<br />
KATHRIN BONACKER<br />
Verschiedene, heute altertümlich anmutende, aber noch gebräuchliche Sprichworte wie<br />
„den Handschuh werfen" oder „jemanden mit Glacé-Handschuhen anfassen" sind<br />
sprachliche Hinweise auf eine Zeit, in der Handschuhe eine ganz andere Bedeutung<br />
besaßen. Während sie inzwischen vor allem funktionale Aspekte besonders in der<br />
Arbeitswelt haben, waren sie lange Zeit ein Zeichen dafür, dass die Damen oder Herren,<br />
die sie trugen, überhaupt nicht arbeiteten. Die Handschuhe schützten die edlen Finger<br />
vor den Grobheiten der Natur (der Kälte oder dem Sonnenlicht) oder dem Berühren<br />
anderer Menschen. Daher sind gerade sehr alte Handschuhe oft besonders kostbar<br />
gearbeitet und als Sammlerstücke gesucht.<br />
Prince Charles in Uniform, 1969<br />
Kaiserliche Handschuhe, 12. Jahrhundert<br />
Lange Halbhandschuhe<br />
Aus dem Wertheim-Katalog von 1903<br />
Handschuhe, historisch betrachtet<br />
Jemandem die Hand reichen kann manchmal<br />
ganz schön kompliziert sein: Muss ich<br />
den Handschuh dabei ausziehen? Solche<br />
Benimmfragen stellen sich den Heutigen<br />
im Alltag nur noch selten, vornehmlich natürlich<br />
im Winter. Während Socken mysteriöserweise<br />
während des ganzen Jahres<br />
als Einzelstücke aus der Waschmaschine<br />
kommen, hat der einzelne Handschuh<br />
am Gartenzaun lediglich in der kalten<br />
Zeit Konjunktur: Wir tragen die Hand-<br />
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