Trödler Erotikmagazine (Vorschau)
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TECHNIK<br />
Staubsauger<br />
In der Ausstellung sind zudem 120 Staubsauger<br />
zu sehen. Dabei handelt es sich<br />
um eine repräsentative Auswahl aus der<br />
Sammlung, die das Museum von der Stuttgarter<br />
Firma Progress übernommen hat<br />
und die rund 700 Objekte zählt. Ein elektrischer<br />
Staubsauger „Raketa“ aus Russland<br />
stammt aus dem Jahr 1969. In Russland<br />
wurden Staubsauger damals gerne<br />
mit kosmischen Namen benannt, um an<br />
den Weltraumausflug der Kosmonautin<br />
Walentina Tereschkowa im Jahr 1963 zu<br />
erinnern.<br />
Mit dem Wohnzimmermobiliar aus den<br />
1950er-Jahren inklusive Fernseher und<br />
Heimorgel, das einst in einer Wohnung in<br />
Mannheim-Neckarau stand, einem Küchen-Ensemble<br />
aus den 1960er-Jahren<br />
und einer Ventilatorensammlung zeigt das<br />
Technoseum weitere interessante Kuriositäten.<br />
Der elektrische Ventilator von AEG<br />
GB1, Berlin, wurde von Peter Behrens um<br />
1908 entworfen. Einige Geräte, die mitunter<br />
schon vor der Jahrhundertwende erfunden<br />
und in geringer Auflage produziert<br />
wurden, setzten sich aber erst in den<br />
1950er- und 60er-Jahren durch, als billige<br />
Massenproduktion und Wirtschaftswunder<br />
Hand in Hand gingen.<br />
„Das bisschen Haushalt…“<br />
Als immer mehr Frauen damals nicht nur<br />
Hausfrau sein und wieder berufstätig sein<br />
wollten, blieb (und bleibt auch heute…)<br />
Haushaltsarbeit weiterhin eine weibliche<br />
Domäne: „Das bisschen Haushalt…“, wie<br />
es in einem alten Schlager so schön heißt,<br />
konnte mit Hilfe der modernen, strombetriebenen<br />
kleinen Helfer nun aber leichter<br />
gemeistert werden. Und diese wesentlichen<br />
Erleichterungen der Hausarbeit<br />
machten es erst möglich, dass Ehefrauen<br />
damals überhaupt darüber nachdachten,<br />
einem eigenen Beruf nachzugehen: Nun<br />
konnten Familienfrauen neben dem eigenen<br />
Beruf auch noch Mann und Kinder<br />
schnell mit Essen versorgen und die Wohnung<br />
ohne großen Aufwand sauber und<br />
reinlich halten. Dies zeigen nicht zuletzt<br />
eindrücklich mehrere Werbefilme verschiedener<br />
Firmen aus den 1950er- bis<br />
1970er-Jahren, die ebenfalls in der Ausstellung<br />
vorgeführt werden.<br />
Herausklappbare Badewanne im Schrank für den<br />
Einsatz in beengten Wohnverhältnissen, inklusive<br />
Badeofen der Firma Siemens, Jaspa, Jauch und<br />
Spalding o.H.G, 1960-1965<br />
Hygienisches Lichtbad „Solar“, Electricitätsgesellschaft<br />
Sanitas, Berlin, 1911. Das Lichtbad bot die<br />
Möglichkeit, mit künstlichen Mitteln an der sogenannten<br />
Heliotherapie teilzuhaben. Sonnenlichtintensität<br />
und angenehme Wärme sollten mittels<br />
elektrischer Glühbirnen nachempfunden werden<br />
und dem Körper Wohlbefinden geben und die<br />
Heilung unterstützen. Das Gerät, das im Grunde<br />
ein früherer Vorläufer unserer heutigen Sonnenbank<br />
ist, war im Badezimmer oder an öffentlichen<br />
Badeplätzen aufgestellt<br />
Elektrischer Staubsauger „Raketa“, Russland,<br />
Hersteller unbekannt, um 1969. In der Sowjetunion<br />
wurde eine Staubsauger-Serie mit kosmischem<br />
Namen aufgelegt, um an den Weltraumflug<br />
der Kosmonautin Walentina Tereschkowa<br />
im Jahr 1963 zu erinnern. Es könnte sich<br />
hierbei um ein Modell aus dieser Serie<br />
handeln<br />
Geräte in Aktion erleben<br />
Neben vielen interessanten Exponaten<br />
können die Besucherinnen und Besucher<br />
auch einige Geräte in voller Aktion erleben:<br />
An einer Vorführstation zeigen Technoscouts<br />
beispielsweise, wie ein Staubsauger<br />
funktioniert und welche Leistung<br />
ein derartiges Gerät aus den 1950er-Jahren<br />
besitzt. Außerdem wird Kaffee in einer<br />
Filtermaschine, einer Vakuumkanne und<br />
mit einer neuartigen Pad-Maschine frisch<br />
aufgebrüht und kann von den Zuschauern<br />
auf Wunsch auch verkostet werden. Immer<br />
am ersten Freitag im Monat, also am 2.<br />
Mai, 6. Juni und 4. Juli, findet zudem ab 14<br />
Uhr eine öffentliche Führung durch die<br />
Schau statt. Wer es lieber kurz und bündig<br />
mag, der kann auch an einer 30-minütigen<br />
Schnupperführung teilnehmen, die samstags,<br />
sonntags sowie an Feiertagen zwi-<br />
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