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Trödler Erotikmagazine (Vorschau)

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24<br />

BLICKPUNKT<br />

METALL<br />

■ Ronald Hayes Pearson<br />

Der amerikanische Keramiker und Kunsttheoretiker<br />

Daniel Rhodes schrieb 1960<br />

über die Bedeutung der neuen, nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg entstandenen<br />

Schmuckkultur und ihre im Handwerk verwurzelten<br />

Protagonisten: „Es gibt nur noch<br />

wenige Möglichkeiten in unseren Tagen,<br />

sich selbst ein kreatives, aufregendes und<br />

freies Leben einzuräumen, ein Leben als<br />

Individualist. Eine Möglichkeit besteht darin,<br />

sich für ein Dasein als Kunsthandwerker<br />

zu entscheiden". Ronald Hayes Pearson<br />

hat diese Möglichkeit ergriffen. Als<br />

junger Mensch aktiv am Zweiten Weltkrieg<br />

teilgenommen, entwickelte er nach seiner<br />

Entlassung aus der Marine einen großen<br />

Freiheitsdrang. In den Nachkriegswirren<br />

mit einer sich neu formierenden Gesellschaft<br />

und einer ebensolchen in Umwälzungen<br />

begriffenen Kunstszene machte er<br />

sich zunächst als Forschender und Experimentierender<br />

auf den Weg, dem konkrete<br />

Vorbilder für seine „Nischenkunst" fehlen<br />

mussten, weil er Neuland beschritt. An-<br />

Ronald Hayes Pearson, Garnitur aus Brosche und<br />

Ohrgehängen mit grünem Stein. Marken Pearson,<br />

Sterling. Preis 495,00 US Dollar bei M. Schon, Natchez,<br />

M S, US, www.mschon.com (Foto: M Schon)<br />

geregt von vielen künstlerischen Avantgardeströmungen<br />

seiner Zeit, wurde er<br />

schließlich zu einem der wichtigsten<br />

Schmuckkünstler des 20. Jahrhunderts in<br />

den USA.<br />

Wie in Europa fanden auch in Amerika<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg im Bereich<br />

Schmuckgestaltung große Umwälzungen<br />

statt. Während der Kriegsjahre interessierten<br />

sich Öffentlichkeit und Gesellschaft<br />

kaum für die „schönen Dinge des Lebens",<br />

die ja mehr oder weniger „überflüssig" waren,<br />

da existenzielle Probleme im Vordergrund<br />

standen. In den, wenn auch nicht ruhigen,<br />

dennoch eindeutig beschaulicheren<br />

Zeiten nach dem Weltkrieg konnten<br />

sich die Menschen wieder auf einen neuen<br />

und ästhetisch ansprechenden Lifestyle<br />

konzentrieren, zu dem Raumkultur und<br />

Einrichtung und Gebrauchsgegenstände<br />

für den täglichen Bedarf zählten, ferner<br />

auch Schmuck und natürlich die bildende<br />

Kunst. Inmitten dieser Aufbruchsstimmung<br />

entfaltete sich Pearson als Künstlerpersönlichkeit<br />

und nahm seinen Ausgangspunkt<br />

im experimentellen Gerät und<br />

Bijouterie, um sich ab den frühen 1970er-<br />

Jahren mehr und mehr mit Schmuck zu befassen.<br />

1971 zog Ronald Pearson nach<br />

Deer Isle in Maine, einem Bundesstaat in<br />

Neuengland, wo noch bis heute sein Studio<br />

mit vier Silberschmieden arbeitet. Von<br />

seiner zu diesem Team gehörenden Witwe<br />

Carolyn Hecker wird ebendort ein Teil<br />

seines Nachlasses verwaltet. Am Ende<br />

seines Lebens, 1996, wurde Ronald Hayes<br />

Pearson vom American Craft Council<br />

für sein Werk mit der Goldmedaille ausgezeichnet.<br />

Arbeiten von ihm befinden sich<br />

im Museum of Modern Art und im Museum<br />

of Arts and Design in New York.<br />

Den ausführlichen Artikel „Ronald Hayes Pearson –<br />

1924-1996” (sechs Seiten, 17 Abbildungen) von<br />

Dr. Bettina Krogemann finden Sie in der aktuellen<br />

Mai-Ausgabe der Zeitschrift „Sammler Journal”<br />

(ab 28. April im Handel erhältlich)<br />

05 / 14<br />

Ronald Hayes Pearson, Kelch, 1959. Silber, Emaille,<br />

partiell vergoldet. Gegossen, durchbrochen und<br />

emailliert. 19,1 x 9,8 cm. In Auftrag gegeben von<br />

dem American Craft Council im Jahr 1959. Sammlung<br />

des Museum of Arts and Design, New York<br />

(Foto: Eva Heyd)<br />

Ronald Hayes Pearson, Halsband 8-64, 1992, Sterling<br />

Silber, 19,4 x 12,7 x 2,5 cm, Geschenk des Künstlers,<br />

1994. Sammlung des Museum of Arts and Design,<br />

New York (Foto: John Bigelow Taylor, 2008)

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