Trödler Erotikmagazine (Vorschau)
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LESERFORUM<br />
EXPERTISEN<br />
formal und technisch interessante Stuhl,<br />
auf jeden Fall ein schönes und offenbar<br />
sehr gut erhaltenes Dokument der Gartenkultur<br />
seiner Zeit, kann mit etwa 200<br />
Euro bewertet werden.<br />
Dr. Graham Dry, München<br />
■ Winterlandschaft<br />
?<br />
Dieses Bild haben wir vor ca. 45 Jahren<br />
in einer Kunsthandlung in Darmstadt erworben.<br />
Es hat uns angesprochen, der<br />
Maler und die Herkunft des Bildes waren<br />
damals für uns ohne Interesse. Heute nun<br />
würde mich aber doch interessieren,<br />
Näheres über den Maler und das Alter des<br />
Bildes zu erfahren. Die Größe, mit Rahmen,<br />
beträgt: 57,5 cm in der Breite und 33<br />
in der Höhe, ohne Rahmen ist es 49 cm<br />
breit und 25 cm hoch. Es ist signiert mit<br />
„Sörensen“. Der Rahmen ist in Gold gehalten.<br />
Das Bild könnte auf einer Art Leinwand<br />
gemalt worden sein? Wir sehen Ihrer<br />
Antwort mit Spannung entgegen.<br />
L. Gersema,Stockstadt<br />
!„Sörensen“, der Maler dieser gut gelungenen<br />
Winterlandschaft im Stil der niederländischen<br />
Malerei des 17. Jahrhunderts,<br />
wird kaum näher zu identifizieren<br />
sein. Das Bild stammt vermutlich aus den<br />
Fünfziger- oder Sechzigerjahren, die Malersignatur<br />
kann nur in relativ neuer Zeit<br />
hingemalt worden sein. Der Maler war kein<br />
professioneller Künstler, aber ein geübter<br />
Interpret seiner berühmten Vorbilder, der<br />
vermutlich die Malerei als Nebenbeschäftigung<br />
betrieb und wohl auch ganz gut dabei<br />
verdiente, denn Bilder im altniederländischen<br />
Stil haben sich damals immer gut<br />
als stimmungsvollen Wandschmuck verkauft.<br />
Ihr „Sörensen“ ist vermutlich mit<br />
dem ebenfalls ohne Vornamen signierenden<br />
Künstler Sörensen identisch, dessen<br />
Flusslandschaft mit Reiter (vgl. Abbildung<br />
nächste Seite oben) als Losnr. 1661 beim<br />
Auktionshaus Bloss e.K. in Merzhausen<br />
■ Metallstuhl<br />
?<br />
Ich habe vor ca. 20 Jahren diesen Stuhl<br />
auf einem Antikmarkt gekauft. Er ist aus<br />
Eisen oder Eisenrohr. Man hat uns gesagt<br />
er könnte aus Frankreich, 60er-Jahre,<br />
kommen. Er ist 75 cm hoch und 65 cm<br />
breit. Können Sie uns nähere Angaben<br />
machen und eventuell sagen, was dieser<br />
Stuhl wert ist?<br />
Helga Pisters, Köln<br />
!<br />
Die Sitzschale des lustigen Terrassenoder<br />
Gartenstuhls lässt an eine Sonnenblume<br />
denken, die sich bekanntlich nach<br />
der Position der Sonne richtet, genau wie<br />
ein/e in diesem Stuhl sitzende/r Sonnenanbeter/in,<br />
der/die allerdings die<br />
Schale vorher mit bequemen Kissen ausstatten<br />
muss. Der Stuhl besteht aus weiß<br />
lackiertem Eisenrohr und erinnert strukturell<br />
entfernt an sein Vorbild, den „Diamond<br />
Chair“, den der amerikanische Designer<br />
Harry Bertoia 1952/53 für die Firma Knoll<br />
Associates Inc., New York aus lackiertem<br />
Stahldraht entworfen hat (Modell Nr. 422;<br />
Ausst.-Kat. „100 Masterpieces aus der<br />
Sammlung des Vitra Design Museums“,<br />
Weil am Rhein 1995/96, Nr. 21, S. 86/87),<br />
wobei unserem Stuhl mehr als ein Hauch<br />
vom witzigen französischen Boulevardstil<br />
der mittleren bis späteren Fünfzigerjahre<br />
anzumerken ist. Er kann deshalb durchaus<br />
als französisches Produkt jener Zeit eingestuft<br />
werden, dem auch eine ganze Reihe<br />
von ähnlich angewinkelt gestalteten,<br />
aus Metall- oder Peddigrohr bestehenden<br />
Sitzgelegenheiten in Form des allerdings<br />
erst 1957 installierten Radioteleskops von<br />
Jodrell Bank, Universität von Manchester<br />
nahestehen (vgl. die amerikanischen, italienischen<br />
und andere Schalenstühle für<br />
die Freizeit in: A. Pica, Mobili tipo, Milano<br />
1956, Abb. S. 219, 242, 312, 316-7). Der<br />
■ In dieser Rubrik beantworten unsere Experten Ihre Fragen zu dem einen oder<br />
anderen guten Stück. Doch leider sehen wir uns außerstande, ganze Nachlässe<br />
oder sämtliche sich in Ihrem Haushalt befindlichen Trouvaillen bewerten und<br />
schätzen zu lassen. Auch bitten wir um Verständnis, wenn es mit der Bearbeitung<br />
länger dauert. Senden Sie uns also Ihre Anfrage nur zu einem zu bestimmenden<br />
Objekt – mit detaillierter Beschreibung und gutem Foto, auf dem das Objekt ganz<br />
abgebildet ist.<br />
Noch ein Hinweis zu den Preisen, die von Fall zu Fall von unseren Experten genannt<br />
werden: Hierbei handelt es sich um Richtwerte, die anhand von Fotos allein<br />
getroffen werden und je nach Zustand des Objekts nach oben oder nach unten<br />
korrigiert werden können.<br />
Ihre Anfrage schicken Sie bitte an:<br />
Gemi Verlags GmbH<br />
Redaktion Leserforum<br />
Pfaffenhofener Straße 3<br />
85293 Reichertshausen<br />
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