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Die Münzen Bernhards Grafen von Anhalt, Herzogs von Sachsen. 2 ...

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welche freilich auch durch andere als bloss künstlerische Rücksichten veranlasst sein kann.<br />

wirkt hier, da sie nicht mehr in den untergeordneten Grenzen des Ornaments gehalten ist,<br />

drückend und beeinträchtigt die Darstellung des Kopfes, die noch dazu bei einem Brustbilde<br />

mehr Berücksichtigung fordert, als beim Standbilde. Ganz ähnlich ist in all diesem<br />

eine Münze <strong>Die</strong>trichs Markgrafen <strong>von</strong> Landsberg (1156—84) bei Dannenberg, Zeitschr. f.<br />

Münzkunde N. F. I, 296, No. 46, m. Abb. Taf. X, 46 (welche zugleich die auf <strong>Bernhards</strong><br />

<strong>Münzen</strong> so häufige schöne rautenartige Verzierung zeigt), während auf einer andern Münze<br />

desselben (ebenda No. 45) die Umfassung des Münzfeldes bereits völlig zu phantastischer<br />

Maasslosigkeit ausgeartet ist. Auch ein etwas späterer Bracteat Erzbischof WUlibrands<br />

<strong>von</strong> Magdeburg (1236—53) zeigt über dreibogiger Aus formung des das Münzfeld einschliessenden<br />

Kreisringes sieben (ungeknopfte) Kuppelthürme (Schönemann, Zur Vaterland.<br />

Münzkunde, S. 30, No. 118, m. Abb. Taf. II, 50).<br />

Unsere Münze hat zwar mit der einzigen Brustbild -Darstellung des <strong>Grafen</strong> Bernhard<br />

auf dem einzigen bisher <strong>von</strong> mir demselben zugetheilten stummen Bracteaten (Heft I, 16)<br />

das jugendliche Aussehen des Gesichts, den (gestrichelten) Waffenrock, die Embleme des<br />

Münzherrn und den Balken unter dem Bruststück gemein, dürfte aber seinem ganzen<br />

Charakter nach dennoch jünger sein als dieser. Sie erscheint wie das Werk des Sohneeines<br />

grossen Künstlers, der <strong>von</strong> seinem Vater zwar viel gelernt aber nicht dessen Geist<br />

geerbt hat; alles was sich erlernen lässt, künstlerische und technische Fertigkeit, ist vorhanden,<br />

aber die Kunst selbst ist verschwunden. Demnach glaube ich diesen Bracteaten<br />

in den Beginn des Kunstverfalles der Kothener Münzstätte, also kurz vor 1180, verlegen<br />

zu sollen. (Vgl. Heft I, 21—22.)<br />

18) BCRNH — ARD YS<br />

Der stehende Graf, in Sturmhaube, Ringelpanzer und zurückgeschlagenem Mantel, rechts frei<br />

ein gegen den Kopf geneigtes Schwert haltend, links einen langen, erhobenen, die Bundbiegung<br />

zeigenden Schild (mit Nabel, durch strahlenförmig aufgesetzte Stäbe verstärkt, der Rand gebuckelt)<br />

tragend; umgeben <strong>von</strong> einem (vom Schildnabel untenherum bis zur sehwerthaltenden Rechten reichenden,<br />

unten durch die Beine unterbrochenen) Linienkreise, zwischen welchem und einem höheren (oben durch<br />

den Kopf und das Schwert, unten durch die Füsse unterbrochenen) Ringe die Umschrift untenherum<br />

läuft. Das Ganze umgeben <strong>von</strong> einer schönen durchbrochenen Einfassung, auf welcher der Graf<br />

steht, und einem höheren Perlenkreise, bis zu welchem die Spitzen des Schwertes und der Sturmhaube<br />

reichen.<br />

Dm.: 27 Mm. — Gew.: l,oi und l,07Gm.<br />

Fund <strong>von</strong> 1859. l )<br />

Königl. Samml. in Dresden (2 Exenipl.).<br />

J ) <strong>Die</strong>ses Stück des Fuudes <strong>von</strong> 1859 ist Dannenberg unbekannt geblieben.

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