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Dynamische Geometrie - Mathematik - Universität des Saarlandes

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8 0 Einführung<br />

geradezu dazu heraus, mit der Konstruktion zu spielen und auch andere, vielleicht<br />

auf den ersten Blick nicht in den Sinn gekommene Fälle zu entdecken<br />

und dadurch die Intuition wesentlich zu verbessern.<br />

Im Beispiel der Höhen im Dreieck stellen sich vermutlich einige Schüler zunächst<br />

nur den Fall vor, in dem alle Höhen innerhalb <strong>des</strong> Dreiecks verlaufen<br />

(linkes Bild in Abb. 0.1). Dass dies aber nicht immer der Fall sein muss, stellt<br />

man sofort fest, wenn man in einem dynamischen <strong>Geometrie</strong> Programm experimentiert.<br />

Dies fordert die Schüler dazu auf, sich zu fragen, wann dies<br />

passieren kann (was im Beispiel zwar nahezu offensichtlich ist, im Allgemeinen<br />

aber nicht so sein wird).<br />

Allerdings liefert das intuitive Erfahren einer dynamischen Konstruktion zunächst<br />

leider keinen Beweis für die Richtigkeit einer Aussage, die man dabei<br />

entdeckt hat. Methoden zum automatischen Schließen dieser Lücke werden<br />

wir gegen Ende der Vorlesung kennenlernen.<br />

0.2.3 Ein erstes Problem<br />

Für viele dynamische <strong>Geometrie</strong> Programme ist Parallelität ein großes Problem.<br />

Wird beispielsweise in einer Konstruktion der Schnittpunkt zweier<br />

Geraden verwendet und verschiebt man dann die Punkte, so dass die beiden<br />

Geraden parallel liegen, so bricht bei vielen Systemen die ganze Konstruktion<br />

zusammen (Abb. 0.2).<br />

Abbildung 0.2.→pics/parallelitaet_problem.cdy Parallelität bereitet manchen<br />

Programmen ein Problem: Die mittlere Gerade ist definiert als Verbindungsgerade<br />

<strong>des</strong> Schnittpunkts der beiden anderen Geraden mit dem Punkt F. Die Abbildung<br />

zeigt das korrekte Verhalten: auch wenn der Schnittpunkt im Unendlichen ist, wird<br />

die Gerade noch gezeichnet.<br />

Nicht aber bei solchen Programmen, die auch mit sogenannten unendlich<br />

fernen Punkten zurecht kommen. Dies werden wir im Abschnitt über reelle<br />

projektive <strong>Geometrie</strong> genauer verstehen.<br />

0.2.4 Ein weiteres Problem: Stetigkeit — Pro und Kontra<br />

Pro Stetigkeit<br />

Ein noch schwieriger zu lösen<strong>des</strong> Problem als das der Parallelität ist es, beim<br />

Verschieben von Konstruktionselementen immer konsistent zu bleiben. Bei-<br />

— Version vom: 12. Dezember 2008 —

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