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Marionetten-Theater Hartz IV. tombbloggt als pdf ... - Omnia vincit amor

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Dies ist aber aus mehreren Gründen auch gar nicht nötig.<br />

Bevor hierauf näher eingegangen wird, sei noch eines in Erinnerung gerufen: so gut<br />

wie ALLE übernommenen Fälle waren für mich Neufälle. Weil ich 16 Monate lang<br />

erkrankt war UND weil ich zuvor einen anderen Buchstabenbereich bearbeitet hatte.<br />

Dieser Tatbestand generiert zwei Folgen.<br />

Fast jedes Gespräch im fraglichen Zeitraum war ein Erstgespräch. Hier galt es<br />

demnach sich zunächst kurz vorzustellen, auf die neue Zuständigkeit hinzuweisen,<br />

einander etwas kennen zu lernen, erste Arbeitsbündnisse anzubahnen.<br />

Nach jedem Beratungskonzept, das auch nur ansatzweise diesen Namen wirklich<br />

verdient, kann bei Erstgesprächen nicht statt dessen das Abschließen von Verträgen<br />

(Eingliederungsvereinbarung) und das „massenhafte mechanische Abfragen“<br />

zahlloser möglicher Fakten(änderungen) im Vordergrund stehen, dies wäre schlicht<br />

und einfach absurd.<br />

Die zweite Folge aus einer Neuübernahme eines kompletten Buchstabenbereiches<br />

ist, dass die vom jobcenter so hoch geschätzte Qualität der Datensätze (inklusive<br />

einer Chanceneinschätzung, detaillierter Planungen für die künftige Entwicklung,<br />

Lebenslauf, Qualifikationsnachweise, aktueller ärztlicher Atteste, Einschätzung der<br />

Motivation, Kontrolle der Vorspracheabstände, Prüfung der Gültigkeit der<br />

Eingliederungsvereinbarung, Kontrolllauf auf passende Stellen, etc., etc., pp.) - sehr<br />

stark von der Bearbeitung durch die „Vorgänger – Kollegen“ abhängig ist.<br />

Das klingt nun so, <strong>als</strong> könne man da eher Glück oder eher Pech haben – doch dem<br />

ist (fast) nicht so!<br />

Denn- man kann NUR Pech haben.<br />

Wie bereits erwähnt und bekannt: Je nach Rechenweg liegt die Arbeitsbelastung im<br />

jobcenter seit Anbeginn bei allen Fallmanagerinnen und Fallmanagern bei etwa 200<br />

– 400% des ursprünglich vorgesehenen.<br />

KEINE Kollegin, KEIN Kollege kann auf Dauer übermenschliches leisten. Der „Mut<br />

zur Lücke“ ist <strong>als</strong>o stets zwingend. Der eine Kollege mag ziemlich wenige<br />

Eingliederungsvereinbarungen abschließen, die andere Kollegin grundsätzlich eher<br />

keine Stea- Durchläufe starten während der Kundentermine, ein Dritter wird die 4 PM<br />

– Strategieplanung zumeist „links liegen lassen“ … -die meisten aber werden gleich<br />

mehrere EDV – Erfordernisse vernachlässigen – weil es anders ganz einfach nicht<br />

zu schaffen ist!<br />

Bei jedem Arbeiter am Montageband wäre dies absolut offensichtlich würde die<br />

Geschwindigkeit auf 200 bis 400% eingestellt – und niemand würde sich da auch<br />

wundern über die „Qualität“ der Autos, die am Ende vom Band rollen …<br />

Die Anforderung an mich war demnach, unter der jeweiligen Bedingung eines<br />

Erstgespräches (in wenigen Fällen kam es auch noch zu einem zweiten) alle<br />

(verständlichen!) Fehler, Versäumnisse, Auslassungen, „Unaktualitäten“, etc. meiner<br />

Vorgängerinnen und Vorgänger in der Fallbearbeitung auszumerzen, zu heilen, zu<br />

ergänzen und berichtigt fortzuschreiben.<br />

Und wenn ich das nicht nahezu perfekt schaffe, bin ich nicht mehr „durchschnittlich<br />

leistungsfähig“ …!<br />

Mit Verlaub: das ist absurd!<br />

Da mir aber wieder und wieder gesagt und signalisiert wurde, ich erfülle nicht mehr<br />

die durchschnittlichen Anforderungen, bat ich und forderte ich schließlich,<br />

mir Vergleichszahlen zu nennen und vorzulegen. Von Kollegen, von der Abteilung,<br />

vom jobcenter, gern anonym, in statistischer Form - wie auch immer.<br />

Es ist dies bis heute NICHT geschehen.

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