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05/14 Made in Europe

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MIT SCHARF<br />

29<br />

EU-OSTERWEITERUNG<br />

AUS DEM OSTEN VIEL GUTES<br />

Vor zehn Jahren s<strong>in</strong>d zehn Staaten der EU beigetreten. Weder wurden<br />

wir von „Sozialtouristen“ noch von Billig-Arbeitern überschwemmt.<br />

Und die EU-F<strong>in</strong>anz-Krise spielt sich auch nicht <strong>in</strong> Osteuropa ab.<br />

Komisch, wenn man kurz beim AMS re<strong>in</strong>schaut, dann hört<br />

man kaum e<strong>in</strong> Wort Tschechisch, Ungarisch oder Polnisch.<br />

Dabei hätten sie uns doch überrennen sollen, um sich hier<br />

endlich die Arbeitslose abzuholen oder uns sonst irgendwie auf<br />

der Tasche zu liegen.<br />

Tatsache ist, es s<strong>in</strong>d Menschen aus Tschechien, der Slowakei,<br />

Ungarn und anderen osteuropäischen Ländern nach Österreich<br />

gekommen, um hier zu arbeiten. Das ist nun mal die Folge von<br />

offenen Grenzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Europa. Viele Slowak<strong>in</strong>nen<br />

arbeiten als Pflegekräfte, viele Ungarn <strong>in</strong> der Gastronomie<br />

oder als qualifizierte Spezialisten. Diese Jobs haben sie<br />

aber niemandem weggenommen. Es gibt nämlich zahlreiche<br />

Jobs, die heute nur schwer besetzt werden können, weil hier<br />

niemand die Arbeit machen möchte oder weil es nicht genug<br />

Facharbeiter gibt. Übrigens: Die Abwanderung von qualifizierten<br />

Arbeitskräften ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen osteuropäischen Ländern<br />

e<strong>in</strong> größeres Problem als die Zuwanderung nach Österreich.<br />

Dort fehlen immer mehr gut ausgebildete Mediz<strong>in</strong>er, Ingenieure<br />

und Informatiker.<br />

Auch die F<strong>in</strong>anzkrise hat jene Länder Osteuropas, die vor 10<br />

Jahren der EU beigetreten s<strong>in</strong>d, weniger schwer getroffen als<br />

den Süden. Polen, Tschechien und die baltischen Staaten<br />

stehen heute wesentlich besser da als Griechenland, Spanien<br />

oder Portugal. Sie benötigen auch ke<strong>in</strong>e Hilfspakete und<br />

Milliardentranchen. Die Osteuropäer haben Österreich weder<br />

überschwemmt, noch arm gemacht. Hoffentlich gehen sie<br />

nicht wieder. Dann hätte Österreich wirklich e<strong>in</strong> Problem.<br />

Simon Kravagna ist Herausgeber und Chefredakteur von biber.<br />

kravagna@dasbiber.at.<br />

EIN BESSERES EUROPA<br />

SICHERT FRIEDEN<br />

UND DIE ZUKUNFT<br />

DER JUNGEN.<br />

Dafür arbeite ich.<br />

Über Parteigrenzen h<strong>in</strong>weg.<br />

Othmar Karas<br />

Vizepräsident des Europäischen Parlaments<br />

25|<strong>05</strong>|Europawahl

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