05/14 Made in Europe
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MIT SCHARF<br />
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EU-OSTERWEITERUNG<br />
AUS DEM OSTEN VIEL GUTES<br />
Vor zehn Jahren s<strong>in</strong>d zehn Staaten der EU beigetreten. Weder wurden<br />
wir von „Sozialtouristen“ noch von Billig-Arbeitern überschwemmt.<br />
Und die EU-F<strong>in</strong>anz-Krise spielt sich auch nicht <strong>in</strong> Osteuropa ab.<br />
Komisch, wenn man kurz beim AMS re<strong>in</strong>schaut, dann hört<br />
man kaum e<strong>in</strong> Wort Tschechisch, Ungarisch oder Polnisch.<br />
Dabei hätten sie uns doch überrennen sollen, um sich hier<br />
endlich die Arbeitslose abzuholen oder uns sonst irgendwie auf<br />
der Tasche zu liegen.<br />
Tatsache ist, es s<strong>in</strong>d Menschen aus Tschechien, der Slowakei,<br />
Ungarn und anderen osteuropäischen Ländern nach Österreich<br />
gekommen, um hier zu arbeiten. Das ist nun mal die Folge von<br />
offenen Grenzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Europa. Viele Slowak<strong>in</strong>nen<br />
arbeiten als Pflegekräfte, viele Ungarn <strong>in</strong> der Gastronomie<br />
oder als qualifizierte Spezialisten. Diese Jobs haben sie<br />
aber niemandem weggenommen. Es gibt nämlich zahlreiche<br />
Jobs, die heute nur schwer besetzt werden können, weil hier<br />
niemand die Arbeit machen möchte oder weil es nicht genug<br />
Facharbeiter gibt. Übrigens: Die Abwanderung von qualifizierten<br />
Arbeitskräften ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen osteuropäischen Ländern<br />
e<strong>in</strong> größeres Problem als die Zuwanderung nach Österreich.<br />
Dort fehlen immer mehr gut ausgebildete Mediz<strong>in</strong>er, Ingenieure<br />
und Informatiker.<br />
Auch die F<strong>in</strong>anzkrise hat jene Länder Osteuropas, die vor 10<br />
Jahren der EU beigetreten s<strong>in</strong>d, weniger schwer getroffen als<br />
den Süden. Polen, Tschechien und die baltischen Staaten<br />
stehen heute wesentlich besser da als Griechenland, Spanien<br />
oder Portugal. Sie benötigen auch ke<strong>in</strong>e Hilfspakete und<br />
Milliardentranchen. Die Osteuropäer haben Österreich weder<br />
überschwemmt, noch arm gemacht. Hoffentlich gehen sie<br />
nicht wieder. Dann hätte Österreich wirklich e<strong>in</strong> Problem.<br />
Simon Kravagna ist Herausgeber und Chefredakteur von biber.<br />
kravagna@dasbiber.at.<br />
EIN BESSERES EUROPA<br />
SICHERT FRIEDEN<br />
UND DIE ZUKUNFT<br />
DER JUNGEN.<br />
Dafür arbeite ich.<br />
Über Parteigrenzen h<strong>in</strong>weg.<br />
Othmar Karas<br />
Vizepräsident des Europäischen Parlaments<br />
25|<strong>05</strong>|Europawahl