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05/14 Made in Europe

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46 WIEN<br />

Wiens Wohnbaustadtrat<br />

Michael Ludwig (SPÖ) über<br />

gute und schlechte Adressen<br />

<strong>in</strong> Wien, Geme<strong>in</strong>dewohnungen<br />

für Studenten und<br />

die Staatsbürgerschaft für<br />

Migrantenk<strong>in</strong>der.<br />

Von Nikol<strong>in</strong>a Novković und<br />

Christoph Schlessmann<br />

„WIEN HAT KEINE<br />

SCHLECHTEN<br />

BEZIRKE“<br />

Die Wiener SPÖ fürchtet e<strong>in</strong>en "Anschlag<br />

auf den sozialen Wohnbau"<br />

durch die EU. Demnach gibt es <strong>in</strong>nerhalb<br />

der EU Tendenzen, geförderten Wohnraum<br />

nur noch für sehr schwache E<strong>in</strong>kommensgruppen<br />

zugänglich machen zu<br />

wollen - mit sozialer Segregation als Folge,<br />

warnt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.<br />

biber: Warum fürchten Sie sich vor der<br />

EU?<br />

MICHAEL LUDWIG: Ich fürchte mich<br />

nicht vor der EU, ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> glühender<br />

Befürworter! Für Österreich hat die EU<br />

große Vorteile gebracht. Aber es ist wichtig<br />

zu wissen, wer <strong>in</strong> der EU die zukünftige<br />

bestimmende Kraft ist. Ob es konservative<br />

und neo-liberale Gruppierungen s<strong>in</strong>d<br />

oder sozialdemokratisch-l<strong>in</strong>ke Parteien.<br />

Gerade beim Wohnen sieht man, dass es<br />

große Unterschiede gibt zwischen den<br />

Vorstellungen der Parteien. Ich möchte<br />

geme<strong>in</strong>sam mit unserem Bürgermeister<br />

verh<strong>in</strong>dern, dass neo-liberale Politik für<br />

alle Mitgliedsstaaten gilt.<br />

Was ist der konkrete Anlass für diese Befürchtung?<br />

2011 hat es <strong>in</strong> der EU-Kommission e<strong>in</strong>en<br />

Beschluss gegeben, dass der geförderte<br />

Wohnbau <strong>in</strong> Zukunft nur für<br />

sozial schwache Bevölkerungsgruppen<br />

vorgesehen se<strong>in</strong> soll. In den Niederlanden<br />

wurden E<strong>in</strong>kommensgrenzen drastisch<br />

nach unten gesenkt. E<strong>in</strong> großer Teil der<br />

Bevölkerung wurde vom Zugang zu geförderten<br />

Wohnbauten ausgeschlossen.<br />

Es betraf hunderttausende Menschen.<br />

Private Hauseigentümer waren plötzlich<br />

Gew<strong>in</strong>ner. Für die war Weihnachten und<br />

Ostern gleichzeitig.<br />

Geht es der SPÖ nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie darum,<br />

dass es zu ke<strong>in</strong>en „Ghettoisierungen“<br />

kommt?<br />

Richtig. Durch e<strong>in</strong>e solche Maßnahme<br />

Bist du unter 30 und suchst e<strong>in</strong>e Wohnung? Dann bewirb dich für<br />

e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>dewohnung, empfiehlt Stadtrat Michael Ludwig.

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