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Fremdsprache zu verstehen und selber wiederzugeben. Hier hat die Motivation oberste<br />

Priorität. Viertens muss beachtet werden, dass nicht alle Lernenden im gleichen Ausmass<br />

sprachbegabt sind. Individuelle Unterschiede sind sowohl für die SchülerInnen als auch für<br />

die Lehrpersonen eine Herausforderung.<br />

Im Werk von Jansen O‟Dwyer (2007: 19ff.) werden jedoch auch vier Punkte genannt, die den<br />

bilingualen Mehrwert in verschiedenen Bereichen aufzeigen. Ein erster Mehrwert ist der<br />

kognitive bei Lernprozessen. Laut Jansen O‟Dwyer zeigen die Lernenden durch den<br />

bilingualen Unterricht mehr Flexibilität und grössere Offenheit gegenüber Neuem. Zudem<br />

werden ihre Auffassungsgabe und Lernfähigkeit gesteigert. Durch das stetige Wechseln<br />

zwischen ihrer L1 und L2 werden fachspezifische Arbeitsprozesse und -methoden verstärkt.<br />

Der bilinguale Unterricht ermöglicht den Lernenden, viele Kompetenzen (z.B. kognitive<br />

Abläufe wie Lesetechniken), die sie in einer Sprache erworben haben, auch auf die andere(n)<br />

Sprache(n) zu übertragen. Ein zweiter Mehrwert basiert auf der inhaltlichen Ebene. Dank der<br />

bewussten fremdsprachlichen Auseinandersetzung mit den Sachfachkonzepten bekommen die<br />

Lernenden ein präziseres Verständnis der Konzepte und Inhalte. Im bilingualen Unterricht<br />

werden zum Beispiel Begriffe in der L2 beharrlicher erfragt und bearbeitet (bis das<br />

Verständnis gesichert ist), als es in der L1 üblich ist. Dadurch müssen sich die Lernenden viel<br />

eingehender mit dem Inhalt auseinandersetzen und Begriffe werden nicht unerklärt stehen<br />

gelassen. Ein weiterer Mehrwert zeigt sich an der interkulturellen und sozialen Kompetenz.<br />

Da die Sprachen im bilingualen Unterricht gleichgesetzt sind, können keine internen sozialen<br />

Rangordnungen entstehen und die Klassenmitglieder entwickeln gegenseitiges Verständnis<br />

und Geduld füreinander. Dies wirkt sich positiv auf die Akzeptanz der kulturellen<br />

Unterschiede aus und fördert die Offenheit und den Perspektivenwechsel der Lernenden<br />

gegenüber Neuem und Unbekanntem. Ein letzter Mehrwert liegt bei der Motivation. Der<br />

bilinguale Sachunterricht erweckt Freude am Entdecken und Lernen und Lust an<br />

Kommunikation von Seiten der Lernenden. Für sie ist es besonders motivierend zu wissen,<br />

welchen Stellenwert die L2 als Arbeitssprache hat.<br />

2.2.6. Stand der Forschung<br />

Breidbachs (2002) Artikel „Bilingualer Sachfachunterricht als neues interdisziplinäres<br />

Forschungsfeld“ fasst die wichtigsten Forschungsgebiete zum Thema Immersion zusammen.<br />

Ziel bei Breidbach ist es, einen Überblick über die schon vorhandenen Studien zu bekommen,<br />

um sich auf zukünftige Forschungen zum bilingualen Sachfachunterricht einschränken zu<br />

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