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Eine zweite Studie, die sich mit den kommunikativen Kompetenzen von Kindern in der<br />

Grundschule auseinandersetzt, ist jene von Peltzer-Karpf / Zangl (1998). In einer vierjährigen<br />

Longitudinalstudie an einer bilingual organisierten Wiener Grundschule wurden<br />

deutschsprachige SchülerInnen beobachtet, wie sich ihre Fremdsprache Englisch beim<br />

bilingualen Fachunterricht entwickelt. Dabei lag der Schwerpunkt bei ihren Lernprozessen auf<br />

den Inputs und Interaktionen (Lehrende – Lernende und Lernende – Lernende). Durch<br />

gezielte Tests wurden die Lernfortschritte von Morphologie, Syntax und Semantik / Lexikon<br />

überprüft und mit Spontansprachdaten in natürlicher Kommunikation ergänzt. Mit einer Art<br />

Schwierigkeitshierarchie wurden die Ergebnisse zusammengefasst, die außerdem zeigen<br />

konnten, dass der Erwerb nicht gleichmässig bzw. kontinuierlich verläuft (Peltzer-Karpf /<br />

Zangl 1998: 162). Im Lexikonerwerb beobachteten sie verschiedene Phasen: Zu Beginn des<br />

Fremdsprachenerwerbs wurden meistens Transfers aus der Erstsprache, Foreignizing und<br />

Code-switching, gebraucht. Peltzer-Karpf / Zangl (1998) kommen zum Schluss, dass das<br />

Beherrschen von grammatikalischen Strukturen für den Erwerb einer Fremdsprache nicht<br />

ausreicht. Viel wichtiger ist es, die Lernenden zu kommunikativen Fähigkeiten in der<br />

Zielsprache zu führen. Diese Ansicht haben schon Faerch / Kasper (1983: 31) vertreten, und<br />

dabei den bedeutsamen Aspekt der KS für die lernersprachliche Kommunikation<br />

unterstrichen. Für sie sollte die strategische Kompetenz (strategic competence) in die<br />

Lehrziele des Fremdsprachenunterrichts integriert werden. Die grosse Vielfalt der<br />

beobachteten Kategorien von Peltzer-Karpf / Zangl (1998) zeigt, wie kreativ und<br />

abwechslungsreich die Kinder ihre Zielsprache verwenden und das auch, wenn<br />

zielsprachliche Abweichungen (Lernersprache) vorhanden sind. Für Peltzer-Karpf / Zangl<br />

(1998: 50) ist es wichtig, dass die Kinder in der Anfangsphase viele Übungsmöglichkeiten<br />

bekommen und dass die Fehler als unerlässliche Faktoren während dem Aufbau eines<br />

Fremdsprachensystems akzeptiert werden.<br />

Die dritte Studie zu den Kommunikationsstrategien bei Kindern kommt von Méron-Minuth<br />

(2009) und ist der Grundstein für die folgende Arbeit. Durch eine vierjährige<br />

Longitudinalstudie an einer Grundschule in Baden-Württemberg (Klasse 1 bis 4) wurde eine<br />

Gruppe von Schülern und Schülerinnen in einem immersiv angelegten Französischunterricht<br />

untersucht. Dabei wollte Méron-Minuth (2009) wissen, wie die Lernenden KS im Unterricht<br />

gebrauchen und wie sie zu einer umfassenderen Zielsprachenkompetenz kommen. Dank<br />

Unterrichtsbeobachtungen, die mit Video aufgenommen und transkribiert wurden, sowie<br />

Erhebungen standardisierter Daten (extern und intern) konnte beschrieben, analysiert und<br />

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