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Dörnyei / Scott (1997: 195) erwähnen, dass die aufgelisteten Terminologien und deren<br />

Ausführungen, obwohl sie sich in gewisser Hinsicht stark unterscheiden, sechs von neun<br />

Kriterien ähnlich handhaben (d.h. bei Bialystok 1983; Dörnyei / Scott 1995a, 1995b; Faerch /<br />

Kaper 1983b; Paribakht 1985; Tarone 1977 und Willems 1987). Für Bialystok (1990: 61)<br />

bedeutet diese Annäherung der verschiedenen Terminologien Folgendes:<br />

[…] the variety of taxonomies proposed in the literature differ primarily in terminology and overall<br />

categorizing principle rather than in the substance of the specific strategies. If we ignore, then, differences in<br />

the structure of the taxonomies by abolishing the various overall categories, then a core group of specific<br />

strategies that appear consistently across the taxonomies clearly emerges.<br />

2.3.3.2. Typologie von Tarone (1983)<br />

Tarones Typologie zu den KS wurde erstmals im Jahre 1977 präsentiert. Im Folgenden werde<br />

ich mich jedoch auf ein neueres Werk (1983) von ihr stützen, um die Klassifizierung der KS<br />

und die damit korrelierten Theorien vollumfänglich zusammenfassen zu können.<br />

Um den Begriff der KS zu verdeutlichen, gruppiert Tarone (1983: 62f.) die Strategien in drei<br />

Bereiche: die Umschreibung (paraphrase), die Entlehnung (borrowing) 17 und das Vermeiden<br />

(avoidance). Bei der Umschreibung kann der Lernende ein Wort oder eine Struktur der<br />

Zielsprache verwenden, das zwar nicht genau dem eigentlichen gewünschten Wort entspricht,<br />

jedoch genug semantische Merkmale mit dem gewünschten Wort teilt (approximation). Ein<br />

Beispiel für eine solche Annäherung wäre das Item „Baum“ für „Apfelbaum“. Weiter kommt<br />

es vor, dass der Lernende ein neues Wort kreiert, um das gewünschte Konzept ausdrücken zu<br />

können (word coinage), wie z.B. „airball“ für „balloon“ (Tarone 1983: 62). Oder der<br />

Lernende versucht, das gewünschte Item in der Zielsprache zu umschreiben, indem er / sie auf<br />

dessen Eigenschaften und Tätigkeiten eingeht (circumlocution). Bei der Entlehnung kann der<br />

Lernende entweder syntaktische Strukturen seiner Muttersprache in die Zielsprache<br />

übernehmen und somit seine Mitteilung Wort für Wort in seiner Muttersprache übersetzen.<br />

Oder er / sie kann gewisse Items von seiner Muttersprache direkt übernehmen, ohne sie dabei<br />

in die Zielsprache zu übersetzen, wie z.B. „cigarette“ für „Zigarette“. Eine weitere<br />

Möglichkeit, die Tarone (1983: 62) in der Gruppe Entlehnung präsentiert, ist die Bitte um<br />

17 Hier ist die Definition vom Begriff Borrowing von Tarone (1983) insofern kritisch, als für sie Borrowing<br />

jegliche Entlehnung umfasst und Bereiche einschliesst, die meiner Meinung nach nicht in diese Gruppe gehören.<br />

Der Begriff Borrowing wird in der Kontaktlinguistik viel enger angeschaut und betrifft meistens nur Items, die<br />

von einer Fremdsprache in die Zielsprache übertragen werden und dabei schon einen festen Bestandteil in der<br />

Zielsprache bilden; d.h., das Item ist in der Zielsprache etabliert (z.B. weekend, cool, etc.).<br />

Für eine grundlegende Auseinandersetzung mit dem Begriff Borrowing siehe Haugen (1972).<br />

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