31.05.2014 Aufrufe

0% - ProfNet

0% - ProfNet

0% - ProfNet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Textstelle (Prüfdokument) S. 20<br />

aufgegeben - handelnd 1.1. Vorbemerkung Ausgangspunkt unserer<br />

Überlegungen zu der Frage, was den Menschen auszeichne, dem Vernunft,<br />

Freiheit und Gewissen zugeschrieben werden, soll der Mythos sein, den<br />

Platons Protagoras seinen Jüngern erzählt als Erklärung für seine These, " daß<br />

die sittliche Tüchtigkeit ein lehrbarer Gegenstand ist" 1 : Die Götter bildeten "<br />

in der Erde Schoß aus einer Mischung von Erde und Feuer und allem, was mit<br />

beidem verbindet" die sterblichen Wesen. Prometheus und Epimetheus<br />

erhielten danach die Aufgabe, diese Wesen "auszustatten und einem jeden von<br />

ihnen die Kräfte zuzuteilen nach Gebühr". Nachdem auf seinen Wunsch hin<br />

Epimetheus diese Aufteilung alleine übernahm, so verteilte er alle<br />

vorhandenen Kräfte. " Dabei nun verlieh er einigen Stärke ohne Schnelligkeit;<br />

andere, Schwächere, stattete er dafür wieder mit Geschwindigkeit aus; einige<br />

versah er mit Waffen, anderen, denen er eine wehrlose Natur gab, sann er ein<br />

anderes Schutzmittel aus. Die er nämlich von ihnen in Kleinigkeit gehüllt hatte,<br />

denen teilte er geflügelte Flucht oder unterirdische Behausung zu, andere<br />

dagegen, die er durch Größe erhob, die beschützte er auch eben durch diese. Und<br />

so verteilte er ausgleichend auch alles übrige." 2<br />

Schließlich fand Prometheus<br />

Epimetheus ratlos vor, weil dieser alle vorhandenen Kräfte verteilt hatte und<br />

dabei das Menschengeschlecht vergessen und daher unausgestattet gelassen<br />

hatte. So erblickte Prometheus "alle anderen Geschöpfe angemessen mit allem<br />

versehen, den Menschen aber nackt, ohne Fußbekleidung und Decke und ohne<br />

Bewaffnung." Er stahl daraufhin " des Hephaistos und der Athene kunstreiche<br />

Weisheit zusamt dem Feuer ...<br />

Textstelle (Originalquellen)<br />

Ansicht ausgehe, daß du in vielen Dingen erfahren bist, vieles gelernt und<br />

manches auch selber gefunden hast. Vermagst du nun in überzeugenderer Weise<br />

uns darzutun, daß die sittliche Tüchtigkeit ein lehrbarer Gegenstand ist, so<br />

enthalte uns dies nicht vor, sondern teile es uns mit! Gewiß, lieber Sokrates,<br />

erwiderte er, ich will es nicht für mich behalten. Soll ich<br />

sterbliche Wesen aber noch nicht. Als nun aber auch für diese die vom<br />

Schicksal bestimmte Zeit ihrer Erzeugung gekommen war, da bilden die Götter<br />

sie in der Erde Schoß aus einer Mischung von Erde und Feuer und allem dem,<br />

was sich mit beiden verbindet. Und als sie diese nun ans Licht zu fördern<br />

gedachten, da trugen sie dem Prometheus und Epimetheus auf, sie<br />

überlassen. Wenn ich damit fertig bin , sprach er, kannst du es ja in<br />

Augenschein nehmen. Prometheus gab nach, und so übernahm er denn die<br />

Verteilung. Dabei nun verlieh er einigen Stärke ohne Schnelligkeit; andere,<br />

Schwächere, stattete er dafür wieder mit Geschwindigkeit aus; einige versah er<br />

mit Waffen, anderen, denen er eine wehrlose Natur gab, sann er ein anderes<br />

Schutzmittel aus. Die er nämlich von ihnen in Kleinheit gehüllt hatte, denen<br />

teilte er geflügelte Flucht oder unterirdische Behausung zu, andere dagegen, die<br />

er durch Größe erhob, die beschützte er auch eben durch diese. Und so verteilte<br />

er ausgleichend auch alles übrige. Das ersann er aber, um dem vorzubeugen,<br />

daß irgend eine Gattung ausgerottet werde. Nachdem er ihnen aber so Mittel [<br />

73] verschafft hatte, der wechselseitigen Vertilgung zu<br />

was er mit diesem anfangen sollte. In dieser seiner Ratlosigkeit findet ihn<br />

Prometheus, als er kommt, um die Verteilung zu besichtigen, und erblickt alle<br />

andern Geschöpfe angemessen mit allem versehen, den Menschen aber nackt,<br />

ohne Fußbekleidung und Decke und ohne Bewaffnung. Und schon war auch<br />

der vom Schicksal bestimmte Tag erschienen, an welchem auch der Mensch<br />

aus der Erde ans Licht hervortreten sollte. In seiner Verlegenheit<br />

aus der Erde ans Licht hervortreten sollte. In seiner Verlegenheit nun, welches<br />

Mittel zum Schutze und zur Erhaltung desselben er ausfindig machen sollte,<br />

stiehlt Prometheus des Hephaistos und der Athene kunstreiche Weisheit zusamt<br />

dem Feuer &8211; und beut sie also zur Gabe dem Menschen. So gelangte nun<br />

8 Platon,: Platon: Sämtliche Werke. Bd. 1, Ber..., 1856, S.<br />

PlagiatService<br />

Prüfbericht<br />

11357<br />

12.01.2014<br />

12<br />

<strong>ProfNet</strong><br />

Institut für Internet-Marketing<br />

1% Einzelplagiatswahrscheinlichkeit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!