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Textstelle (Prüfdokument) S. 42<br />

können. 1<br />

Gleichwohl hat aber der Grundgedanke Nohls Eingang in die heutige<br />

Erziehungswissenschaft gefunden: die auf Vertrauen und Autorität beruhende,<br />

von erzieherischer Liebe getragene personale Beziehung ist vom Verständnis<br />

erzieherischen Bemühens nicht wegzudenken. 1 Sie gilt als " entscheidende<br />

interpersonale Hilfe am werdenden Menschen auf dem Wege zur vollen<br />

Lebenserfüllung" 2 . Unter das Stichwort "Hilfe" läßt sich sehr<br />

verallgemeinernd und formal die Funktion von Erziehung überhaupt fassen. Dem<br />

Kind soll Lebenshilfe gegeben werden. Ihm soll beigestanden werden, sich<br />

selbst zu finden, " um in seinem Leben das Eigentlich-Menschliche zu<br />

verstehen, es sich anzueignen und in der Situation der Existenz zu bestehen" 3<br />

. Entwicklung als "Verwirklichung menschlicher Seinsmöglichkeiten" bedarf<br />

der Erziehung, durch die dem Kind die Möglichkeit gegeben wird, selbst<br />

jemand zu sein. 4<br />

Das Erwachsenwerden des Kindes im Sinne voller<br />

Verwirklichung seines Menschseins "ist nicht naturhaft selbstverständlich<br />

gesichert, sondern auf mitmenschliche Kommunikation angewiesen, geistbestimmt<br />

und weltoffen und von da aus wesensgemäß gefährdet" 5 . Die<br />

Feststellung, daß Erziehung vordringlich Hilfe zur Selbsthilfe mit der Tendenz<br />

zu einer Steigerung und Verbesserung der Lebenstüchtigkeit des Edukanden<br />

sei, wird allgemein anerkannt. Unterschiede bestehen aber hinsichtlich der<br />

Bindung dieses Prozesses an das Generationenverhältnis<br />

1) Nach Theodor Litt liegt in Nohls Theorie vom pädagogischen Bezug die Tendenz der<br />

Isolierung insofern, als der Eindruck erweckt wird, als sei mit der Herstellung eines<br />

erzieherischen Verhältnisses zwischen Erzieher und Zögling die Aufgabe von Erziehung und<br />

Bildung erfüllt. Dabei werde leicht vergessen, daß sich Erziehung nicht im luftleeren Raum<br />

abspiele. Jeder pädagogische Bezug sei nur denkbar und realisierbar in einer konkreten<br />

geschichtlichen Situation, sei determiniert von gesellschaftlichen, ökonomischen und<br />

kulturellen Bedingungen. Wolfgang Klafki hat in seiner Stellungnahme gleichzeitig eine<br />

Weiterführung des Nohlschen Konzeptes vorgelegt: Im Rahmen der von ihm intendierten<br />

Erziehung zur Verantwortung ist der pädagogische Bezug ein für bestimmte Altersstufen<br />

geeignetes Medium der ......<br />

1) In Wilhelm Flitners "Allgemeine(r) Pädagogik" nimmt der pädagogische Bezug die erste<br />

Stelle im Gefüge der pädagogischen Kategorien ein. Im Bereich der soziologischen<br />

Pädagogik hat M. Keilhacker das Verhältnis von Mutter und Kind als die Urform der<br />

Erziehung bezeichnet. Hier werde "die intensivste Verdichtung menschlicher Erziehung"<br />

angelegt (Bartels, Klaus: a.a.O. S. 189.). Vom medizinisch-anthropologischen Standpunkt<br />

haben vor allem Ren Spitz (vgl. ders.: Vom Säugling zum Kleinkind. Stuttgart 1967) und A.<br />

Nitschke (vgl. ders.: Angst und Vertrauen. In: Sammlung. 7 (1952) S. 175-180) darauf<br />

hingewiesen, daß der Zugang zur Welt, zu den Menschen und Dingen abhängig sei von der<br />

Liebe und dem Vertrauen des Kindes zu einer festen Bezugsperson. In der modernen<br />

Begabungstheorie spielt das pe ......<br />

Textstelle (Originalquellen)<br />

hier abbrechen und müssen noch einem anderen Zusammenhang nachgehen. b)<br />

Die Bedeutung der geschlossenen Gruppe Die personale Beziehung zwischen<br />

Erzieher und Zögling, die wir als die entscheidende interpersonale Hilfe am<br />

werdenden Menschen auf seinem Wege zur vollen Lebenserfüllung betrachtet<br />

haben, darf nicht isoliert vom Gesamtlebensraum des Erziehers und des Kindes<br />

gesehen werden. Abgesehen von der frühesten Kindheit steht<br />

nicht gleichförmig unter den Druck absoluter Ideale stellen, sie darf nicht "<br />

idealistisch" sein. Ihr Ziel ist, daß sich der wachsende Mensch selbst zu helfen<br />

wisse, um in seinem Leben das Eigentlich-Menschliche zu verstehen, es sich<br />

anzueignen und in der Situation der Existenz zu bestehen. Die Sterne hoher<br />

Ideale sollen ihm auf seinem Pfade leuchten; er kann nicht erwarten, daß er im<br />

Diesseits idealisch lebe, er wird lernen müssen, die<br />

lediglich die somatische Reifung (und sogar das wäre fragwürdig), sondern die<br />

Verwirklichung des "Menschseins" im Vollsinne des Wortes verstanden wird<br />

ist nicht naturhaft selbstverständlich und gesichert, sondern auf<br />

mitmenschliche Kommunikation angewiesen, geist-bestimmt und weltoffen und<br />

von da aus wesensgemäß gefährdet. Der Entwicklungsbegriff im nur<br />

biologischen Verstände ist ungeeignet, diesen Werdeprozeß adäquat zu<br />

erfassen; sofern man nicht ganz auf ihn verzichtet, wie es einige Autoren zur<br />

28 Wehle, Gerhard: Person und Erziehung. Zur Stellung ..., 1966, S. 86<br />

29 Flitner, Wilhelm: Allgemeine Pädagogik, 15. Aufl., 1997, 1975, S. 129<br />

28 Wehle, Gerhard: Person und Erziehung. Zur Stellung ..., 1966, S. 70<br />

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Prüfbericht<br />

11357<br />

12.01.2014<br />

40<br />

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