31.05.2014 Aufrufe

0% - ProfNet

0% - ProfNet

0% - ProfNet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Textstelle (Prüfdokument) S. 29<br />

durch "seine existentielle Entbundenheit vom Organischen" aus. 3<br />

Während<br />

beim Tier jede Reaktion an eine "physiologisch-psychische Zuständlichkeit"<br />

gebunden ist, kann menschliches Agieren und Reagieren solche Abhängigkeit<br />

vom biologischen Organismus übersteigen. Menschliches Verhalten wird - nach<br />

Scheler - " vom puren Sosein eines zum Gegenstand erhobenen Anschauungsoder<br />

Vorstellungskomplexes motiviert." Die freie, vom Personzentrum<br />

ausgehende Reaktion bewirke " eine als selbstwertig und endgültig erlebte<br />

Veränderung der Gegenständlichkeit einer Sache". 1<br />

Solches Verhalten, das<br />

allein dem Menschen zukommt, hat nach Scheler die Form der"Weltoffenheit<br />

". Geistiges Agieren steht im Gegensatz zu von einfacher " Rückmeldung des<br />

tierischen Leibschemas und seiner Inhalte" getragenem tierischem Verhalten<br />

und ist gebunden an eine zweite Stufe des Reflektierens, an die "Sammlung".<br />

Das Ziel des "Sichsammeins" wiederum faßt Scheler in den Begriff "<br />

Selbstbewußtsein" zusammen. Die Fähigkeit zu " Sammlung, Selbstbewußtsein<br />

und Gegenstandsfähigkeit des ursprünglichen Triebwiderstandes" 2<br />

bilden für<br />

Scheler die allein dem Menschen zukommende, seine Sonderstellung als<br />

weltoffenes Wesen bestimmende Struktur. Plessner artikuliert in dieser<br />

Hinsicht besonders die exzentrische Positionalität des Menschen. Er greift im<br />

Anschluß an die Uexküllsche "Umwelttheorie" die<br />

3) ebd. S. 38.<br />

1) ebd. S.40.<br />

2) ebd. S. 41.<br />

Textstelle (Originalquellen)<br />

sozusagen auch bedient - eines Verhaltens fähig, das eine genau<br />

entgegengesetzte Verlaufsform besitzt. Der erste Akt dieses neuen Dramas, des<br />

menschlichen Dramas ist: Das Verhalten wird vom puren Sosein eines zum<br />

Gegenstand erhobenen Anschauungs- oder Vorstellungskomplexes "motiviert",<br />

und dies prinzipiell unabhängig von der physiologischen und psychischen<br />

Zuständlichkeit des menschlichen Organismus, unabhängig von seinen<br />

Triebimpulsen und der gerade in ihnen auf leuchtenden, stets<br />

Akt des Dramas ist freie, d.h. vom Personzentrum ausgehende Hemmung eines<br />

Triebimpulses, bzw. Enthemmung eines zuerst zurückgehaltenen<br />

Triebimpulses (und einer entsprechenden Reaktion). Der dritte Akt ist eine als<br />

selbstwertig und endgültig erlebte Veränderung der Gegenständlichkeit einer<br />

Sache. Die Form eines solchen Verhaltens ist die der "Weltoffenheit", der<br />

prinzipiellen Abschüttelung des Umweltbannes: [Mensch] M W [Welt]<br />

Dieses Verhalten ist, wo es einmal konstitutionell vorhanden ist,<br />

sich "intelligent" verhält. Und seine Intelligenz bleibt organischtriebhaftpraktisch<br />

gebunden. Der geistige Akt, wie ihn der Mensch vollziehen<br />

kann, ist im Gegensatz zu der einfachen Rückmeldung des tierischen<br />

Leibschemas und seiner Inhalte wesensgebunden an eine zweite Dimension und<br />

Stufe des Reflexaktes. Wir wollen diesen Akt "Sammlung" nennen und ihn und<br />

sein Ziel, das Ziel dieses "Sichsammelns", zusammenfassend "<br />

Pflanze, aber es hat kein Selbstbewußtsein, wie schon Leibniz gesehen hat. Es<br />

besitzt sich nicht, ist seiner nicht mächtig - und deshalb auch seiner nicht<br />

bewußt. Sammlung, Selbstbewußtsein, und Gegenstandsfähigkeit des<br />

ursprünglichen Triebwiderstandes bilden eine einzige unzerreißbare Struktur,<br />

die als solche erst dem Menschen eigen ist. Mit diesem Selbstbewußtwerden,<br />

dieser neuen Zurückbeugung und Zentrierung seiner Existenz, die der<br />

20 o.V.,: ANTHROPOLOGISCHE UND GESELLSCHAFTLI..., 1979, S. 132<br />

PlagiatService<br />

Prüfbericht<br />

11357<br />

12.01.2014<br />

24<br />

<strong>ProfNet</strong><br />

Institut für Internet-Marketing<br />

<strong>0%</strong> Einzelplagiatswahrscheinlichkeit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!