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Textstelle (Prüfdokument) S. 21<br />

das tägliche Leben erforderliche Einsicht; ihm fehlte nun noch die<br />

staatsbürgerliche, die beim Zeus war, zu dessen Behausung Prometheus nicht<br />

gelangen könnte. Stattdessen schlich er sich in die gemeinsame Wohnung der<br />

Athene und des Hephaistos, " in welcher sie ihrer Liebe zur Kunst nachgingen" 1<br />

und " stiehlt hier die im Feuer schaffende Kunst des Hephaistos und die andere,<br />

die der Athene, und schenkt sie dem Menschen; und von da an beginnt für den<br />

Menschen die Bequemlichkeit des Lebens." Da der Mensch nun teilhat an den<br />

Vorzügen der Götter, er mit den Göttern darin verwandt ist, so ist er das<br />

einzige Wesen, das an Götter glaubt. " Ferner aber gestaltete er Sprache und<br />

Worte durch seine Kunstfertigkeit aus und erfand sich Wohnung, Kleidung,<br />

Beschuhung und Betten, sowie seine Nahrung aus den Gewächsen der Erde."<br />

Da aber die Menschen anfangs vereinzelt wohnten, es noch keine Städte und<br />

Staaten gab, so kamen sie durch wilde Tiere um. Die Kunst ihrer Hände<br />

gewährte ihnen " zwar hinlängliche Hilfe zum Unterhalt ihres Lebens, aber zur<br />

Bekriegung der wilden Tiere war sie nicht ausreichend, weil sie die<br />

staatsbürgerliche Kunst noch nicht besaßen, von welcher eben die Kriegskunst<br />

ein Teil ist." 2<br />

So schlossen sie sich zusammen und gründeten Städte, in denen<br />

sie dann bald wieder einander Unrecht und Schaden zufügten. Sie besaßen noch<br />

nicht die Kunst, den Staat zu verwalten, zerstreuten sich von neuem und kamen<br />

1) ebd. Nr. 321c.<br />

2) ebd. Nr. 322b.<br />

Textstelle (Originalquellen)<br />

die Burg, die Behausung des Zeus, eröffnet, und überdies hatte noch Zeus<br />

furchtbare Wachen davorgestellt; sondern nur in der Athene und des Hephaistos<br />

gemeinsame Wohnung, in welcher sie ihrer Liebe zur Kunst nachgingen, weiß<br />

er sich [74] einzuschleichen, stiehlt hier die im Feuer schaffende Kunst des<br />

Hephaistos und die andere, die der Athene, und schenkt sie dem Menschen; und<br />

von da an beginnt für den Menschen die Bequemlichkeit des Lebens; den<br />

Prometheus aber erreichte durch des Epimetheus Schuld nachmals, wie die<br />

Sage geht, die Strafe für seinen Diebstahl. Da aber so der Mensch teilhatte an<br />

Vorzügen der Götter, war er erstens wegen dieser Verwandtschaft unter allen<br />

Geschöpfen das einzige, welches an Götter glaubte, und begann Altäre und<br />

Götterbilder zu errichten: ferner aber gestaltete er Sprache und Worte durch<br />

seine Kunstfertigkeit aus und erfand sich Wohnung, Kleidung, Beschuhung und<br />

Betten, sowie seine Nahrung aus den Gewächsen der Erde. Obschon aber so<br />

ausgerüstet, wohnten doch anfangs die Menschen vereinzelt, und Städte und<br />

Staaten gab es noch nicht. So aber kamen sie durch die wilden<br />

So aber kamen sie durch die wilden Tiere um, weil sie in allen Stücken<br />

schwächer als diese waren: auch gewährte ihnen die Kunst ihrer Hände zwar<br />

hinlängliche Hilfe zum Unterhalt ihres Lebens, aber zur Bekriegung der wilden<br />

Tiere war sie nicht ausreichend, weil sie die staatsbürgerliche Kunst noch nicht<br />

besaßen, von welcher eben die Kriegskunst ein Teil ist. So versuchten sie denn,<br />

sich zu vereinigen und zu erhalten, indem sie Städte gründeten. Aber als sie<br />

zusammengetreten waren, da taten sie wieder einander Unrecht<br />

8 Platon,: Platon: Sämtliche Werke. Bd. 1, Ber..., 1856, S.<br />

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