texte_17_2014_nachhaltiger_konsum
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Nachhaltiger Konsum: Entwicklung eines deutschen Indikatorensatzes als Beitrag zu einer thematischen Erweiterung der deutschen<br />
Nachhaltigkeitsstrategie<br />
Die Einfuhrangaben für Energieträger werden in Heizwerten (Terajoule) angegeben. Diese<br />
Angaben wurden verschiedenen amtlichen Statistiken und Verbandsstatistiken entnommen 141 .<br />
Bei den Importen werden zunächst die Wiederausfuhren (Re-Exporte) abgezogen. Re-Exporte<br />
sind Waren, die in unverändertem Zustand wieder ausgeführt werden. Da sie nicht im Inland<br />
verbleiben, sind der energetische Aufwand bei deren Herstellung und die damit verbundenen<br />
CO 2 -Emissionen nicht dem Inland zuzurechnen.<br />
Anschließend werden die Gesamtwerte der Importe der einzelnen Lieferländer entsprechend<br />
der Berechnungssegmente nach Verwendungskategorien aufgeteilt werden. Folgende<br />
Kategorien werden unterschieden: Konsumgüter, Vorleistungen, sonstige Endverwendung<br />
(Investitionsgüter). Bei den weiteren Berechnungen zu den importierten Vorleistungen wird<br />
dann außerdem eine Zurechnung der Vorleistungsproduktion zu den Endverwendungskategorien<br />
„Privater Konsum“, „Export“ und „restliche Verwendung“ vorgenommen.<br />
4.2.2.2 Berücksichtigung von länderspezifischen Produktionsverhältnissen<br />
Ein wichtiger Grund für den Verzicht auf eine vollständige Berücksichtigung der Produktionsverhältnisse<br />
der Lieferländer ist, dass bei dem gewählten disaggregierten Berechnungsansatz<br />
keine hinreichend disaggregierten internationalen I/O-Tabelle zur Verfügung stehen 142 .<br />
Außerdem ermöglicht der hybride Berechnungsansatz eine stärker detaillierte Berücksichtigung<br />
von wichtigen Energieverbrauchern im Inland und bei den Lieferländern (siehe<br />
nächster Abschnitt zur Gliederung der Produktionsbereiche im Input-Output Analysemodell).<br />
Bei dem Berechnungsansatz steht konzeptionell der Energie- und CO 2 -Gehalt der von den<br />
Lieferländern gelieferten Güter im Vordergrund der Betrachtung. Die durch die deutschen<br />
Importe bei den unmittelbaren Lieferländern ausgelösten Importe auf vorgelagerten<br />
Produktionsstufen („backward linkages“) und der dabei bewirkte Energieeinsatz wird bei<br />
diesem Ansatz vollständig dem unmittelbaren Lieferland zugerechnet 143 . Die umfassende,<br />
detaillierte Verknüpfung von Regionen oder Ländern bleibt der multiregionalen I/O-Analyse<br />
vorbehalten.<br />
Bei den Pipelinetransporten (WZ 60.3) wurden für Norwegen und Russland – den<br />
Hauptlieferländern für Erdgas- und Rohölimporte - spezielle Energie- und<br />
Emissionskoeffizienten berechnet, die den speziellen Energieträgereinsatz beim Transport und<br />
die Transportlänge berücksichtigen. Für die übrigen Bereiche konnten CO 2 -<br />
Emissionskoeffizienten nur für die europäischen Lieferländer berechnet werden (siehe<br />
Tabelle 4-13).<br />
141 Importiertes Erdgas: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie (hrsg.): Entwicklung der Erdgaseinfuhr in die Bundesrepublik Deutschland (in<br />
Terajoule).<br />
Importiertes Rohöl: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): Amtliche Mineralölstatistik, Tabelle 2.<br />
Importiertes Mineralöl: Mineralölwirtschaftsverband e.V.: Mineralölzahlen, (Datei „mzxls.zip“, Datei MINVERS,<br />
Tabelle Seite 26). Importierte Steinkohle: Statistik der Kohlenwirtschaft e.V.: Kohleneinfuhr nach Lieferländern.<br />
142 Die OECD stellt in ihrer „Structural Analysis (STAN) Database“ für eine Vielzahl von Ländern (42 Länder)<br />
detaillierte IOT bereit: siehe OECD (2006): The OECD Input-Output Database: 2006 Edition, STI Working<br />
Paper 2006/8 N. Yamano, N. Ahmad, Okt. 2006. Allerdings stehen die tief-gegliederten Tabellen (nach<br />
48 Bereichen) mit einer Reihe für die energetische IO-Analyse wichtiger Untergliederungen für eine große Zahl an<br />
Ländern – so z.B. für die europäischen Länder – nicht zur Verfügung (siehe Tabelle 4 in OECD 2006).<br />
Link zur OECD-STAN Datenbank: Input-Output Tables ( http:/www.oecd.org/sti/inputoutput/ ).<br />
143<br />
Eine Ausnahme bilden die Aluminium-Importe, bei denen die Importe von Roh- oder Sekundäraluminium der<br />
unmittelbaren Lieferländer zusätzlich näher analysiert werden.<br />
162