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Nachhaltiger Konsum: Entwicklung eines deutschen Indikatorensatzes als Beitrag zu einer thematischen Erweiterung der deutschen<br />

Nachhaltigkeitsstrategie<br />

2. Methode: Mengenbezogene Gewichtung<br />

Bei der zweiten Methode erfolgt eine Allokation der Anbaufläche auf Haupt- und<br />

Nebenprodukte. Dabei wird mit Hilfe einer mengenmäßigen Gewichtung unter<br />

Berücksichtigung der Kuppelprodukte ein „bereinigter“ Hektarertrag ermittelt, der aus der<br />

Summe der Multiplikation der TCF-Koeffizienten – in diesem Fall 0,2 und 0,7 – mit dem<br />

Hektarertrag des Agrarrohstoffs besteht. Der Kehrwert der Summe des bereinigten<br />

Hektarertrages multipliziert mit der Importmenge des Haupt- und Nebenproduktes ergibt dann<br />

die Flächennutzung für das jeweilige Produkt – in diesem Beispiel 2,22 Hektar für Sojaöl und<br />

2,22 Hektar für Ölkuchen. In der Summe ergibt sich in diesem Beispiel eine deutlich niedrigere<br />

Flächennutzung als bei Methode 1.<br />

3. Methode: Allokation mit Wertgewichtung<br />

Bei der dritten Rechenmethode wird zusätzlich zum bereinigten Hektarertrag eine<br />

Wertgewichtung - unter Berücksichtigung der Preise der Haupt- und Nebenprodukte -<br />

vorgenommen.<br />

Im Jahr 2010 war eine Tonne Sojaöl – im Weltdurchschnitt – fast drei Mal so teuer, wie eine<br />

Tonne Sojakuchen (siehe Spalte 2 von Tabelle 4-39). Dieser Preis verringert bei einer Allokation<br />

mit Wertgewichtung den Anteil von Kuppelprodukten am Flächenfußabdruck. Ölkuchen wird<br />

oftmals in großen Mengen für Fütterungszwecke nach Deutschland eingeführt und würde bei<br />

einer rein gewichtsmäßigen Gewichtung wie in Methode 2 eine deutlich höhere<br />

Flächenbelegung verursachen als bei einer Allokation mit Wertgewichtung. In Spalte 5<br />

(Tabelle 4-39) wird der Einfuhrpreis des Produktes pro Tonne einbezogen, getrennt nach Hauptund<br />

Nebenprodukt.<br />

Im ersten Schritt wurde – wie bei der zweiten Berechnungsmethode – die Summe der<br />

bereinigten Hektarerträge gerechnet. Durch Multiplikation der bereinigten Hektarerträge (in<br />

diesem Beispiel 1,8 t/Hektar, siehe Spalte 3) mit dem Preis der Haupt- und Nebenprodukte wird<br />

eine Normierung der Produkte vorgenommen. Im letzten Schritt wird der Wertkoeffizient mit<br />

der jeweiligen Importmenge und dem Preis multipliziert. Die Flächennutzung für das<br />

Hauptprodukt beträgt nach dieser Methode 4,6 Hektar – was in Bezug auf das Sojaöl mehr als<br />

eine Verdopplung der Flächen im Vergleich zur zweiten Rechenmethode (2,2 Hektar) darstellt.<br />

Für das Nebenprodukt ergibt sich – im Vergleich zu Methode 2 – eine geringere<br />

Flächennutzung von 1,5 Hektar. Im vorliegenden Beispiel ist der gesamte Flächenabdruck<br />

höher als bei der zweiten Methode, weil bei der Allokation mit Wertgewichtung die Bedeutung<br />

von Sojaöl steigt.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wurde bei den Berechnungen für Kuppelprodukte mit ökonomischem<br />

Wert die Allokation mit Wertgewichtung verwendet.<br />

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