Nebelhorn Februar 2009 - Rechtswissenschaftliche Fakultät
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<strong>Nebelhorn</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2009</strong><br />
Aber es geht hier ja nicht nur um die Leute, die vielleicht an der Grenze zum Bestehen<br />
liegen. Auch diejenigen, die aus den eigenen Fehlern lernen wollen, um dieselben<br />
im Examen nicht noch einmal zu machen, können dies nicht, wenn man für die Entzifferung<br />
des Kommentars erst mal ein Semester Runenkunde belegt haben muss.<br />
Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen. Ab und an hat man einen Korrektor, der es<br />
entweder gut mit uns Studenten meint oder von Haus aus mit einer schönen Schrift<br />
gesegnet ist. Besonders muss auch das vorbildliche Verhalten einiger weniger Korrektoren<br />
erwähnt werden, die ihre Bewertungen mit dem Computer tippen. Das ist<br />
natürlich das Non-plus-ultra. Besser geht es nicht. Hier hat man nicht nur sofort Klarheit,<br />
sondern es erleichtert einfach auch ungemein das Verständnis der Anmerkungen,<br />
wenn man nicht bei jedem zweiten Wort den Kopf zur Seite legen muss um zu<br />
erahnen, was da wohl steht. Deswegen ein dickes Lob an diejenigen, die es mittlerweile<br />
so handhaben!<br />
Abschließend möchte ich an dieser Stelle nicht versäumen, uns auch selbst an die studentische<br />
Nase zu packen. Viele von uns müssen sich sicher auch eingestehen, dass<br />
manch eine abgegebene Klausur ebenfalls mit ägyptischen Hieroglyphen gespickt<br />
war. Gerade gegen Ende der Bearbeitungszeit, wenn man noch schnell die letzten Gedanken<br />
aufs Papier bringen möchte, gleichen viele Wörter eher Schlangenlinien als<br />
tatsächlichen Schriftzeichen. Sollte ich irgendeinen Korrektor damit zur Verzweiflung<br />
getrieben haben, möchte ich mich an dieser Stelle dafür entschuldigen und gelobe<br />
Besserung.<br />
Trotzdem darf man nicht vergessen, dass wir in den Prüfungen leider keine Alternative<br />
zur Handschrift haben – ich zum Beispiel, würde meine Klausur liebend gerne auf<br />
einem Laptop tippen. Da wäre ich um einiges schneller als mit dem Füller in der<br />
Hand. Aber das geht ja leider nicht. Der Korrektor hingegen hat eine Wahl. Auch<br />
wenn hier sicher als Argument dagegen gehalten werden muss, dass die wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter sowieso schon überlastet sind und der Mehraufwand bei einer getippten<br />
Korrektur, die auch noch ausgedruckt und angehängt werden muss, sicher<br />
größer ist als die Standardkorrektur mit Bleistift auf der Rückseite.<br />
Es bleibt also nur der Appell an alle Beteiligten, sich beim nächsten Mal etwas mehr<br />
Mühe zu geben und sich daran zu erinnern, dass das geschriebene Wort zum Lesen<br />
geeignet sein sollte – das gilt für beide Seiten: Korrektoren wie Studenten.<br />
Eure Nicole<br />
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