Umweltbericht (7,01 MB) - Regionale Planungsgemeinschaften in ...
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Insgesamt zeigt sich, dass besonders die vom Verkehr ausgehenden Immissionen zu teilräumlich erheblichen Umweltbelastungen<br />
im Bereich größerer Siedlungsbereiche und stark frequentierter Verkehrstrassen führen. Bed<strong>in</strong>gt durch die<br />
Topographie Südwestthür<strong>in</strong>gens mit zum Teil engen Tallagen ist von e<strong>in</strong>er zusätzlichen naturräumlich bed<strong>in</strong>gten Verschärfung<br />
entsprechender Belastungssituationen auszugehen. Zu den vorbelasteten Räumen s<strong>in</strong>d die Bundesautobahnen<br />
A 4, A 71 und A 73 und die Siedlungs- und Infrastrukturbänder bzw. -schwerpunkte entlang des Werratales (Schwallungen<br />
bis Vacha und Obermaßfeld / Grimmenthal bis Walldorf), am südlichen Gebirgsrand des Thür<strong>in</strong>ger Waldes<br />
(Barchfeld / Bad Liebenste<strong>in</strong> – Schmalkalden – Ste<strong>in</strong>bach-Hallenberg – Zella-Mehlis / Suhl – Schleus<strong>in</strong>gen – Eisfeld) sowie<br />
der Raum Eisenach – Wutha-Farnroda – Ruhla und das Ste<strong>in</strong>achtal zwischen Neuhaus am Rennweg und Sonneberg<br />
zu zählen.<br />
2.1.2 Kultur- und sonstige Sachgüter<br />
Die Planungsregion Südwestthür<strong>in</strong>gen verfügt über e<strong>in</strong>en großen und vielfältigen Bestand an Kulturdenkmalen. Zu diesen,<br />
die Landschaft und das Ortsbild prägenden Denkmalen gehören u.a.:<br />
▪ Klosteranlagen,<br />
▪ Feudalburgen des Mittelalters,<br />
▪ e<strong>in</strong>e Reihe bedeutender Stadt- und Dorfkirchen,<br />
▪ Residenzschlösser,<br />
▪ städtische Bürgerhäuser,<br />
▪ im 19. und frühen 20. Jahrhundert entstandene Wohn- und Industriebauten,<br />
▪ zweckbestimmte Gebäude des 20. Jahrhunderts,<br />
▪ charakteristische Dorfensembles,<br />
▪ technische Denkmale,<br />
▪ Parkanlagen und Landschaftsgärten.<br />
Den Raum <strong>in</strong> besonderer Weise prägend s<strong>in</strong>d z.B.:<br />
▪ Kloster Veßra<br />
▪ die Wartburg, die Creuzburg oder die Veste Heldburg,<br />
▪ die Residenzstädte Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen, Schmalkalden oder Schleus<strong>in</strong>gen,<br />
▪ die <strong>in</strong> der Gründerzeit entstandenen Villenbereiche <strong>in</strong> der Südstadt von Eisenach oder die Bahnhofsvorstadt von<br />
Sonneberg,<br />
▪ die regionaltypischen, fachwerkgeprägten Ortsbilder im Grabfeld und Heldburger Unterland oder die schiefergeprägten<br />
Siedlungen im Thür<strong>in</strong>ger Wald / Thür<strong>in</strong>ger Schiefergebirge,<br />
▪ Objekte der Industriebaukultur des 19. und 20. Jahrhunderts im Eisenacher und Schmalkaldener Raum sowie<br />
▪ der Altenste<strong>in</strong>er Park.<br />
Vorbelastungen für Kultur- und Sachgüter entstehen neben unmittelbarer Beanspruchung vor allem durch<br />
▪ Nutzungsaufgabe (Verfall),<br />
▪ Bau- und betriebsbed<strong>in</strong>gte Bee<strong>in</strong>trächtigungen (z.B. Erschütterungen und Immissionen durch Verkehr oder Industrie),<br />
▪ ästhetische Bee<strong>in</strong>trächtigungen durch Silhouettenüberprägungen (Konkurrenz zur Solitärstellung oder Ensemblewirkung),<br />
▪ optische Bee<strong>in</strong>trächtigungen von zu schützenden Gesamtanlagen <strong>in</strong>klusive der für ihr Ersche<strong>in</strong>ungsbild notwendigen<br />
Umgebung (Freiräume, Freiflächen, Sichtbezüge) als Folge von Siedlungsentwicklung, Rohstoffabbau, Errichtung<br />
von W<strong>in</strong>denergieanlagen, Hochspannungsleitungen oder Neubau von Verkehrswegen,<br />
▪ Inanspruchnahme und Veränderung von Bereichen mit natur- oder kulturgeschichtlicher Bedeutung sowie Bodendenkmalen<br />
durch Siedlungstätigkeit, z.T. auch land- oder forstwirtschaftliche Aktivitäten.<br />
Hierbei handelt es sich oft um lang andauernde Prozesse, deren Wirkungen nicht sofort sichtbar werden, aber langfristig<br />
erhebliche Gefährdungen be<strong>in</strong>halten können.<br />
Potenzielle Gefährdungen, die als <strong>in</strong>direkte Vorbelastung des Standortes angesehen werden können, bestehen bei den<br />
Kultur- und Sachgütern, die <strong>in</strong> Überschwemmungsgebieten (HQ100) liegen. In Südwestthür<strong>in</strong>gen betrifft das vor allem die<br />
Siedlungsgebiete <strong>in</strong> den Tallagen der Vorfluter Werra, Ste<strong>in</strong>ach, Lauter, Hasel, Schleuse, Schwarza, Felda, Ulster und<br />
Hörsel.<br />
2.2 Natur und Landschaft<br />
2.2.1 Boden<br />
Boden erfüllt als e<strong>in</strong> wichtiges Naturgut e<strong>in</strong>e Vielzahl von Funktionen und erbr<strong>in</strong>gt bedeutende Leistungen <strong>in</strong>nerhalb des<br />
Naturhaushaltes und für den Menschen. Boden ist e<strong>in</strong>e nicht erneuerbare oder vermehrbare Ressource. Das Bundesbodenschutzgesetz<br />
beschreibt folgende wesentliche Funktionen dieser Naturkomponente:<br />
▪ natürliche Bodenfunktionen,<br />
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<strong>Umweltbericht</strong> zum Regionalplan Südwestthür<strong>in</strong>gen