Umweltbericht (7,01 MB) - Regionale Planungsgemeinschaften in ...
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Steckbrief 3 – Muschelkalk-Platten und -Bergländer<br />
Kalkste<strong>in</strong>bruch Ebenau (l<strong>in</strong>ks) und Nordmannsste<strong>in</strong>e im<br />
Werratal bei Creuzburg<br />
Vom Becken des südlich liegenden Grabfeldes und des nördlich liegenden Thür<strong>in</strong>ger Beckens her steigen die welligen Hochflächen des Muschelkalkes<br />
an und bilden die Muschelkalk-Platten und -Bergländer. Die Me<strong>in</strong>iger Kalkplatten und das Schalkauer Thür<strong>in</strong>ger-Wald-Vorland bilden den<br />
zentral-südlichen Teil der Planungsregion. Von Norden streichen die Naturraumtypen des Ha<strong>in</strong>ich-Dün-Ha<strong>in</strong>leite und des Werrabergland-Hörselberge<br />
<strong>in</strong> die Planungsregion e<strong>in</strong>. Diese Kalkplatten s<strong>in</strong>d durch die Werra und ihre Zuflüsse tief zertalt und immer wieder durch Verkarstungen und<br />
steil abfallende Hänge oder sogar Felsformationen gekennzeichnet. Während die Hochflächen je nach standörtlichen Bed<strong>in</strong>gungen als Wald oder<br />
Acker genutzt werden, bilden die Übergänge zu den Talräumen e<strong>in</strong>e markante, teilweise unverwechselbare Nutzungsabfolge. Die Steilhänge s<strong>in</strong>d<br />
mit Trockenwäldern oder Magerrasen bewachsen. Die Übergänge zu den weniger steil geneigten Flächen wurden oft als Triften für die Schafhutung<br />
genutzt, während die daran anschließenden höheren Tallagen ackerbaulich geprägt s<strong>in</strong>d. Siedlungsschwerpunkte s<strong>in</strong>d die Niederungsbereiche<br />
bzw. niederungsnahen Bereiche entlang der größeren Fließgewässer <strong>in</strong>sbesondere der Werraaue. Die naturräumlichen Bed<strong>in</strong>gungen haben<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> diesen Gebieten wiederkehrende Raumnutzungsabfolge entstehen lassen, die auf Grund des kle<strong>in</strong>räumigen Wechsel der Standortbed<strong>in</strong>gungen<br />
und der darauf basierenden unterschiedlichen Nutzungsformen vielfältige Lebensraumstrukturen und e<strong>in</strong>en besonderen Artenreichtum haben<br />
entstehen lassen. Sie besitzen daher e<strong>in</strong>en hohen Wiedererkennungswert als markante Kulturlandschaftstypen. Neben der Werraaue s<strong>in</strong>d die<br />
Muschelkalk-Platten und -Bergländer die Räume mit dem größten Anteil bei der Sicherung der regionalen Versorgung mit Massenbaurohstoffen.<br />
Steckbrief 4 – Basaltkuppenland<br />
Basaltkegel und -platten <strong>in</strong> der Vorderrhön bei Geisa (Vordergrund)<br />
Im westlichsten Teil der Planungsregion nördlich der Hohen Rhön schließt sich die Vorderrhön als Teil des Naturraumtypes Basaltkuppenland an.<br />
Durch die flächenhaft dom<strong>in</strong>ierenden Kalkplatten von den standörtlichen Voraussetzungen her ähnlich wie das Me<strong>in</strong><strong>in</strong>ger und das Schalkauer Kalkgebiet,<br />
besitzt die Vorderrhön durch die aus dem Kalkplatten herausragende Basaltkegel- und Basaltplattenberge e<strong>in</strong>e ganz besondere landschaftliche<br />
Prägung. Das Gebiet wird von den meist von Wald bestandenen Kuppen dom<strong>in</strong>iert, ist eng zertalt und mäßig stark reliefiert. Bed<strong>in</strong>gt durch<br />
den Basalte<strong>in</strong>fluss und den häufigen Geste<strong>in</strong>s- und Expositionswechsel bis zu den von Sandste<strong>in</strong> bee<strong>in</strong>flussten Talauen der Fließgewässer ist es<br />
standörtlich sehr abwechslungsreich, was durch die darauf angepasste Nutzung e<strong>in</strong>e vielfältig strukturierte Kulturlandschaft eigenen Charakters mit<br />
weiträumige Blickbeziehungen hat entstehen lassen. Diese Bed<strong>in</strong>gungen und die relativ ger<strong>in</strong>ge Siedlungsdichte verbunden mit e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren<br />
Dynamik der Landschaftsveränderung begründen den besonderen Artenreichtum und die besondere landschaftliche Attraktivität dieses Raumes.<br />
<strong>Umweltbericht</strong> zum Regionalplan Südwestthür<strong>in</strong>gen