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Umweltbericht (7,01 MB) - Regionale Planungsgemeinschaften in ...

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kann. Die voranschreitende Dezimierung der unzerschnittenen, störungsarmen Räume hat also nicht nur Auswirkungen<br />

auf ökologische Wirkungsbeziehungen <strong>Umweltbericht</strong>, 2.2.4, sie schränkt auch die Erholungsfunktion der Landschaft<br />

e<strong>in</strong>. Südwestthür<strong>in</strong>gen hat Anteil an fünf regional bedeutsamen unzerschnittenen, störungsarmen Räumen mit mehr als<br />

50 km² Regionalplan, G 4-4. Im E<strong>in</strong>zelnen handelt es sich um die Räume:<br />

▪ Ha<strong>in</strong>ich (mehr als 100 km²; regionsübergreifend),<br />

▪ Mittlerer Thür<strong>in</strong>ger Wald zwischen Struth-Helmersdorf, Georgenthal und Oberhof (mehr als 100 km²; regionsübergreifend),<br />

▪ Pleßmassiv zwischen Dermbach, Bad Salzungen und Breitungen (mehr als 50 km²),<br />

▪ Dolmar – Buntsandste<strong>in</strong>land südlich von Schmalkalden (mehr als 50 km²) sowie<br />

▪ Östlicher Thür<strong>in</strong>ger Wald zwischen Schmiedefeld a.R., Neustadt a.R. und Waldau (mehr als 50 km², regionsübergreifend).<br />

In Bezug auf signifikante Vorbelastungen der Landschaft sei auf die <strong>in</strong> <strong>Umweltbericht</strong>, 2.1.1 gemachten Ausführungen<br />

verwiesen (Gebiete mit hoher Besiedlungsdynamik und hoher Lärmbelastung).<br />

2.3 FFH-/SPA-Gebiete<br />

FFH- und SPA-Gebiete s<strong>in</strong>d Teil des Europäischen ökologischen Netzes Natura 2000 und dienen der Erhaltung des europäischen<br />

Naturerbes. Ziel ist es, bedrohte, wildlebende Arten, deren Lebensräume und die europaweite Kohärenz dieser<br />

Lebensräume zu sichern und zu schützen. Dieses großräumige Netz dient der Sicherung e<strong>in</strong>er für die Landschaften<br />

Europas charakteristischen biologischen Vielfalt und soll natürliche Ausbreitungs- und Wiederbesiedlungsprozesse fördern.<br />

In der Planungsregion Südwestthür<strong>in</strong>gen wurden 68.800 ha als Natura-2000-Gebietkulisse gemeldet. Dies entspricht e<strong>in</strong>em<br />

Anteil von ca. 17 % der Regionsfläche (Stand 13.02.2007). Schwerpunkträume der Ausweisung s<strong>in</strong>d das Werrabergland<br />

mit Ha<strong>in</strong>ich, der Thür<strong>in</strong>ger Wald / Thür<strong>in</strong>ger Schiefergebirge, die Thür<strong>in</strong>gische Rhön mit Buntsandste<strong>in</strong>vorland<br />

und die Fließgewässer der Planungsregion, <strong>in</strong>sbesondere das Werratal.<br />

2.4 Wechselwirkungen<br />

Aus der Beschreibung des Zustandes der e<strong>in</strong>zelnen Schutzgüter <strong>Umweltbericht</strong>, 2.1 und 2.2 g<strong>in</strong>g bereits hervor,<br />

dass sie als Systemkomponenten des Natur- bzw. Landschaftshaushaltes e<strong>in</strong>er wechselseitigen Bee<strong>in</strong>flussung unterliegen.<br />

Das bedeutet, dass e<strong>in</strong>e Wirkung auf e<strong>in</strong>e Komponente auch Wirkungen auf die anderen hervorrufen kann. Besonders<br />

deutlich wird dies bei e<strong>in</strong>er Veränderung des Wasserhaushaltes e<strong>in</strong>es Landschaftsraumes. Durch die komplexe<br />

Vernetzung des Wassers im Naturhaushalt und se<strong>in</strong>er großen Variabilität und Dynamik wirkt e<strong>in</strong>e spürbare Veränderung<br />

der vorherrschenden Bed<strong>in</strong>gungen mittelbar oder unmittelbar auch auf alle anderen Schutzgüter. Dies wird besonders <strong>in</strong><br />

den unmittelbar wasserbee<strong>in</strong>flussten Landschaftsteilen (Auen, Moore) deutlich. Durch diese wechselseitige Bee<strong>in</strong>flussung<br />

wirken auch Bee<strong>in</strong>trächtigungsfaktoren meist nicht nur s<strong>in</strong>gulär. Auch die von den verschiedenen Nutzungen ausgehenden<br />

Wirkungen s<strong>in</strong>d vielfältiger Natur. In der Zusammenschau der schutzgutbezogenen Betrachtung wurde ersichtlich,<br />

dass es Räume gibt, <strong>in</strong> denen bestimmte Nutzungen gleich mehrere Schutzgüter bee<strong>in</strong>flussen (z.B. Aspekt<br />

Verkehrslärm), mehrere Nutzungen gleichzeitig auf e<strong>in</strong> oder mehrere Schutzgüter wirken (z.B. Stickstoffe<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> den<br />

Boden und nachfolgend <strong>in</strong> das Grundwasser durch Landwirtschaft, Industrie, Verkehr) oder die naturräumliche Lage<br />

wechselseitige Bee<strong>in</strong>flussungen der Landschaftsfaktoren begünstigt (z.B. Tallagen). Daraus folgend ergeben sich räumliche<br />

wirkungskettenspezifische Schwerpunkte, die anthropogenen Nutzungsschwerpunkten mit hoher Nutzungs<strong>in</strong>tensität<br />

gleichkommen und bei denen Wechselwirkungen <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Bezug auf bestehende Umweltbee<strong>in</strong>trächtigungen angenommen<br />

werden können:<br />

▪ die Bundesautobahnen A 4, A 71 und A 73 (Versiegelung, Immissionen, Barrierewirkungen),<br />

▪ die Siedlungs- und Infrastrukturbänder bzw. -schwerpunkte entlang des Werratales (Schwallungen bis Vacha und<br />

Obermaßfeld / Grimmenthal bis Wasungen), am südlichen Gebirgsrand des Thür<strong>in</strong>ger Waldes / Thür<strong>in</strong>ger Schiefergebirge<br />

(Barchfeld / Bad Liebenste<strong>in</strong> – Schmalkalden – Ste<strong>in</strong>bach-Hallenberg – Zella-Mehlis / Suhl – Schleus<strong>in</strong>gen –<br />

Eisfeld) sowie der Raum um Eisenach – Wutha-Farnroda – Ruhla und das Ste<strong>in</strong>achtal zwischen Neuhaus am Rennweg<br />

und Sonneberg (Versiegelung, Immissionen, Barrierewirkungen, Silhouettenveränderung),<br />

▪ die untere Werraaue ab Breitungen (Versalzung, Kiesabbau, Siedlungsentwicklung, Freizeitnutzung u.ä.),<br />

▪ die Ackerbaugebiete nordöstlich von Eisenach, bei Bad Salzungen und im Grabfeld / Heldburger Unterland (Nährstoffaustrag,<br />

Veränderung des lokalen Wasserhaushaltes, Erosionsgefährdung, z.T. Monostrukturierung der Landschaft<br />

u.ä.).<br />

2.5 Entwicklung des derzeitigen Umweltzustandes bei Nichtdurchführung des<br />

Regionalplanes<br />

Die Beurteilung der Entwicklung des derzeitigen Umweltzustandes bei Nichtdurchführung des Regionalplanes beruht,<br />

unter Beachtung der e<strong>in</strong>schlägigen Rechtsvorschriften (ROG, ThürLPlG) und <strong>in</strong> Anbetracht der Aussagen des Landes-<br />

<strong>Umweltbericht</strong> zum Regionalplan Südwestthür<strong>in</strong>gen

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