Umweltbericht (7,01 MB) - Regionale Planungsgemeinschaften in ...
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Steckbrief 5 – Ackerhügelländer<br />
Thür<strong>in</strong>ger Grabfeld bei Nordheim<br />
Im nordöstlichsten (Innerthür<strong>in</strong>ger Ackerhügelland) und im südlichsten (Grabfeld) Teil der Planungsregion bef<strong>in</strong>den sich die vor allem ackerbaulich<br />
genutzten, welligen, teilweise flachen Gebiete des Naturraumtypes Ackerhügelländer. Diese vergleichsweise waldarmen, besonders bei Lößbedeckung<br />
fruchtbaren Ackerbaugebiete werden nur durch kle<strong>in</strong>flächige meist auf Muschelkalkaufragungen oder Sandste<strong>in</strong>keuperhügeln stockende<br />
Wald<strong>in</strong>seln unterbrochen. Lediglich im Grabfeld nehmen diese Waldflächen auf den <strong>in</strong> die Keuperlandschaft e<strong>in</strong>gestreuten Basaltkuppen (z.B.<br />
Gleichberge) größere Areale e<strong>in</strong>. Die nutzungsbed<strong>in</strong>gte Überprägung wird <strong>in</strong> diesen Räumen weniger durch e<strong>in</strong> dichtes Siedlungsnetz als vielmehr<br />
durch die Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung bestimmt, die, bed<strong>in</strong>gt durch die günstigen Standortbed<strong>in</strong>gungen (hochproduktive Böden), auf<br />
den ebeneren Flächen zu e<strong>in</strong>er umfassenden Zurückdrängung naturnaher Strukturen geführt hat.<br />
Steckbrief 6 – Auen und Niederungen<br />
Werra mit Frühjahrshochwasser bei Bad Salzungen, Blick <strong>in</strong><br />
Richtung Barchfeld / Thür<strong>in</strong>ger Wald<br />
Entlang der von Südost nach Nordwest (Werraaue Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen – Vacha) und später <strong>in</strong> nördliche Richtung (Werraaue Gerstungen) den zentralen Teil<br />
der Planungsregion querenden Werra und der im östlichsten Teil aus dem Thür<strong>in</strong>ger Schiefergebirge nach Süd abfließenden Ste<strong>in</strong>ach (Ste<strong>in</strong>achaue)<br />
haben sich nach dem Austritt aus dem Gebirge mehrere hundert Meter teilweise bis über e<strong>in</strong>en Kilometer breite Auen und Niederungen gebildet.<br />
Diese quartäre Talauen und auslaugungsbed<strong>in</strong>gte Niederungen waren ehemals stark vernässt und wurden regelmäßig nahezu <strong>in</strong> ihrer gesamten<br />
Breite periodisch überflutet. Durch Siedlungstätigkeiten, Meliorationen, Hochwasserschutzmaßnahmen u.ä. wurden die ökologischen Funktionen<br />
der Talauen und ihrer Niederungen erheblich e<strong>in</strong>geschränkt. Heute werden sie überwiegend landwirtschaftlich als Grünland genutzt; der<br />
Waldflächenanteil ist bis auf Ufer begleitende Saumstrukturen äußerst ger<strong>in</strong>g. Im Bereich der Werraaue zwischen Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen und Vacha ist die nutzungsbed<strong>in</strong>gte<br />
Belastung dieses Naturraumes vor allem durch Siedlungstätigkeiten und Rohstoffabbau am größten. Besonders der Rohstoffabbau<br />
führte zu e<strong>in</strong>er sowohl qualitativen (Salzlast durch Kalibergbau) als auch quantitativen (Flächenbeanspruchung durch Kiesabbau) Belastung dieses<br />
Gebietes. Nach wie vor besitzen die großen Auen und Talräume aber e<strong>in</strong>e herausragende Bedeutung beim Erhalt der natürlichen Leistungs- und<br />
Funktionsfähigkeit der Region („Landschaftsadern“ für ökosystemare Austauschprozesse), der Nutzungsfähigkeit der verschiedenen Naturgüter<br />
(z.B. Wasserressourcen, Massenbaurohstoffe), der Risiko- und Gefahrenvorsorge gegenüber Naturkatastrophen (Hochwasserschutz) und der Erholungseignung<br />
(z.B. Wasser- und Angelsport). Die bei Fehrenbach im Thür<strong>in</strong>ger Schiefergebirge entspr<strong>in</strong>gende Werra gehört e<strong>in</strong>schließlich ihres<br />
E<strong>in</strong>zugsgebietes zum Flusssystem der Weser, während die bei Neuhaus am Rennweg ebenfalls im Thür<strong>in</strong>ger Schiefergebirge entspr<strong>in</strong>gende Ste<strong>in</strong>ach<br />
über den Ma<strong>in</strong> zum Flusssystem des Rhe<strong>in</strong>es gehört.<br />
<strong>Umweltbericht</strong> zum Regionalplan Südwestthür<strong>in</strong>gen