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Stephan Peter - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Auch publizistisch erfährt Wirtschaftsdemokratie eine neue Aufmerksamkeit. Die „Zeitschrift für sozialistische<br />

Politik und Wirtschaft“ (SPW) wählte Wirtschaftsdemokratie als Schwerpunktthema einer<br />

Ausgabe 2010. Die Monatszeitschrift „Sozialismus“ veröffentlichte einen oft zitierten Beitrag von Detlef<br />

Hensche zu „Demokratisierung der Wirtschaft“ in ihrer Ausgabe 1/2011. Die linkskatholische Zeitschrift<br />

„Publik Forum“ berichtet regelmäßig über aktuelle Entwicklungen im Genossenschaftssektor und in der<br />

solidarischen Ökonomie. Nicht zuletzt kam es zu einer Reihe von Buch-Neuerscheinungen, so z.B. „Mehr<br />

Wirtschaftsdemokratie wagen“ (Hartmut Meine u.a.), „Neue Wirtschaftsdemokratie“ (Helmut Martens)<br />

oder „Den Betrieb übernehmen“ (<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> <strong>Stiftung</strong>).<br />

II.<br />

METHODE UND VORGEHEN<br />

Die Studie wurde im letzten Quartal 2011 ausgeführt. Dieser kurze Zeitraum macht sie zu einer Momentaufnahme,<br />

keiner Langzeitstudie – „a snapshot, not a moving picture“ – was die Beleuchtung des Untersuchungsgegenstands<br />

betrifft. Die Betonung der Studie liegt, trotz eines Exkurses in die Geschichte<br />

der deutschen und europäischen Wirtschaftsdemokratie, auf der Gegenwart und der Diskussion und<br />

Evaluierung heutiger wirtschaftsdemokratischer und nachhaltiger Ansätze und Beispiele im kleinsten<br />

westdeutschen Bundesland, dem Saarland. Die Studie ist nicht ausschließlich empirisch, sondern hat<br />

eine spekulative Dimension. Die Diskussion um eine neue Wirtschaftsdemokratie spielt sich, wie bei<br />

Neuanfängen wenig verwunderlich, zum Teil erst auf der programmatischen Ebene ab. Konkrete, vorzeigbare<br />

Praxisbeispiele für eine alternative regionale Strukturpolitik oder alternative Rechts- und Organisationsstrukturen<br />

saarländischer Betriebe und Projekte bleiben zahlenmäßig bescheiden bzw. befinden<br />

sich noch im Prozess der Implementierung. Ob die von der Studie am Schluss gemachten Vorschläge<br />

realisiert werden können und welche Effekte von ihnen ausgehen mögen, wird erst die Zukunft zeigen.<br />

Die Studie beruht auf einer Analyse von Primär- und Sekundärliteratur sowie einer Internetrecherche zum<br />

Thema. Begleitend wurden vertiefende Gespräche mit unterschiedlichen saarländischen Akteuren, die an<br />

Wirtschaftsdemokratie interessiert bzw. als „change agents“ dort involviert sind, geführt. Anregungen<br />

kamen schließlich durch die Teilnahme an einer internationalen Tagung der <strong>Rosa</strong>-<strong>Luxemburg</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

zum Thema „Den Betrieb übernehmen“ im November 2011 in Berlin.<br />

Die Studie bekennt sich zu einem moralischen Rahmen und einer werteorientierten Herangehensweise.<br />

Dabei sieht der Autor die Sozialwissenschaften weder als Apotheker noch Funktionär. Es geht nicht um<br />

wertfreie Analyse im Elfenbeinturm, die sich um die Verwertung nicht schert, noch um Parteipolitik oder<br />

Propaganda. Es geht darum, aus Arbeitnehmersicht Wege aufzuzeigen, wie Arbeiten und Wirtschaften<br />

nachhaltig demokratisch gestaltbar werden. Der Autor hat selbst langjährige Erfahrungen im Genossenschaftssektor<br />

gesammelt und sieht sich als Teil dieser Bewegung.<br />

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