SPSS Diskriminanzanalyse.pdf
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25.4 Selektionsmethoden 621<br />
tracht kommende Variablen angibt, und die Auswahl der am besten für die Vorhersage<br />
der Gruppenzugehörigkeit geeigneten Variablen von der <strong>Diskriminanzanalyse</strong><br />
vornehmen läßt. Dabei werden die Variablen nach einem schrittweisen<br />
Verfahren ausgewählt. Ein solches Verfahren steht bei <strong>SPSS</strong> auch bei der Regressionsanalyse<br />
zur Verfügung, wo zudem noch weitere Selektionsmethoden angeboten<br />
werden.<br />
Die Schrittweise Selektionsmethode bezieht vor der Ausführung der ersten Selektionsstufe<br />
keine einzige Variable in die Analyse ein. Erst in mehreren aufeinanderfolgenden<br />
Schritten wird nach und nach über die Einbeziehung einzelner Variablen<br />
entschieden. Bei der Selektion der Variablen werden die folgenden Stufen<br />
durchlaufen:<br />
¾ Im ersten Schritt wird aus allen potentiellen unabhängigen Variablen eine Variable<br />
als erklärende Variable des Modells ausgewählt. Dabei wird die Variable<br />
gewählt, für die sich der beste Wert des Selektionskriteriums ergibt. Als<br />
Selektionskriterium dient per Voreinstellung das Maß Wilks’ Lambda, Sie<br />
können jedoch auch andere Kriterien verwenden. Für Wilks’ Lambda wird ein<br />
möglichst kleiner Wert angestrebt. (Das Maß kennzeichnet das Verhältnis der<br />
Streuung innerhalb der Gruppen zur gesamten Streuung, siehe auch Wilks’<br />
Lambda, S. 602) Bei der Verwendung von Wilks‘ Lambda wird damit auf der<br />
ersten Stufe des Selektionsverfahrens von allen potentiellen erklärenden Variablen<br />
die Variable ausgewählt, für die sich das kleinste Wilks’ Lambda ergibt.<br />
¾ Im zweiten Schritt wird aus den verbleibenden, noch nicht aufgenommen Variablen<br />
erneut eine Variable ausgewählt, wobei wiederum das Selektionskriterium<br />
aus dem ersten Schritt zur Anwendung kommt. Anschließend wird die<br />
zuerst aufgenommene Variable daraufhin überprüft, ob sie nach wie vor dem<br />
Kriterium zum Verbleib in der Gleichung genügt, das heißt, es wird untersucht,<br />
ob ihr Erklärungswert auch unter Berücksichtigung der zweiten Variablen<br />
groß genug ist, um eine Verwendung dieser Variablen in der Diskriminanzfunktion<br />
zu rechtfertigen. Wie groß der Einfluß einer Variablen sein muß,<br />
damit sie in dem Modell verbleibt, können Sie manuell festlegen. 281 Genügt<br />
die erste Variable nicht mehr den gestellten Anforderungen, wird sie wieder<br />
aus der Funktion entfernt.<br />
¾ Anschließend folgen weitere Schritte, in denen wie im zweiten Schritt verfahren<br />
wird: Zunächst wird aus den verbleibenden potentiellen erklärenden Variablen<br />
diejenige herausgesucht, die das Auswahlkriterium am stärksten positiv<br />
beeinflußt. Nachdem diese Variable in die Funktion aufgenommen wurde,<br />
wird für die zuvor aufgenommenen Variablen geprüft, ob sie nach wie vor die<br />
Kriterien zum Verbleib in der Funktion erfüllen. Ist dies bei einzelnen Variablen<br />
nicht der Fall, werden sie wieder aus dem Modell entfernt.<br />
281 Dies geschieht in dem Dialogfeld der Schaltfläche Methode, siehe, S. 630.<br />
Felix Brosius, <strong>SPSS</strong> 8<br />
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