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SPSS Diskriminanzanalyse.pdf

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25.1 Das Verfahren der <strong>Diskriminanzanalyse</strong> 597<br />

penzugehörigkeit eines Funktionswertes anhand zweier bekannter Wahrscheinlichkeiten<br />

zu ermitteln:<br />

P( D | G ) ( )<br />

P(G i | D) =<br />

i ⋅ P Gi<br />

g<br />

∑ P( D | G ) ⋅ P( G )<br />

i=<br />

1<br />

P(G i | D) ist die Wahrscheinlichkeit für die Zugehörigkeit eines Falles zur Gruppe<br />

G i bei gegebenem Funktionswert D. Diese Wahrscheinlichkeit wird als A-<br />

posteriori-Wahrscheinlichkeit bezeichnet. Sie läßt sich aus den Wahrscheinlichkeiten<br />

P(G i ) (A-priori-Wahrscheinlichkeit) und P(D | G i ) (bedingte Wahrscheinlichkeit)<br />

berechnen. Diese beiden Wahrscheinlichkeiten können folgendermaßen<br />

interpretiert werden:<br />

¾ A-priori-Wahrscheinlichkeit P(G i ): Dies ist die Wahrscheinlichkeit für eine<br />

Gruppenzugehörigkeit, von der man ausgehen muß, wenn keinerlei weitere Informationen<br />

zur Verfügung stehen. Nimmt man zum Beispiel eine Zuordnung<br />

zu drei Gruppen vor, so beträgt die Wahrscheinlichkeit für die Zugehörigkeit<br />

eines Falles zu einer bestimmten Gruppe 1/3, also ungefähr 33%, sofern man<br />

über keinerlei zusätzliche Informationen verfügt. Alternativ kann man davon<br />

ausgehen, die relativen Häufigkeiten, mit denen die einzelnen Gruppen in der<br />

vorliegenden Stichprobe vertreten sind, seien repräsentativ für die Grundgesamtheit.<br />

Dann liegt es nahe, diese relativen Häufigkeiten als A-priori-<br />

Wahrscheinlichkeiten zu verwenden. Beispielsweise haben 57,4% der Befragten<br />

angegeben, sie würden bei der Wahl die CDU/CSU wählen, während<br />

42,6% ihre Stimme der SPD geben würden. (Diese Zahlen beziehen sich auf<br />

die in diesem Beispiel berücksichtigen Personen, unter denen sich ausschließlich<br />

CDU/CSU- und SPD-Wähler befinden.) Greift man nun eine beliebige<br />

Person aus der Datendatei heraus, so gehört diese mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von 42,6% der Gruppe der SPD-Wähler und mit einer Wahrscheinlichkeit von<br />

57,4% den CDU/CSU-Wählern an. 272<br />

¾ Bedingte Wahrscheinlichkeit P(D | G i ): Die bedingte Wahrscheinlichkeit ist<br />

die Wahrscheinlichkeit, mit der sich ein bestimmter Funktionswert D ergibt,<br />

wenn der jeweilige Fall der Gruppe G i entstammt. Die Berechnung dieser<br />

Wahrscheinlichkeiten erfolgt unter der Annahme, daß die Funktionswerte innerhalb<br />

jeder Gruppe normalverteilt sind und die Parameter der Verteilung geschätzt<br />

werden können.<br />

Diese Wahrscheinlichkeiten sowie die jeweiligen Funktionswerte der Diskriminanzfunktion<br />

werden in der Tabelle aus Abbildung 25.2 für die ersten 30 in die<br />

Analyse aufgenommenen Fälle aus der Datei allbus.sav aufgelistet. Eine solche<br />

Liste wurde durch die Option Ergebnisse für jeden Fall aus dem Dialogfeld der<br />

i<br />

i<br />

272 Wenn Sie die <strong>Diskriminanzanalyse</strong> über die Befehlssyntax und nicht mit Hilfe der Dialogfelder<br />

durchführen, besteht alternativ die Möglichkeit, die A-priori-Wahrscheinlichkeiten für<br />

die einzelnen Gruppen explizit vorzugeben. Dies ist sinnvoll, wenn aus anderen Quellen Informationen<br />

über die relativen Häufigkeiten der einzelnen Gruppen in der Grundgesamtheit vorliegen.<br />

Felix Brosius, <strong>SPSS</strong> 8<br />

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