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Holger Alda - SOFI

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Ansatz in dieser Form nicht möglich wäre, da es viel mehr Klein- als Großbetriebe in der<br />

(westdeutschen) Wirtschaft gibt.<br />

Die Informationen auf der Betriebsebene können aufgrund des besonderen Stichprobendesigns<br />

des IAB-Betriebspanels mit Angaben der Sozialversicherungsträger zu Beschäftigten<br />

in den LIAB-Daten verknüpft werden. Für jede sozialversicherungspflichtig beschäftigte Person<br />

sind in den befragten Betrieben Informationen über den Bruttolohn, die Beschäftigungsdauer<br />

und einiges mehr verfügbar. Die Aggregation dieser Einzelwerte auf die Betriebsebene<br />

leistet demnach die Abbildung der Möglichkeitsräume der Beschäftigten. Das IAB-<br />

Betriebspanel bzw. die LIAB-Daten stehen über das Forschungsdatenzentrums der Bundesagentur<br />

für Arbeit im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (FDZ-IAB) der Wissenschaft<br />

für Auswertungen zur Verfügung. Auf den Webseiten des FDZ-IAB befinden sich umfangreiche<br />

Dokumentationen zum Aufbau und zur Anwendung der LIAB-Daten 8 . Die Analysen<br />

in diesem Beitrag basieren auf den westdeutschen LIAB-Daten der ersten Version des<br />

LIAB-Querschnittmodells für das Jahr 2004 9 . Die Beschränkung auf ein Jahr hat zur Folge,<br />

dass Veränderungen der Betriebstypen über die Zeit auf der Aggregat- und Betriebsebene<br />

nicht untersucht werden. Dies würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen und bleibt späteren<br />

Analysen vorbehalten. Die Gründe hierfür werden im Forschungsausblick angesprochen<br />

und sind hauptsächlich dem komplexen Untersuchungsdesign geschuldet.<br />

Die am Ende des zweiten Abschnitts angesprochenen Einzelaspekte der drei sozioökonomischen<br />

Wirkungsdimensionen von Betrieben werden mit den LIAB-Daten operationalisiert und<br />

gehen dann zunächst in eine Faktorenanalyse ein, um die relevanten Facetten einer jeden<br />

Dimension zu bestimmen. Da Faktoren- und Clusteranalysen auf der Messung n-dimensionaler<br />

räumlicher Distanzen basieren, wurde bei der Konstruktion der Variablen – trotz späterer<br />

z-Standardisierung – bereits im Vorfeld auf ein möglichst einheitliches Wertespektrum<br />

geachtet. Die meisten typisierenden Variablen sind Anteile und haben einen Wertebereich von<br />

[100;0]. Um die Lohnangaben möglichst kompatibel zu machen, wurden für die Durchschnittslöhne<br />

Tageslohnsummen verwendet, während der Lohnänderung monatliche Werte<br />

zugrunde liegen. Damit bewegen sich beide Variablen in etwa im Werteintervall der betrieblichen<br />

Anteilswerte. Alle Variablen gehen anschließend z-standardisiert (Mittelwert eins;<br />

Standardabweichung null) in die Faktoren- und Clusteranalysen ein, werden aber unstandardisiert,<br />

also in ihrer ursprünglichen Form, in der Typisierung ausgewiesen. Die Ausweisung und<br />

Interpretation der Ergebnisse erfolgt ausschließlich auf der Betriebsebene 10 . Bei der Arbeit<br />

mit IAB-Daten sind Setzungen vorzunehmen, die im Anhang A 1 zusammengestellt sind. Die<br />

8 Die LIAB-Daten beschreiben beispielsweise <strong>Alda</strong> et. al. (2006). Eine eher technische Dokumentation der<br />

LIAB-Daten ist <strong>Alda</strong> (2005), <strong>Alda</strong>/ Herrlinger (2005) sowie Jacobebbinghaus/ <strong>Alda</strong> (2007) zu entnehmen.<br />

9 Die Ergebnisse für eine Typisierung der ostdeutschen Betriebslandschaft werden zu einem späteren Zeitpunkt<br />

auf der Webpage www.soeb.de (Kapitel 16) eingestellt.<br />

10 Bei der Ausweisung betrieblicher Anteilswerte gibt es Größenklasseneffekte. Jeder Betrieb hat ein Gewicht<br />

von eins, egal ob er zehn oder tausend Beschäftigte hat. Demnach hat eine Person bei einer beliebigen<br />

Anteilsbildung in dem einen Betrieb ein Gewicht von zehn Prozent, im anderen nur von einem Prozent.<br />

Wenn sich also Merkmale wie etwa Niedriglohnbeschäftigung insbesondere in kleineren Betrieben<br />

beobachten lassen, bekommen sie bei der Mittelwertausweisung ein viel größeres Gewicht, als wenn sich<br />

bestimmte Charakteristika von Beschäftigten in Großbetrieben konzentrieren.

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