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Holger Alda - SOFI

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am besten Verdienenden verlassen mit extrem hohen Austrittsraten diesen Betriebstyp, aber<br />

auch alle anderen Beschäftigtengruppen sind in größerem Ausmaß von Personalfluktuation<br />

tangiert und/oder haben Lohneinbußen hinnehmen müssen. Die Personalfluktuation ist groß,<br />

obwohl der Betriebstyp über relativ viele mittlere und hohe Qualifikationen verfügt. Die<br />

betrieblichen Austrittsraten übersteigen bei weitem die Eintrittsraten.<br />

Dagegen hat die Dynamik beim Aufsteiger-Betriebstyp (Typ IIb) eher positive Auswirkungen<br />

auf die Beschäftigten, zumindest für die mit den „richtigen“ Qualifikationen. Der Betriebstyp<br />

betreibt in nennenswertem Umfang ein Upgrading der Belegschaft und ist bereit, viel Geld für<br />

bestbezahlte Arbeitskräfte auszugeben. In einem weniger großen Umfang gibt es Hinweise,<br />

dass auch der Umfang der schlecht bezahlten Jobs wächst, was zu dem insgesamt eher durchschnittlichen<br />

Lohnniveau mit einer breiten innerbetrieblichen Lohnspreizung führt. Der<br />

Betriebstyp betreibt eine hochgradige Spezialisierung zu aufeinander abgestimmten Produktionsprozessen<br />

auf verschiedenen Anforderungsstufen. Die Anzahl der eingesetzten Berufsbilder<br />

ist die geringste von allen Betriebstypen, obwohl nahezu alle Qualifikationsstufen in<br />

diesem Betriebstyp vertreten sind. Die im Betrieb Verbleibenden schneiden in Bezug auf die<br />

Lohnänderung zum Vorjahr mit am besten ab, was für alle Beschäftigten auf allen Qualifikationsstufen<br />

gleichermaßen gilt. Neue und alte Mitarbeiter sind zu etwa je gleichen Teilen in<br />

Betrieben dieses Typs vertreten.<br />

Gruppe III: Betriebe aus dem Niedriglohnsegment sind – neben ihren niedrigen Löhnen<br />

und Gehältern – an hohen Mobilitätsraten und geringen Betriebszugehörigkeitsdauern identifizierbar.<br />

Dies geht einher mit hohen Anteilen un- und angelernter Tätigkeiten, in einem<br />

Betriebstyp wird besonders häufig befristete und sonstige Beschäftigung (Aushilfen, Praktikanten<br />

etc.) eingesetzt. Ein Lohnbonus aufgrund von Weiterqualifizierung wird selten gezahlt.<br />

Die Gruppe umfasst drei Betriebstypen.<br />

Die Namensgebung für den Betriebstyp „Schwarze Schafe“ (Typ IIIa) begründet sich dadurch,<br />

dass er vieles von dem repräsentiert, was derzeit unter den negativen Externalitäten für<br />

die Beschäftigten aufgrund der Veränderungen des Arbeitsmarktes diskutiert wird, etwa Hire<br />

and Fire und dementsprechend hohe Fluktuationsraten bei gleichzeitigem Wachstum der<br />

Niedriglohnbeschäftigung. Befristete Beschäftigung konzentriert sich in diesem Betriebstyp<br />

und auch der Anteil sonstiger Beschäftigter (Geringfügige, Aushilfen, Praktikanten) ist<br />

besonders hoch. Wer in diesem Betriebstyp länger als ein Jahr bleibt, hat bei geringem Verdienst<br />

auch noch ungewöhnlich hohe Lohneinbußen hinnehmen müssen. Betriebe dieses Typs<br />

haben aber auch einen kleinen Teil relativ gut qualifizierter Arbeitskräfte, die besser bezahlt<br />

werden. Dennoch ist der durchschnittliche Verdienst im Typ IIIa der geringste von allen. Der<br />

Betriebstyp operiert mit einem durchschnittlichen Kernbelegschaftsanteil von nur etwa 15<br />

Prozent.<br />

Die Fluktuationsraten im Betriebstyp Malocherbetriebe 20 (Typ IIIb) sind ebenfalls hoch, aber<br />

deutlich geringer als im Typ IIIa. Un- und angelernte Arbeitskräfte sowie Aushilfen prägen<br />

20 Malocher bezeichnen insbesondere körperlich hart arbeitende Personen bei relativ geringen beruflichen<br />

Anforderungsprofilen („Jedermannstätigkeiten“), für die in der Regel keine Berufsausbildung benötigt wird.

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