Holger Alda - SOFI
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sondere im hohen Wertebereich nehmen gleichzeitig die Auftrittswahrscheinlichkeiten des<br />
traditionellen und des Niedriglohnsegments exponentiell ab. Deutlich wird auch der nichtlineare<br />
Effekt 37 des E-Learning, im traditionellen Segment kann er sogar das Vorzeichen wechseln.<br />
Bei Elite-Betrieben ist es sogar so, dass ihre Existenz erst ab einer Investitionssumme<br />
von etwa 3000,- Euro jährlich (=exp(8)) das MNLM überhaupt die bescheidene Existenz<br />
(etwa ein Promille) von Elite-Betriebe vorhersagt. Mit der Höhe der Investitionssumme steigen<br />
dann die vorhergesagten Anteile der Elite-Betriebe exponentiell an, wobei das E-Learning<br />
mit zunehmenden IuK-Investitionen einen größer werdenden Einfluss auf die vermehrte<br />
Beobachtung dieses Betriebstypus hat. Der Effekt dieser Form der informellen Weiterbildung<br />
verstärkt sich also im Hochlohnsegment mit der Höhe der betrieblich getätigten Investitionen<br />
in IuK-Technologie.<br />
Je mehr die Betriebe in IuK-Technologie investieren, umso weniger Niedriglohnbetriebe wird<br />
es in (West-)Deutschland geben. Im Umkehrschluss investiert das Niedriglohnsegment also<br />
nur sehr wenig in IuK-Technologie. Im traditionellen Segment wird im Zusammenhang mit<br />
dem E-Learning ein kurvilinearer Zusammenhang mit Wechsel des Vorzeichens prognostiziert.<br />
Bis zu einer Investitionssumme in IuK-Technologie von etwa 5,4 Mio. Euro<br />
(=exp(15,5)) sinken die vorhergesagten Anteile traditionell strukturierter Betriebe langsam,<br />
bei höheren Investitionssummen ist die Abnahme der Anteile exponentiell geformt. Mit E-<br />
Learning sagt das MNLM etwa zehn Prozent mehr Betriebe mit traditionell-fordistischen<br />
Strukturen voraus, sofern Betriebe gar nicht in IuK investieren. Mit steigenden Investitionen<br />
nimmt der positive E-Learning-Effekt ab, bei einer Investitionssumme von etwa 5 Mio. Euro<br />
ist er gleich null. Bei noch höheren Investitionssummen sinken die vorhergesagten Anteile an<br />
traditionell-fordistisch strukturierten Betrieben bei der Existenz eines E-Learning-Angebotes<br />
wieder. Darin dürfte sich der Effekt der in diesem Bereich der IuK-Investitionenen dominierenden<br />
Hochlohnsegments widerspiegeln.<br />
Das Ergebnis für das E-Learning in Verbindung mit den betrieblichen Investitionen in IuK-<br />
Technologie ist für die analysierten Betriebstypen differenziert zu bewerten. E-Learning wird<br />
beispielsweise als ein die betriebliche Berufsausbildung förderndes Instrument angesehen<br />
(Degen, 2002: 3), weil mit einem relativ geringen finanziellen Aufwand standardisierte E-<br />
Learning-Module erstellt werden können, die sich in der Berufsausbildung erfolgreich einsetzen<br />
lassen. Dies wird für das traditionelle Segment aufgrund der starken Orientierung an den<br />
Facharbeiter-Profilen und der Bedeutung der betrieblichen Berufsausbildung eine gewisse<br />
Rolle spielen. Darüber hinaus gibt es Gründe, warum E-Learning generell ein für Fachkräfte<br />
geeignetes Lerninstrument darstellt (ebd.). Wie das Ergebnis für die Elite-Betriebe zeigt, ist<br />
das an eine entsprechend gute und das heißt wohl oft auch teure Infrastruktur an IuK-Technologie<br />
gebunden. Der E-Learning-Effekt wird umso größer, je mehr die Betriebe in IuK-<br />
Technologie investieren, d.h. E-Learning ist der Ausdruck einer technikgetriebenen Entwicklung<br />
und somit Voraussetzung für ein lebenslanges und selbst gesteuertes Lernen (Härtel et<br />
al., 2002: 12). Allerdings dürfte E-Learning am Arbeitsplatz an die Existenz oder Bereitstel-<br />
37 Die diskrete Veränderung des Merkmals E-Learning hat also an verschiedenen Stellen der Funktion einen<br />
unterschiedlich großen Effekt auf die Odds der einzelnen Typen in den jeweiligen Segmenten, was in den<br />
Anhangsabbildungen noch deutlicher zum Vorschein kommt.