SANIEREN UND SPAREN - Sparkassenzeitung
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FINANZGRUPPE<br />
IMMOBILIEN – GASTBEITRAG<br />
Keine Angst vor<br />
leeren Flächen<br />
Ungenutzter Raum kostet Geld. Peter Becker und<br />
Rainer Triebwasser von der Sparkasse Holstein<br />
erklären, worauf es bei der Flächenreduzierung<br />
ankommt.<br />
Beim Aufräumen kommt viel zum<br />
Vorschein, das bares Geld wert ist.<br />
So ging es der Sparkasse Holstein, als<br />
sie ihren Gesamtbestand an Immobilien<br />
sichtete. Von derzeit noch 91 Objekten<br />
befinden sich 56 im Eigentum. Bei der<br />
Aktivierung dieses an sich gebundenen<br />
Kapitals sammelte das Institut positive<br />
Erfahrungen: In nur vier Jahren wurden<br />
Attraktivität und Flexibilität vieler Standorte<br />
gesteigert und die Ertragssituation<br />
um insgesamt etwa zwei Mio. Euro jährlich<br />
entlastet.<br />
Mit den Anforderungen an das Bankgeschäft<br />
wandeln sich auch die räumlichen<br />
Rahmenbedingungen. Bereits bei<br />
der Umstellung auf das Vertriebskonzept<br />
2010 hat die Sparkasse Holstein<br />
Vertriebseinheiten an verschiedenen<br />
Standorten gebündelt. Die Produktion –<br />
insbesondere Kredite und Marktservice<br />
– wurde zentralisiert, Filialen wurden zusammengelegt,<br />
bis sie eine angemessene<br />
Mindestgröße erreichten. Heute hat das<br />
Institut bei einem Bilanzvolumen von<br />
5,3 Mrd. Euro 35 personenbesetzte und<br />
35 SB-Filialen.<br />
Während Vertriebskraft und Effizienz<br />
gesteigert wurden, verringerte sich die<br />
Anzahl der Beschäftigten. Die Folge waren<br />
leerstehende Flächen in den einzelnen<br />
Filialstandorten, während der Platz<br />
in den Hauptstellen nicht ausreichte, um<br />
alle Zentralfunktionen aufzunehmen.<br />
Es lag auf der Hand, die Nutzung der eigenen<br />
Immobilien auf den Prüfstand zu<br />
stellen. Schließlich bilden die Kosten<br />
für die eigenen Immobilien zusammen<br />
mit den IT-Kosten den Löwenanteil an<br />
den Sachkosten. Ende 2006 bündelte die<br />
Sparkasse Holstein alle Tätigkeiten rund<br />
um die eigenen Immobilien in einem<br />
eigen ständigen Bereich. Ziel war es, sowohl<br />
die wirtschaftliche Effizienz als<br />
auch die Qualität innerhalb des eigenen<br />
Immobilienbestands zu steigern.<br />
Das Potenzial war erheblich: Pro Mitarbeiter<br />
verfügte die Sparkasse Holstein<br />
über etwa 60 Quadratmeter eigengenutzter<br />
Fläche. Das ist das Doppelte dessen,<br />
was die Sparkasse Holstein idealerweise<br />
benötigt. Ziel ist es, im Durchschnitt<br />
pro Vertriebsmitarbeiter – umgerechnet<br />
auf Vollbeschäftigte – 35 Quadratmeter<br />
und pro weiterem Mitarbeiter 25 Quadratmeter<br />
vorzuhalten.<br />
Gar nicht ist besser als nachhaltig<br />
Die Reduzierung der sparkassenspezifisch<br />
genutzten Flächen ist dabei kein<br />
Selbstzweck, denn jede Fläche verursacht<br />
Kosten für laufende Instandhaltung,<br />
Beleuchtung, Heizung, Reinigung<br />
und öffentliche Abgaben. Es wird viel geschrieben<br />
über nachhaltige Bewirtschaftung,<br />
Einsatz regenerativer Energien und<br />
ähnliche Dinge – eine Fläche gar nicht<br />
Immobilienworkshop: Dritte Staffel steht vor dem Start<br />
Viele Sparkassen verfügen bereits über ein<br />
Ressourcenmanagement mit konsequenter<br />
Ausrichtung auf optimierte Verbrauchskennzahlen<br />
und zeitgemäßes Flächenmanagement.<br />
Zahlreiche Institute haben hier aber noch<br />
Handlungsbedarf. Ein Weg, die Immobilien-<br />
Infrastruktur nachhaltig zu optimieren, ist<br />
die Umsetzung von „Management eigener<br />
Immobilien“ im Workshop-Rollout. Bislang<br />
nahmen in zwei Staffeln insgesamt 29 Institute<br />
an dem Workshop teil. Neben der Sparkasse<br />
Holstein, die insbesondere ihre Expertise im<br />
Asset-Management weitergab, übernahmen<br />
die Kasseler Sparkasse, die Sparkasse Koblenz,<br />
die Sparkasse Herford und die Kreissparkasse<br />
Saarpfalz als Best-Practice-Sparkassen<br />
die Patenschaft für den Rollout und standen<br />
den Projektsparkassen mit Rat und Tat zur<br />
Seite. Die beachtlichen Projektergebnisse der<br />
einzelnen Häuser zeigen den Bedarf für eine<br />
Fortführung dieses Formats auf. Der Deutsche<br />
Sparkassen- und Giro verband bietet daher<br />
aktuell eine dritte Staffel mit Start am 14. Februar<br />
2012 in Berlin an. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter<br />
www.umsetzungsbaukasten.de.<br />
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