30.08.2014 Aufrufe

Dissertation Endversion - Universität zu Lübeck

Dissertation Endversion - Universität zu Lübeck

Dissertation Endversion - Universität zu Lübeck

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Während der Operation kann so die Lage der neuen Ohrmuschel intraoperativ exakt<br />

bestimmt werden. Zusätzlich wird noch eine kleinere Schablone für die Herstellung des<br />

Knorpelgerüstes vorbereitet.<br />

Das Knorpelgerüst wird aus dem knorpeligen Anteil der 6., 7. und 8. Rippe der<br />

ipsilateralen Thoraxseite hergestellt. Gegebenenfalls kann auch die 9. Rippe<br />

hin<strong>zu</strong>genommen werden, <strong>zu</strong>m Beispiel bei großen Ohren. Zur Rippenknorpelentnahme ist<br />

eine minimale Schnittführung von ca. 4 bis 5 cm über dem Rippenbogen ausreichend,<br />

wenn eine ausreichend große subkutane Tasche präpariert wird. Die 8. und 9. Rippe<br />

werden einzeln an der Knorpel-Knochen-Grenze abgelöst, 6. und 7. Rippe hingegen<br />

werden als gemeinsame Platte gehoben (Weerda, 2004; Katzbach et al., 2006b; Weerda<br />

2007). Um das Risiko der Pleuraverlet<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> senken, verbleibt das pleuraseitige<br />

Perichondrium in situ. Unter kurzer Erhöhung des Beatmungsdruckes bei der so genannten<br />

Wasserprobe sind Pleuralecks durch Blasenbildung erkennbar.<br />

Für den zweiten Teil der operativen Rekonstruktion wird ein vorgeformter Knorpelkeil<br />

subkutan im Thoraxbereich deponiert. Während der Rippenknorpelentnahme wird die<br />

<strong>zu</strong>künftige Ohrregion für die Implantation des Knorpelgerüstes vom zweiten OP-Team<br />

vorbereitet. Dafür werden rudimentäre Knorpelanteile entfernt und eine Hauttasche mit<br />

gleichmäßiger Dicke <strong>zu</strong>r Aufnahme des vorgefertigten Gerüstes gebildet. Dann wird das<br />

Ohrmuschelgerüst angefertigt. Dieser Vorgang variiert bezüglich der individuellen Form<br />

des gesunden Ohres. Die Gerüstgrundplatte besteht in Anlehnung an die von Nagata und<br />

Firmin (Nagata, 1993 und 1994; Firmin 1998b) beschriebene und von Weerda (Weerda,<br />

2004) modifizierte Technik aus dem synchondrotisch verbundenen Knorpelkomplex der 6.<br />

und 7. Rippe.<br />

Abbildung 4 Thorakaler Hautschnitt mit entnommener Knorpelplatte der 6. und 7. Rippe.<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!