Dissertation Endversion - Universität zu Lübeck
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ist weder bei der Anwendung des GesamtFSKN oder des KurzFSKN gegeben, da hier<br />
keine Kinder unter dem 12. Lebensjahr mit einbezogen sind.<br />
Zum Vergleich wurde der KurzFSKN auch <strong>zu</strong>r Messung der Ergebnis<strong>zu</strong>friedenheit nach<br />
anderen operativen Behandlungen verwendet. Zur prospektiven psychosozialen<br />
Leistungseinschät<strong>zu</strong>ng bei Patienten mit Nasendeformitäten wurde der KurzFSKN <strong>zu</strong>m<br />
Beispiel benutzt, da er in der hier vorliegenden Arbeit eine klinische Verbesserung<br />
abbilden konnte. Die enttäuschende Veränderungssensitivität machte den KurzFSKN<br />
jedoch für Patienten mit Nasendeformitäten nicht tauglich (Steffen et al, 2011a). Die<br />
Gründe für die nicht repräsentative Anwendbarkeit des KurzFSKN bei Nasendeformitäten<br />
bleiben spekulativ, jedoch zeigt das enttäuschende Ergebnis dieser Studie, wie schwierig<br />
die Ergebnis<strong>zu</strong>friedenheit nach plastisch-rekonstruktiven Operationen ab<strong>zu</strong>schätzen ist.<br />
Testinstrumente <strong>zu</strong>r Messung der Lebensqualität werden sehr vielfältig benutzt. In Korea<br />
wurde 2010 eine Arbeit veröffentlicht, die über einen Zusammenhang zwischen<br />
Gesichtsfehlbildungen und Depressionen bei Patienten berichtet, welche ihre Anomalität<br />
<strong>zu</strong> verdecken versuchen (Lim et al., 2010). Die Lebensqualität dieser Studienteilnehmer<br />
wurde mit Hilfe des WHO-Fragebogens <strong>zu</strong>r gesundheitsbezogenen Lebensqualität in<br />
seiner Kurzversion mit ordinal skalierten 26 Items (WHOQOL-BREF) gemessen (Lim et<br />
al., 2010). Dieses Messinstrument ist ein allgemeines Testinstrument und befasst sich mit<br />
folgenden vier Dimensionen: Körperliche Gesundheit, psychische Gesundheit, soziale<br />
Beziehungen und das persönliche Umfeld. Das Ergebnis dieser Untersuchung sagt aus,<br />
dass das Verdecken einer Gesichtfehlbildung signifikant mit Depressionen oder einer<br />
verminderten Lebensqualität assoziiert ist. Interessanterweise verursacht eine<br />
Gesichtsfehlbildung allein keine depressiven Verstimmungen (Lim et al, 2010). Da dieses<br />
Instrument jedoch krankheitsübergreifend ist, war es für die hier vorliegende Arbeit nicht<br />
verwendbar.<br />
Zwei Beispiele für ein spezifisches Testinstrument sind das „Quality of Life Instrument –<br />
Craniofacial Surgery“ (QOL-CS) (Edwards et al., 2005), sowie das „Youth Quality of Life<br />
Instrument – Facial Differences“ (YQOL-FD) (Edwards et al., 2005; Patrick et al., 2007).<br />
Diese US-amerikanischen Fragebögen wurden <strong>zu</strong>r Messung der Lebensqualität bei<br />
Patienten in einem Alter zwischen elf und achtzehn Jahren entwickelt und sind auf die<br />
Kopf-Hals-Chirurgie <strong>zu</strong>geschnitten. In beiden Testinstrumenten interviewte ein<br />
Expertenteam Jugendliche mit einem breiten Spektrum an angeborenen craniofacialen<br />
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