Dissertation Endversion - Universität zu Lübeck
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Abbildung 6 Ohrmuschel nach Abschluss des 1. Rekonstruktionsschrittes<br />
Nach einer Einheilungsphase von drei bis vier Monaten wird im zweiten Operations-<br />
Schritt die Ohrmuschel vom Untergrund abgehoben, um den retroaurikulären Sulcus <strong>zu</strong><br />
bilden. Nun wird die Helix bis auf die oberflächliche Temporalisfaszie umschnitten, das<br />
Gerüst auf diesem Niveau bis <strong>zu</strong>m Cavum mobilisiert und die Helixkante ausgedünnt.<br />
Der in der vorherigen Operation subkutan deponierte, vorgeformte Rippenknorpel dient<br />
<strong>zu</strong>m Schnitzen des ca. 4 cm langen Knorpelschiffchens. Korrekturen von Position und<br />
Winkel der Ohrmuschel können <strong>zu</strong>letzt während dieses Schrittes erfolgen.<br />
Ziel der Rekonstruktion des retroaurikulären Sulcus ist eine vitale Deckung des<br />
eingestellten Knorpels und der Ohrmuschelrückfläche, welche auch als Empfängerstelle<br />
für das Hauttransplantat dient. Für diesen Schritt gibt es verschiedene Techniken. Es eignet<br />
sich der axiale temporale Faszienlappen oder der Galea-Faszien-Muskellappen.<br />
Wenn die Bindegewebsschicht auf der Rückfläche nach dem Abheben des Gerüstes <strong>zu</strong>r<br />
Ernährung ausreicht, wird der Galea-Faszien-Muskellappen umschnitten, auf den<br />
eingestellten Knorpelkeil geschlagen und fixiert, sodass auf den axialen Lappen verzichtet<br />
werden kann. Um diesen Lappen in einer geeigneten Größe freilegen <strong>zu</strong> können, wird<br />
dieser durch eine Z- förmige Inzision entlang des Gefäßverlaufes der A. temporalis<br />
superficialis angehoben, wonach die Präparation dann direkt unterhalb der Haarbulbi<br />
erfolgt (Katzbach et al., 2006b). Die gesamte Rückfläche von Gerüst und Knorpelkeil ist<br />
durch den entstandenen Lappen <strong>zu</strong> bedecken. Man muss darauf achten, dass durch das<br />
Einnähen des Lappens eine spannungsfreie Adaptation ohne Torquierung des Gefäßstieles<br />
entsteht.<br />
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