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Dissertation Endversion - Universität zu Lübeck

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I Einleitung<br />

1.1 Problemdarstellung und Ziel der Arbeit<br />

Die Bedeutung der Ohrmuschel für den Menschen liegt ganz wesentlich in der Ästhetik, da<br />

das Gesicht die persönlichste „Visitenkarte“ des Menschen ist. Ein Verlust der Ohrmuschel<br />

oder eine Fehlbildung ist für die Ästhetik des Gesichtes ein einschneidendes Erlebnis,<br />

welches das Selbstbild des Patienten erheblich beeinflussen kann. Besonders im<br />

Kindesalter können dadurch Scham und Minderwertigkeitsgefühle ausgelöst werden.<br />

Die Mikrotie ist eine Form der Ohrmuscheldysplasie. Diese lässt sich in drei Grade<br />

einteilen (Weerda, 2004)<br />

• Bei der Dysplasie Grad 1 sind die meisten anatomischen Strukturen der<br />

Ohrmuschel vorhanden. Ein Beispiel hierfür sind abstehende Ohren, sowie das<br />

Tassenohr I° und II°. Zur Korrektur sind Transplantate nur in Ausnahmefällen<br />

notwendig, lediglich das vorhandene Gewebe ist um<strong>zu</strong>formen.<br />

• Als eine Dysplasie Grad 2 bezeichnet man z. B. das Tassenohr Typ III, bei der nur<br />

einige Strukturen der normalen Ohrmuschel vorhanden sind. Hier sind Hautund/oder<br />

Knorpeltransplantate erforderlich, um eine Teilrekonstruktion<br />

durch<strong>zu</strong>führen.<br />

• Bei der Dysplasie Grad 3 sind normale Ohrmuschelstrukturen praktisch nicht<br />

vorhanden. Hier<strong>zu</strong> gehören die Anotie und Mikrotie III. Grades. Es existiert<br />

lediglich ein Rudiment. Eine Komplettrekonstruktion erfordert ein Grundgerüst,<br />

<strong>zu</strong>meist aus Rippenknorpel, und Hauttransplantate.<br />

Eine höhergradige Mikrotie ist als isolierte Fehlbildung relativ selten und tritt in der<br />

westlichen Bevölkerung in 0,76 – 2,35 Fällen pro 10.000 Geburten auf (Weerda, 2004).<br />

Seit den 1980er-Jahren wird an der HNO-Klinik in <strong>Lübeck</strong> die Rekonstruktion von<br />

angeborenen oder erworbenen Fehlbildungen der Ohrmuschel durchgeführt. Die<br />

Motivation <strong>zu</strong>m Ohrmuschelaufbau besteht hauptsächlich aus der Un<strong>zu</strong>friedenheit mit dem<br />

eigenen Aussehen. Schon im Kindesalter fallen die Betroffenen durch ihre Andersartigkeit<br />

auf, wodurch Minderwertigkeitsgefühle ausgelöst werden, so dass der Wunsch nach einem<br />

normalen Aussehen frühzeitig besteht. Die jungen Patienten mögen aufgrund ihrer<br />

Fehlbildung nicht mehr herausstechen und neugierigen Blicken standhalten; das<br />

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