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Dissertation Endversion - Universität zu Lübeck

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Um die Bedeutung der Thoraxnarbe und des gesamten Krankenhausaufenthaltes als<br />

Ablehnungsgrund für eine Operation mit autologem Rippenknorpel <strong>zu</strong> evaluieren,<br />

verglichen wir bestimmte Fragen aus dem Zusatzfragebogen aller Studiengruppen<br />

miteinander. Weder die Teilnehmer der retrospektiven Gruppe noch die Patienten, welche<br />

die Operation ablehnten unterschieden sich hinsichtlich der Frage, ob sie die Thoraxnarbe<br />

als sehr belastend empfanden. Beide Patientengruppen fühlten sich zwar durch die Narbe<br />

gestört, jedoch steht sie nicht als Ablehnungsgrund der Ohrmuschelrekonstruktion im<br />

Vordergrund. In der prospektiven Studiengruppe spielte die Thoraxnarbe eine noch<br />

geringere Rolle als Störfaktor. Im Gegensatz da<strong>zu</strong> ist zwischen den drei Studiengruppen<br />

hinsichtlich der Frage, in wie weit der Krankenhausaufenthalt als belastend empfunden<br />

wird, eine deutliche Diskrepanz <strong>zu</strong> erkennen. Mit 77 % litten die Mikrotiepatienten ohne<br />

Rekonstruktionswunsch unter sehr großer Angst vor dem Krankenhausaufenthalt. Dies ist<br />

wahrscheinlich ein wichtiger Grund gewesen, die Rekonstruktion ab<strong>zu</strong>lehnen. In der<br />

prospektiven Studiengruppe zeigte sich eine deutlich geringere Belastung hinsichtlich des<br />

Krankenhausaufenthaltes. Hier waren vor allem die Frauen besorgt. Mit etwa einem<br />

Fünftel positiver Nennungen fühlten sich die Patienten des retrospektiven Studienarmes am<br />

wenigsten durch einen Krankenhausaufenthalt gestört. Zwar muss das Ergebnis der<br />

retrospektiven Teilnehmer auf Grund der möglichen Verzerrung von Erinnerungen kritisch<br />

betrachtet werden, jedoch zeigt sich damit in dieser und in der prospektiven Studiengruppe,<br />

dass ein Krankenhausaufenthalt als eine kurzfristige Beeinträchtigung akzeptiert wird, um<br />

langfristig ein schöneres kosmetisches Ergebnis <strong>zu</strong> erlangen. Diese Akzeptanz bei<br />

operierten Studienteilnehmern ist sehr wichtig und bei der Auswahl einer<br />

Rekonstruktionsmethode <strong>zu</strong> berücksichtigen.<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ng und das Hauptkriterium für die Ohrrekonstruktion mit autologem<br />

Rippenknorpel ist jedoch die mögliche Mobilisierung des temporoparietalen<br />

Faszienlappens <strong>zu</strong>r Deckung der Ohrmuschelrückfläche (Katzbach et al., 2006a). Da diese<br />

Operationsmethode wie in der Einleitung beschrieben in drei Schritten verläuft, sind die<br />

anästhesiologischen Risikofaktoren der Patienten <strong>zu</strong> beachten. Auch bei Patienten, bei<br />

denen die Verwendung des temporoparietalen Faszienlappens aufgrund von Tumoren,<br />

Verlet<strong>zu</strong>ngen oder ausgedehnten Narben nach Voroperationen nicht mehr möglich ist, ist<br />

eine epithetischen Versorgung vor<strong>zu</strong>ziehen.<br />

Für die Fixierung der Epithese werden Metallimplantate in den Knochen unter der späteren<br />

Anthelix implantiert, welche mit einem Stift die Haut überragen. Mit Hilfe eines<br />

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