Tagungs- bericht - Sparkassenverband Baden-Württemberg
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Städte schaffen<br />
dem Handel Raum<br />
Ich begrüße Sie alle ganz herzlich. Schön,<br />
dass ich hier sprechen darf über die Rolle<br />
der Städte.<br />
Der Titel meines Vortrags lautet „Städte<br />
schaffen dem Handel Raum“ und es<br />
hat wirklich Freude gemacht, sich mit<br />
diesem Thema ein bisschen intensiver<br />
zu beschäftigen, weil tatsächlich Handel<br />
und Stadt geschichtlich schon sehr, sehr<br />
eng zusammengehören und manchmal<br />
gerät es ein wenig aus dem Blickwinkel,<br />
dass das eine ganz enge Verbindung ist,<br />
die über Jahrhunderte andauert und ich<br />
bedanke mich für diese Möglichkeit, sich<br />
auch selber über so ein Thema Gedanken<br />
machen zu können aus diesem Anlass.<br />
14<br />
Gliederung<br />
• Stadt und Handel sind historisch<br />
gewachsen untrennbar verbunden<br />
• Markt und Handel machen die Stadt zur<br />
Stadt<br />
• Die Stadt schafft dem Handel Raum<br />
Ich <strong>bericht</strong>e natürlich – ich hoffe, dass<br />
Sie Verständnis dafür haben – auch über<br />
einige Beispiele aus Heidelberg, und<br />
möchte meinen Vortrag gliedern in drei<br />
Bereiche:<br />
Einmal dass Stadt und Handel historisch<br />
gewachsen untrennbar miteinander<br />
verbunden sind, und dann dass Markt<br />
und Handel erst die Stadt wirklich zur<br />
Stadt machen und dass dann die Städte<br />
diesem Handel auch tatsächlich Raum<br />
schaffen.<br />
Wie haben Märkte in der Vergangenheit<br />
die Stadtentwicklung beeinflusst?<br />
Es gibt ein wunderbares Zitat aus Freiburg<br />
aus dem Jahre 1218. Da heißt es<br />
im Freiburger Stadtrudel, dem Vorgänger<br />
der Freiburger Verfassung von 1218:<br />
„Wer aber über Jahr und Tag in der Stadt<br />
gewohnt hat, ohne dass irgendein Herr<br />
ihn als seinen Leibeigenen gefordert<br />
hat, der genießt von da an sicher die<br />
Freiheit“. Das haben die Freiburger<br />
niedergeschrieben, weil sie Sorge<br />
hatten, dass die Rechte, die sie sich bei<br />
den Zähringern erworben haben, beim<br />
Herrscherwechsel an den Graf von Urach<br />
möglicherweise gefährdet werden und<br />
sie wollten ihm sehr deutlich ins Buch<br />
schreiben, dass sie das auch weiterhin so<br />
halten wollen. Die damals entstandenen<br />
Städte waren für die Menschen ersehnte<br />
Orte, wo sie beschützt waren vor unterschiedlicher<br />
Art von Unbill, einmal vor<br />
Feinden natürlich durch die Stadtmauern,<br />
aber auch mit ihren bürgerlichen<br />
Rechten. Sie konnten ihrem Handwerk<br />
und ihrem Gewerbe nachgehen, auch<br />
wenn dann manche unter den starren<br />
oder strengen Regeln dieses Gewerbes<br />
gelitten haben. Aber im Prinzip war das<br />
geschriebenes Recht, das waren Regeln,<br />
die nicht einfach willkürlich durch<br />
irgendeinen Herrscher geändert werden<br />
konnten. Die Menschen waren in den<br />
Städten dadurch sehr viel freier. Dadurch<br />
Beate Weber<br />
Oberbürgermeisterin<br />
der Stadt Heidelberg