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Tagungs- bericht - Sparkassenverband Baden-Württemberg

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zusammengefasst, und das schon vor<br />

vielen, vielen Jahren, als noch niemand<br />

von Globalisierung sprach. Die Vision<br />

von Coca-Cola heißt frei übersetzt: „Nicht<br />

mehr als eine Armlänge bis zur nächsten<br />

Cola und das über die ganze Welt“. „Not<br />

more than a feet to the next cola all over<br />

the world“. Ich will jetzt nicht sagen,<br />

ob Cola gut ist oder schlecht. Aber<br />

jeder Coca-Cola-Mitarbeiter, egal ob in<br />

China, Argentinien, Kanada oder sogar<br />

am Nordpol, versteht, was mit dieser<br />

Vision gemeint ist. Coca-Cola möchte ein<br />

weltumspannendes Netz von Versorgung<br />

mit seinen Getränken sicherstellen. Nicht<br />

mehr als einen Meter, eine Armlänge bis<br />

zur nächsten Coca-Cola. Eine äußerst<br />

einprägsame Formulierung von Anfang<br />

an, die auch heute noch und in Zukunft<br />

ihren Wert hat, weil die Vision wahrscheinlich<br />

nie ganz greifen wird. Dies<br />

zeigt übrigens auch die Langfristigkeit<br />

einer Vision.<br />

Auf die Fragen, was sind wir (= Selbstverständnis),<br />

was wollen wir langfristig<br />

erreichen (= Vision) folgt die Strategie.<br />

Wie verbindet man Selbstverständnis<br />

und Vision mit der Realität? Die Antwort<br />

ist, man erstellt einen Plan, ein Vorgehen<br />

im Sinne einer Weg-Ziel-Beschreibung.<br />

Wie komme ich von A nach B nach C, um<br />

letztlich am Ziel anzukommen. Eine Strategie<br />

muss daher auch immer inhaltliche<br />

Aussagen aufzeigen. Mit welchen Potentialen,<br />

mit welchen Möglichkeiten und<br />

Fähigkeiten habe ich es zu tun? Dabei<br />

dürfen wir nicht aus den Augen verlieren,<br />

dass Strategie auf Langfristigkeit angelegt<br />

sein muss. Aus der Strategie heraus,<br />

ergeben sich dann im nächsten Schritt<br />

die Maßnahmen: Was ist konkret zu tun?<br />

Und hier ist häufig ein Manko festzustellen.<br />

Was nützten glitzernde Strategien<br />

in Hochglanzbroschüren, wenn sie nach<br />

kürzester Zeit wieder in den Schubladen<br />

verschwinden, weil es an Maßnahmen<br />

fehlt, weil sie sich nur in den Köpfen des<br />

Unternehmers finden, aber nicht kommuniziert<br />

werden. Was nicht kommuniziert<br />

wird, kann auch nicht mitgetragen und<br />

schließlich auch nicht praktiziert werden.<br />

Deshalb ist diese Reihenfolge zwingend:<br />

Selbstverständnis, Vision, Strategie und<br />

Maßnahmen. Die Strategieentwicklung,<br />

die Definition des Selbstverständnisses,<br />

das ist alles notwendig. Aber zum Ziel<br />

kommen wir in unseren Häusern nur,<br />

wenn wir auch konkrete Maßnahmen<br />

ergreifen.<br />

3. Zielformulierung<br />

In unserer Gesellschaft, in unseren Unternehmen,<br />

in der Unternehmensführung<br />

und in der Unternehmensforschung über<br />

„Ziele“ zu sprechen, ist immer wieder ein<br />

spannendes Thema. Wir stoßen dabei<br />

stets auf Begriffe wie Zielerreichung,<br />

Zielsetzung, Zieldefinition und ähnliche<br />

mehr. Nun kann man sehr wohl mit<br />

Zielen führen, ohne den Bereich abgearbeitet<br />

haben zu müssen, den ich Ihnen<br />

kurz angerissen habe. So kann ich für<br />

meine Mitarbeiter Ziele definieren, ohne<br />

sie in den Strategieprozess mit einzubinden,<br />

entweder weil ich keine Strategie<br />

habe, oder weil ich sie ganz einfach nicht<br />

kommunizieren will. Das ist möglich.<br />

Ob dieses Verfahren im Ergebnis jedoch<br />

effizient ist, wage ich sehr zu bezweifeln.<br />

Ich bin der festen Überzeugung, dass<br />

Menschen, dass Mitarbeiter, dass Kolleginnen<br />

und Kollegen immer dann ganz<br />

besonders intensiv mitarbeiten, wenn<br />

sie a) die Ziele kennen und b) sie auch<br />

verstanden haben, warum sie für diese<br />

Zielen arbeiten sollen.<br />

Ziele gibt es in Hierarchieform. Ein<br />

Gesamtunternehmen hat ein Gesamtunternehmensziel<br />

und dieses gilt es auf die<br />

entsprechenden Unterorganisationen<br />

(Abteilungen, Gruppen etc.) runterzubrechen.<br />

Ziele können auch unterschiedlich<br />

konkret sein. Sie müssen nur immer auf<br />

die konkrete Situation bezogen sein.<br />

Einfache, messbare Zielgrößen sind<br />

natürlich zu bevorzugen, da sie schnell<br />

und einfach zu kommunizieren und zu<br />

transportieren sind.<br />

Zielgrößen müssen zwar nicht zwingend<br />

messbare naturwissenschaftliche Größen<br />

umfassen, doch vereinfachen sie oftmals<br />

die Situation. Problematisch wird es,<br />

wenn unsinnige Kennzahlen im Raum<br />

stehen, die einfach nicht zielführend<br />

sind. Folgendes Beispiel: Sie nennen<br />

in einem Unternehmen, das stark auf<br />

Kommunikation ausgerichtet ist, eine<br />

Zielgröße wie, „wir wollen unsere Telefonkosten<br />

reduzieren, wir haben zu hohe<br />

Telefonkosten“ und sagen, „wir reduzieren<br />

die Kosten von 100 Tausend Euro<br />

auf 80 Tausend Euro“. Das ist natürlich

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