Tagungs- bericht - Sparkassenverband Baden-Württemberg
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Daher brauchen Sie eine Strategie als<br />
etwas Übergeordnetes, als etwas Langfristiges<br />
und als etwas Abstraktes. Doch<br />
diese Strategie muss auch in der Praxis<br />
konkretisierbar sein. Ich werde mit Ihnen<br />
jetzt einen kurzen Gang durch eine Vielzahl<br />
von Begrifflichkeiten machen, die<br />
alle diesen Strategieprozess umschreiben.<br />
Lassen Sie mich beginnen mit dem<br />
Selbstverständnis. Es mag banal<br />
klingen, doch bevor Sie eine Strategie<br />
entwickeln – und ich meine, ohne diese<br />
kommen Sie heute nicht mehr aus –<br />
müssen Sie auch diesen ersten Schritt<br />
machen, nämlich klären, was Ihr Selbstverständnis<br />
ist. Niemand von Ihnen fängt<br />
bei null an und niemand bewegt sich im<br />
luftleeren Raum. Vielmehr müssen wir<br />
uns nach dem Selbstverständnis unserer<br />
Häuser fragen. Warum existieren wir?<br />
Warum existiere ich mit meinem Unternehmen,<br />
mit meinem Geschäft? Anders<br />
gefragt: Warum braucht mich der Markt?<br />
Warum brauchen mich die Kunden? Was<br />
ist es denn, was ich anbiete? Niemand<br />
ist um seiner selbst willen da. Daher<br />
muss ich etwas anbieten, ich muss etwas<br />
produzieren oder eine Dienstleistung zur<br />
Verfügung stellen, für das es auch einen<br />
Markt gibt. Also warum soll es ein Bekleidungsgeschäft<br />
in XY geben? Warum soll<br />
es eine Dienstleistungsfirma „Schnelles<br />
Essen auf flotten Rädern“ geben? Was<br />
bringe ich dem Markt? Welchen Bedarf<br />
befriedige ich?<br />
Woher kommen wir, wer sind wir?<br />
Dieses Selbstverständnis muss „langfristig<br />
stabil“ sein, was, wie ich vorhin<br />
erwähnte, in vielen Fällen, gerade in der<br />
Großindustrie, leider nicht der Fall ist.<br />
Diese Sinn- und Berechtigungsfrage<br />
sollte man aber nicht nur für sich selbst<br />
beantworten, man muss sie auch dem<br />
Markt, den Kunden, den Marktteilnehmern<br />
kommunizieren können. Die<br />
Existenzberechtigung muss nach außen<br />
wirken und kommuniziert werden und<br />
da gibt es Slogans wie zum Beispiel – ich<br />
zitiere ein Motto der Sparkassen –, „Wir<br />
handeln, damit Sie handeln können“.<br />
Die Frage, warum wir existieren, beantwortet<br />
sich für uns Sparkassen aus dem<br />
öffentlichen Auftrag. Wir sind dafür da,<br />
dass wir in der deutschen Bankenlandschaft<br />
in allen Regionen den Wettbewerb<br />
sicherstellen, dass wir über alle Kunden<br />
und alle Regionen hinweg die Menschen<br />
mit Finanzdienstleistungen versorgen.<br />
Das ist unsere Begründung im Markt.<br />
In der gleichen Weise müssen Sie sich<br />
fragen, warum braucht der Markt meine<br />
Dienstleistung. Warum braucht er meine<br />
Produkte.<br />
Die Frage nach innen: Gibt es ein Selbstverständnis<br />
im Sinne von gemeinsamer<br />
Werthaltung? Wir machen gewisse<br />
Dinge, oder wir machen gewisse Dinge<br />
nicht. Wir haben auch einen bestimmten<br />
Stil, warum wir bestimmte Dinge so<br />
anpacken und nicht anders.<br />
Selbstverständnis<br />
Sinn<br />
des Unternehmens<br />
Warum existieren wir?<br />
2 Dimensionen<br />
langfristig stabil<br />
Kultur<br />
des Unternehmens<br />
Wer sind wir?<br />
Wo kommen wir her?<br />
Folie 2<br />
Ich komme zum nächsten<br />
Begriff: Zukunftsbild oder<br />
Vision. Die erste Frage beim<br />
Selbstverständnis ist, warum<br />
braucht mich der Markt. Die<br />
zweite Frage ist die nach<br />
der Vision. Wie will ich denn<br />
aussehen, wie will ich diese<br />
Leistung, diese Dienstleistung,<br />
dieses Produkt erbringen?<br />
Und hier kann man<br />
sagen, im Gegensatz zum<br />
Selbstverständnis hat das<br />
Zukunftsbild oder die Vision<br />
eher einen Blick nach innen.<br />
Die zweite Frage nach dem Selbstverständnis<br />
richtet sich nach innen: Gibt<br />
es bei mir eine Historie? Muss ich diese<br />
Story neu entwickeln, neu erfinden?<br />
Lassen Sie mich dies an einem sehr<br />
markanten Beispiel verdeutlichen. Das<br />
weltumfassende Unternehmen Coca-Cola<br />
hat seine Vision in einem einzigen Satz