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1954 - Nr. 09 bis 12

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Und noch einmal war der<br />

Sommer verdorben und<br />

verpfusdrl . . .<br />

Man hatte sich nach dem<br />

wetter so müde war. Und ehe,<br />

dem Kalender nach, die Sonne,<br />

die warme, ryeiche Frühjahrssonne<br />

hätte kommen<br />

können, hatten Nässe und<br />

Kälte, Regen und Sturm die<br />

Flerrsehaft, die Dauerherrschaft<br />

wieder an sich gerlssen<br />

. . .<br />

Drossel und Grasmücke, Schwalbe und Laubsänger waren fröstelnd,<br />

matt und durchnäßt hier anqeko r, u,eil sie auf dei weiten Reise immer<br />

gegen den starken Regenstürm<br />

ssen. Und rvie sie da<br />

da waren, iagte der-<br />

in dem Hochiald und<br />

waren, stand das Hochwasser in<br />

selbe nasse Sturm, der sie im Herhst v<br />

auf dem Felde, am Buschrand und in den Dörfern, so, daß es gar keinen<br />

Sinn gehabt hätte, eines ihrer vielen Lieder zu probieren . . .<br />

Der Regen und die Kälte blieben und die Anemonen, die Schlüsselblumen,<br />

diei Veilchen und die Masliebchen kamen gar nicht tlazu, ihre<br />

Blumenköpfe zu öffnen und ihlen frischen Duft au"szustreuen. Von den<br />

hellen Kressen, yon den Dotterblumen. dem Milzkraut und dem Pestwurz<br />

war überhaupt keine Rede gegangen<br />

den Hochwasser<br />

zersch_lag_en und zeüiisen'w<br />

gekommen<br />

wa[, waren Hoöhwasser und Sturm<br />

vergangcn.<br />

Den ganzen Mai über, wo die vielen<br />

soll-enr-wo<br />

die täusend Blumen hätten leuchten dürfen und wo die endlosen Lieder<br />

von der ersten Tagfrühe <strong>bis</strong> in die späte Nacht hinein hätten andauern<br />

müsseu, waren die Feldwege schmierü, *i" in einem regenreichen November,<br />

waren die Hecken iass und diö Graben voll Wassei . . .<br />

Im Juni, im ganzen Juni stieg zwischen zwei Schauern immer derselbe<br />

feuchte Dunst aus den Wäldern -auf. Und wenn die Turmschwalben aus<br />

ihren trockenen<br />

schon wieder neuer, kalter Regen<br />

da . . . Auch i<br />

äben voller Trübwasser. Auch "[m<br />

Juni standeu E<br />

im hohen Wasser aus dem, nur zu<br />

ganz unregelmäßigen Stunden, wenige Motten und Eintagsfliegen yruf-<br />

J1iege1, diö{ch an"dem bleigrauen Hiinmel und an den kalteä, veiregneten<br />

Abenden nicht freuen konnön.<br />

_ _<br />

In Juli und A!:gust war es noch trostloser. Jeder Tag, der von Vogellieder<br />

hätte eingele-itet werden müssen, begann mit dämselben, c*[en<br />

Schauern, das de-m Getier in Flur und Hain äie Lust und die l'reude v-erschlug.<br />

Uncl jeder Tag s<br />

den Nässe. Fr'üh im Au<br />

im August begannen, zu<br />

11,1

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