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1954 - Nr. 09 bis 12

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Viele stopfen Zeitungspapier hinein, Ganz kluge schütten Hafer oder Gerste hinein.<br />

Papier, besser aber Hafer, Gerste ziehen alle Feuchtigkeit heraus. Natürlich dürfen Gcrste<br />

und Hafer nicht monatelanq in den Stiefeln bleiben. Das wäre senau so schlecht. wie<br />

wenn sie nicht ausgetrockn"et worden wären. Das Trocknen ist "unbedingt elforderlich,<br />

wenn einer sich beim Durchwaten mit der Vassertiefe verrechnet hatte. Oder wenn er<br />

ganz dicht am Rand einen fehlen Tritt semacht hatte. Diese innennassen Stiefel ver-<br />

Iangen ihre gute Pflege. Einc nasse Hose tröcknet viel besser aus.<br />

Bei meistens zurückgeschlagenen Schenkelstiefeln lesiert die Falte rasch, Wer diese<br />

Falten beim Veggehen nicht kontrolliert hat, kann erleben, daß es ihm, im Vasser,<br />

auf einmal kalt unrl naß am Bein herunterläuft. So auch der, der viel im Stacheldraht<br />

turnen muß.<br />

Das alles ist nicht besonilers schlimm, wenn man nicht vergißt, zuhorrse einen<br />

Gummistreiferr auf die Schadstelle zu kleben. Vie beim Schlauchflicfen'. .<br />

Gummistiefel haben ein Profil genau wie die Autoreifen. Venn das Profil an den<br />

Autoreifen weg ist, kauft man neue. Venn die Stiefelsohle kein Profil mehr hat, kauft<br />

man auch neue Stibfel. Zumal wenn man an ein Vasser geht, das hohe [J{er und<br />

tiefes Wasser hat.<br />

Viele Angler wissen das noch nicht. Venn sie erstklassige Schwimmer sind, die sich<br />

mit jeder Belastung im tiefen lVasser zurechtfinden könnenf brauchen sie auf profillose<br />

Stiefelsohlen weiter nicht zu achten.<br />

Die ersten Fisdrer<br />

Das Fischeu ist sehr alt. Beinahe so alt wie der Mensch selber,<br />

Es begann damals, als der Urmensch noch in Hohlen und überhängenden Felsdächern<br />

wohnto und sich von Vogeleiern, von Vurzeln, von Pilzen, von Früchten und vom Fleisch<br />

aller erlegbaren Vald- und Steppentiere crnährte.<br />

Dio Fische kannte er nicht. Er sah sie zwar regelmäßig unter Steine und Ufer<br />

seinen Durst zu stillen, aber er hatte<br />

ein mutiger Löwe, oder ein flinker<br />

lebend an die Luft. Auch iler Mensch<br />

wollte. Sah er welche. so dachte er<br />

furchtsarn arr bösen, geheimnisvollen Zatber.<br />

***<br />

Aida, der mutige Mammutjäger, war an der Spitze einer starken Horde in das enge<br />

Folsental gekommen, um in den tiefon, dunklen Höhlen angenehm wohnen zu könrte'n.<br />

Die Frauen hatten bei der Ankunlt die Kleinkinder auf den feuchten Höhlenboden gelegt<br />

und waren in die Wälder gegangen, um hohen Adlerfarn für die Lager zu brechen. Das<br />

Jungvolk schleppte Fallholz herbei. Männer waren dran aus gelben, kantigen S_teinen<br />

neue Feuer zu iählagen. Aida war mit drei Jägern weggegangen, um den neuen Jagdgrund<br />

auszukundschaften.<br />

Als die Eulen zu rulen begannen, und dic Fledermäuse aus den vielen Höhlen kamen,<br />

waren Aida und seine Jäger zurück: Großwild war keines im TaI, wohl aber viele<br />

'Wölfe, Schakale, Katzen,<br />

-Luchse und Steinmarder. Von Vögeln sahen sie: Eulen und<br />

unendiiche Schwirme von Raben und Elstern . . und dann-etwas, etwas Niegesehenes,<br />

etwas Gewaltiges: drei Stunilen von hier weg, in einer tiefen, felsigen Schlucht lagen<br />

unzähligo totc Mammute: einige noch frisch, die meisten verfallen und vermoilert zwischen<br />

Bergen von bleichen Mammutknochen . . .<br />

Der ganzen Horäe stand der l\{und bei Aidas Erzählen offen<br />

Tatsächlich, in der Schlucht war ein großer Mammutkirchhof. Von weither kamen<br />

allo kranken, schwachen Riesen, denen der Töd in den Gliedern steckte, zu dieser Schluoht.<br />

Sio legten sich zu den Resten ihrer Ahnen unil Eltern und erwarteten, umringt von Wölfen,<br />

Schakalen, Katzen, Füchsen, Krähen uncl Dlstern, das Ende,<br />

Für den ganzen Kral begann jetzt ein faules Leben. Die Jäger wurden stumpf und<br />

steif, nur Aida allein trennte sich nicht vom Speer und vom Faustkeil. Er hatte Mitleid<br />

mit dcn Kindern, die das zähe stinkende Aasfleisch schlecht vertrugen, darum brachte<br />

er ihnen Arme voll Raben, Füchse unil Jungwölfe . . .<br />

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